Beiträge von astrogeorge1 im Thema „Namibia - wahrlich eine Reise wert“

    Hallo Timm,


    ich glaube nicht das jemand Aufzeichnungen gemacht hat.
    Das lief rein nach dem "Lustprinzip".
    Jeder hatte so ein paar Objekte im Rucksack die er sehen wollte und die wurden dann "abgeackert".
    Für mich absolut OK, alles andere hätte nur Arbeit bedeutet.
    Das nächst mal nehme ich mir allerdings ein kleines Beobachtungsprogramm mit.


    An der Stelle möchte ich mich noch Joerg anschliessen. NGC5189
    war für mich die Überraschung. Das Teil hat was.


    Gruß
    Jürgen

    Hallo allerseits,

    daß war ein sehr sehr schöner Urlaub.
    Im Grunde kann ich zu dem Berichteten meiner Mitreisenden nicht mehr viel beisteuern, was die astronomischen Impressionen angeht. Es sei dennoch erwähnt, dass die Milchstrasse eine absolute Wucht war. Der Bulge ist deutlich grösser als ich es erwartet habe - und heller. Steht die Milchstrasse erst im Zenit, schwebt man regelrecht im All.


    Was mich am meisten überrascht hat, war die Helligkeit der Umgebung bei völliger Abwesenheit unnatürlicherBeleuchtungsquellen. Die Milchstrasse macht so fast schon die Dunkeladaption kaputt. Auch wenn ich zuvor davon gehört hatte, war das sehr beeindruckend.


    Die Vielzahl an Objekten ist immens. Selbst mit einem Feldstecher sind sicher abendfüllende Programme möglich. Ich habe die hellsten Objekte öfter angefahren. Es haut einen immer wieder um - übrigens bei jeder Öffnung! Endlich konnte ich einmal die Magellanschen Wolken bewundern, die für sich schon einiges zu bieten haben.

    Genau genommen war ich ohne Teleskop schon gut bedient. Besonders den Bulge und den Kohlensack sieht man sich immer wieder gerne an. Das reinste Buffet! Ich denke allein mit Nacktem Auge bin ich schon auf ein paar Stunden Beobachtungszeit gekommen. Wer sich dort einmal versuchen möchte, dem empfehle ich eine drehbare Sternkarte des Südhimmels, die ich leider nicht hatte. Die Orientierung am Himmel ist die ersten Tage auf jeden Fall sehr gewöhnungsbedürftigund zwar auch für den geübten Beobachter. So eine simple Orientierungshilfe hätte sicher nicht geschadet.

    Uns allen ist aufgefallen, daß es auffällig viele Sternschnuppen gab.
    Ich selbst hab unzählige gesehen und davon waren drei wirklich sehr hell und mit Leuchtspur. Apropo drei, dies enspricht der Anzahl an Flugzeugen die in den neun Tagen nachts von mir erspäht wurden. Weit weg und immer in Horizontnähe. Von Kondensstreifen keine Spur. Im Gegensatz zu unseren Breiten sind mir auch keine Satelliten untergekommen. Ich habe allerdings auch nicht sonderlich darauf geachtet. In meinen Aufnahmen findet sich nur eine einzige Strichspur. Trotz der Vielzahl, keine von einer Sternschnuppe.

    Als eine der angenehmsten Einrichtungen empfand ich das Lagerfeuer. Hier konnte der Abend gemächlich starten und man hatte auch beim Beobachten immer Gelegenheit sich aufzuwärmen. Die Temperaturen in der Nacht sind nicht zu unterschätzen und ein kräftiges Feuer heizt einen auch mächtig schnell wieder auf. Vom Beobachtungsplatz vor der Farm ist davon kaum etwas zu sehen und stört nicht. Man hätte es auch runterbrennen oder einfach ganz weglassen können, aber das ist fast nie passiert. Zu sehr gewöhnt man sich an diesen Komfort.

    Zur Farm.
    Wer etwas Ruhe und gutes Essen sucht, kann auf Swartfontein glücklich werden. Dank der bemerkenswert netten Familie und der angenehmen Umgebung fühlt man sich gleich pudelwohl. Der relaxte Farmaltag färbt irgendwie sofort ab.
    Ich habe geschlafen wie ein Toter und mich trotz langer Nächte und langer Anfahrt hervoragend erholt. Nicht zuletzt ist dieser Umstand den Wärmflaschen in den Betten zu verdanken, die dort jeden Abend vorzufinden waren :)
    Nur ein kleines Beispiel für den hervorragenden Service den man dort genießt. Man merkt schnell wieviel Kram zuviel im Koffer war. Wer nicht unbedingt seine eigene Zahnpasta und Duschgel braucht, kann das getrost daheim lassen. Auch die Wäsche kann gewaschen werden, was zusätzlich für Gewichtsreduktion sorgen dürfte, oder mehr Platz für Warme Klamotten lässt. Die kann man dort in den Winternächten schon gebrauchen, auch wenn man tags oft mit einem T-Shirt herumlaufen kann!


    Die Zimmer sind äusserst geräumig und bietet alles was man braucht. Das Bad ist zienlich groß (deutlich mehr als eine einfache Waschgelegenheit) Besonders für ein Nichts mitten im Nirgendwo überaus Luxuriös! Auf dem Bild sieht man einen Blick auf die Couch vom Bett aus.


    Wem ein reiner Astrourlaub zu wenig ist, kann bei Familie Eichhorn auch die eine oder andere Tour buchen. Spielraum für individuelle Wünsche sollten kein Problem sein. Wir haben uns eine klein Safari, einen Sundowner-Ausflug und einen Trip nach Soussusvlei (Sanddünen) gegönnt.



    Leider wird es im Winter sehr schnell dunkel und die Zeit für Ausflüge bei Tageslicht sind entsprechend knapp bemessen. Die Vorzüge für einen Astrourlaub liegen natürlich klar auf der Hand.


    Ich hoffe doch noch etwas beigesteuert zu haben.

    Gruß
    Jürgen