Beiträge von Krizz im Thema „BB Schwäbische Alb, 02.05.2008“

    Hey Peter,


    habe eben ein bisschen auf deiner Seite geschmökert. Klasse Beobachtungsberichte, die sind sehr gut zu lesen! Habe allerdings nur die 8" BBs gelesen, damit ich nicht neidisch werden muss [:o)]...ausserdem habe ich schon ein bisschen Angst, vom Öffnungsfieber ereilt zu werden.


    Zu den Filtern: Einen UHC in 1,25" habe ich bereits, vermutlich werde ich mir irgendwann dieses Jahr noch einen OIII zulegen, allerdings vorerst in 1,25". Einfach deshalb, weil ich nur 1 Okular in 2" besitze...und als nächste Anschaffung habe ich ein 20mm 1,25" (> 70° GF) "im Auge", um die immense Lücke zwischen meinem 10mm und dem 33mm zu schliessen. Oder macht ein OIII nur in längerbrennweitigen Okularen Sinn?
    Dazu fällt mir noch eine Frage ein: Unvorsichtigerweise bin ich schon desöfteren mit den Fingern auf den UHC-Filter gekommen, vermutlich sind da schon ziemlich viele Abdrücke drauf. Sind die Filter oberflächenmässig sehr sensibel, oder kann man sie vorsichtig reinigen?


    viele Grüße
    krizz

    Hallo Peter!


    Viele Dank für die Beobachtungstipps. Sobald es die Bedingungen wieder zulassen, werde ich sie in die Tat umsetzen.
    Das mit der Himmelsaufhellung war mir nicht bewusst. Ich dachte, das gilt nur für weiter nördlich gelegene Breiten.
    Dafür habe ich mir letzte Woche mit dem neu erworbenen 1:10 Crayford und einer 6mm Goldkante Jupiter angeguckt...welch Unterschied zu meinen vorherigen Beobachtungen?! Also entweder ich hatte riesiges Glück mit dem Seeing, oder das Scharfstellen hat mit dem alten, sehr schwergängigen und nicht untersetzten OAZ nie 100% geklappt...ob der Detailfülle bin ich jedenfalls fast aus den Latschen gekippt ;) Zwischen dem mitgelieferten OAZ und dem Crayford liegen in jeglicher Hinsicht Welten.
    So...jetzt surf ich mal ein bisschen auf deiner Seite rum!


    gruß
    krizz

    Hallo zusammen!


    Vielen Dank für eure netten Zeilen :--)


    (==>) Hajü
    Das ist ein nettes Angebot, danke! Momentan bin ich leider nur an den Wochenenden im Schwabenland. Da ist die Zeit oft knapp (sind halt 140km nach Ittenhausen [:0]). Aber wenn alles gut geht, ziehe ich bald wieder nach Ba-Wü und dann komme ich gerne auf dein Angebot zurück!
    Übrigens, deine Homepage kenne ich schon seit längerem. Sehr genial, Respekt kann ich nur sagen.


    (==>) Nils
    Sehr guter Tipp, M51 will ich mir unbedingt anschauen! Wenn ich wirklich Spiralarme sehe, hauts mich bestimmt vom Hocker ;) Von M64 ganz zu schweigen.
    Das mit dem Vergrößern war mir nicht bewusst. Da muss ich beim nächsten Mal viel höher gehen...ich glaube ich habe m81+82 sogar nur im 33mm angeschaut [:I].



    viele grüße
    krizz

    Hallo liebe Spechtelfreunde,


    zu erst einmal ein Dankeschön an alle, die die Neulinge immer so gut beim Teleskop-Kauf beraten. Durch die Tipps, die ich hier im Forum gelesen habe, habe ich mir Anfang 2007 einen echten Kindheitstraum erfüllt und mir einen klassischen 8" f/6 Skywatcher besorgt. Ich bin sehr sehr glücklich damit und bin mir sicher, dass mich dieses Hobby noch sehr lange begleiten wird.
    Hier ist ein kleiner Beobachtungsbericht von mir, von meiner ersten Nacht unter wirklich guten Bedingungen (für hiesige Verhältnisse).


