Hallo Markus,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>
<br />Hallo Kurt
sehr schönes Beispiel. Also bei einem Gerät mit solch einer Werbung bin ich der Meinung das daß bisschen Asti das Plössl erlauben würde, nicht tolerierbar istt, stimmts du mir zu ?...
grüße
Markus
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Zustimmung nur bedingt. Man muss sich erst mal darüber verständigen was denn genau mit ein „bisschen Asti“ gemeint ist. Man kann auch die Frage stellen: „Wie viel Asti könnte denn maximal bei Strehl = 0,98 noch vorhanden sein?“ rate mal!
Hier die Antwort als Simulation mit „Aberrator“:
<b>Bild 1</b>
Danach wäre ohne die Gegenwart von andern Fehlern 1/8 lambda wave Asti zulässig ohne dass der Strehlwert unter 0,98 fällt. Einen derartigen Asti würde man bestenfalls unter idealen Bedingungen im fokalen Startest bei sehr hoher Vergößerung erkennen (selbstverstänlich auch im entsprechenden Labortest). D. h. besonders kritische Beobachter würden die Gleichverteilung der Helligkeit im 1. Beugungsring vermissen. 1/8 lambda wave Asti könnte Puristen noch stören, selbst wenn der Strehl = 0,98 eingehalten wird. Die brauchen dann einen Refraktor, dessen Asti- Fehler erheblich kleiner sein muss.
Die zugehörige MTF- Kurve (nicht aufgeführt) würde schlimmstenfalls eine Absenkung von relativ 1% zeigen. Da vermute ich ziemlich streng, dass man diesen Verlust bei Planetenbeobachtung nicht mehr wahrnehmen kann.
Nun stellt sich die Frage wie wenig Asti und/oder andere klassische Fehler kann man denn überhaupt zuverlässig messen? Bleiben wir mal beim Asti. Dazu passen zufälligerweise die Messdaten zu meinem jüngst erworbenen 127 mm f/9 ED recht gut.
Das folgende Bild zegt eines der ausgewerteten Interferogramme
<b>Bild 2</b>
Für die folgende Auswertung mit „Openfringe“ wurden die „Zernikes“, gewonnen aus 3 Inteferogrammen zuammemgefasst und mit der dafür vorgesehene Programmoption gemittelt. Durch die Mittelung werden die bei jeder Auswertung unvermeidbaren zufällingen Fehler minimiert. Nun kann man alle Zernikes außer denen für Asti desakrtivieren. Dann erhält man den folgenden Plot:
<b>Bild 3</b>
Darau erkennt man unmißversträndlich, dass hier Asti höherer Ordnung vorliegt. Aus der Farbskala kann man auch den p t v- Wert des Asti ablesen. Das wäre die Wellenfrontdifferenz von dunkelblau bis purpur entsprechend 0,069 lamda (gerundet 1/14 lambda)Wellenfontfehler am äußeren Rand des Objektivs. Die Plots nach Auswertung der einzelnen I- Gramme sehen sehr ähnlich aus wie die hier gezeigte Mittelung. Damit ist man eigemaßen sicher, dass nicht zufällige Steuungen bei den Auswertung den Asti vortäuschen. Das Programm hat hie den zugehörigen Stehl = 0,993 errechnet. (Wenn man alle relevanten „Zernikes“ berücksichtigt kommt Strehl = 0,943 heraus.) Siehe auch Bericht:
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=71842
„Openfringe“ kann aber aus den Zernikes auch noch syntherische Startesbilder errechnen.
Das sieht dann so aus, wenn man spaßeshalber nur den Asti als alleinigen Fehler berücksichtigt:
<b>Bild 4</b>
Hier ist offensichtlich nix bis gar nix mehr von Asti erkennbar. Anders gesagt, ein Teleskop dessen Restfehler einzig in 1/14 lambda wave Asti besteht hätte Strehl = 0,99 und würde selbst bei einem besonders strengen Startest perfekt erscheinen. Mit Interferometrie man mit dem quantitativen Fehlernachweis tasächlich noch weiter heruntergehen....
Für meine Geschmack ist das ziemlich viel Haarspaltei, wenn man in dem Qualitätsbereich über Strehl 0,95 überhaupt noch differenzieren will. Die Messtechnik macht es aber möglich und es gibt so beknackte Typen, die sich daran hochziehen und um fast jeden Preis lieber Strehl = 0,988 anstatt 0,987 haben wollen.
Jetzt hab ich auch langsam genug vom Qualitätsnachweis an "Edel- Zwergscherben"[;)]
Gruß Kurt