    02.05.2008
    Uhrzeit: ca. 1.00
    GG: fst. ca. 6,2 mag
    Temperatur: 7-10°
    Ort: Gschwend, Schwäbische Alb



    Meine erste Beobachtungsnacht überhaupt unter einem guten Himmel sollte sich als sehr erlebnissreich herausstellen.
    Zu allererst liess ich meinen 8" f/6er auskühlend im Garten stehen, während ich es mir daneben gemütlich machte und ersteinmal zur Übung verschiedene Sternbilder identifizierte. Lyra, UrMa, UrMi, Cassiopeia, Drache, Herkules, Schwan, ... präsentierten sich in schöner Pracht und waren zu meiner Freude schnell erkannt. Ich bin noch in der Sternbilder-Lernphase, komme aber schnell voran ;)
    Ich hatte es mir ausserdem zur Aufgabe gemacht, mittels 2 Genzgrößenkarten, die ich mir vorher ausgedruckt hatte (von UrMa und Lyra), die Qualität des Himmels einzuschätzen. Meine subjektive Einschätzung, dass der Himmel "gut" ist, wurde durch das Aufblitzen eines mag. 6.2 Sterns in der Leier bestätigt. Einen 5.7er konnte ich direkt gut halten, während der 6.2er nur indirekt sichtbar und sehr schwer zu halten war.
    Je später es wurde, desto dunkler und brillianter erschien mir der Himmel. Im Osten sollte schon bald die Sommermilchstrasse aufgehen und erstreckte sich vom Horizont bis Polaris als leicht strukturiertes Band.
    Das erste Objekt, das ich angepeilt habe, war M57. Den Ringnebel hatte ich schon einmal im Okular, allerdings war das in einer Vollmond-Nacht, daher war der Kontrast sehr dürftig, ausserdem besaß ich damals nur einige Plössl-Okulare. Ich war mir sicher, dass da noch mehr geht, und war gespannt auf den Anblick ohne störende Lichtquelle. Und wirklich, m57 präsentierte sich sehr schön und fesselte mich für mindestens 20 Minuten. Der Anblick im 10mm Speers-Waler bei 120fach begeisterte mich sehr - die Qualität konnte man ohne weiteres mit einem S/W Foto vergleichen (jedenfalls kam es mir so vor), so klar und deutlich hob sich der "Rauchring" hervor. Der Unterschied mit/ohne UHC war aber geringer als ich erwartet hatte, dennoch bilde ich mir ein, einen minimal besseren Kontrast damit erreicht zu haben. Zwischenzeitlich hatte ich mit einer 2x-Barlow (-> 240x-fach) die Vergrößerung erhöht und erfreute mich immer wieder am Anblick. Knackscharf und absolut wunderschön.
    Mein nächstes Objekt sollte M13 werden - natürlich ein Klassiker und für manche vielleicht sogar schon langweilig, aber nicht für mich. Ich hatte M13 erst ein einziges Mal im Okular, kurz nachdem ich mir mein Teleskop Anfang 2007 zugelegt hatte. Damals hab ich mich am Himmel noch einiges schlechter ausgekannt als heute (nämlich gar nicht) und konnte auch keine Grenzgrößenbestimmung durchführen. Jedenfalls war damals der Anblick im 10mm 52° Plössl eher enttäuschend - ich erinnere mich, dass ich mir regelrecht die Augen "verbiegen" musste, die meisten Sterne waren nur indirekt sichtbar, obwohl relativ gut aufgelöst. Spätere Versuche, M13 zu erhaschen, scheiterten an meiner Unfähigkeit, Herkules zu identifizieren, und später an meinem 9x50-Sucher, mit dem ich doch einige Probleme hatte. Zu diesem Zweck hatte ich mir diesmal einen Leuchtpunktsucher eines Paintball-Markierers (vorläufige Notlösung) auf den 9x50er geschnallt, und siehe da, die Objekte waren schnell gefunden. Mit dem 2" 33mm SWAN fällt es dann auch nicht schwer, vorher grob angepeilte Objekte zu entdecken ;)
    So also auch M13. Ich war sehr gespannt ---- und wurde nicht enttäuscht! Hell und kristallklar präsentierte er sich im 10mm, wieder waren meine Augen für viele Minuten am Okular gefesselt. Aufgelöst bis in die inneren Bereiche, genial, dachte ich mir.
    Durch diese zwei Erfolgserlebnisse angespornt, machte ich mich daran, weiter hinaus ins All zu blicken. Auf meiner Wunschliste ganz oben standen M81 und M82. Kurz den groben Himmelabschnitt anvisiert, waren sie gleich gefunden. Deutlich waren die beiden Kerne zu sehen, die von nebelartiger Struktur umgeben waren - Spiralarme konnte ich aber leider nicht ausmachen, dafür war der Himmel einfach nicht dunkel genug, oder aber ich habe nicht hoch genug vergrößert. Optisch nicht so spektakulär wie m57 oder m13, aber aufgrund der Entfernung und der Tatsache, dass es sich hier um riesige Galaxien handelt, war der Anblick sehr majestätisch.
    Weiter motiviert durch meine Auffindekünste ;) beschloss ich, ein Objekt zu wählen, das zumindest ein wenig schwieriger auszumachen ist. Meine Wahl fiel auf den Cirrus-Nebel. Also schnell mittels Karkoschka den Ort identifizert und mit dem 2" 33mm draufgehalten....und tatsächlich...erst unscheinbar, aber dann doch deutlich sah ich den "Sturmvogel", das Okular komplett ausgefüllt. Schön, und das ohne Filter. Schon wieder ein Erfolgserlebnis. Das habe ich wirklich gebraucht, nach ein paar Nächten, die eher enttäuschend waren (daran trägt das Sucherfernrohr eine Mitschuld, da ich damit die meisten Dinge einfach nicht gefunden habe).
    Inzwischen war es schon 3.00 geworden, Temperatur gefühlte 5°, und ich hatte mit beschlagenen Okularen zu kämpfen, die ich immer wieder zur Aufwärmung mit zurück in mein Zimmer nahm. Ich beschloss, noch mit dem 2" 33mm ein wenig in der Milchstrasse spazierenzugehen. Ein Meer aus unzähligen Sternen präsentierte sich mir, während ich den Dobson durch den Schwan schubste. Gegen 3.30 taute mir mein FS etwas zu und ich beschloss, aufzuhören. Ich hatte genug Eindrücke gesammelt, von denen ich immer noch zehre ;) Hoffentlich ergibt sich bald wieder so eine Gelegenheit.


    bis dahin, viele grüße und freie Sicht
    krizz