Neues von der Unterlagenfront des 30cm und 19mm dicken Spiegels:
In den letzten 2 Polierstunden experimentierte ich mit einer etwas speziellen Unterlagen, um endlich dem hochgezogenen Rand mit ca. 8mm breiter, abgefallener "Kante" beizukommen.
Ich nehme dazu Knetmasse, wie sie überall als Kinderspielzeug angeboten wird (Pingu lässt grüssen), rolle damit eine ca. 3cm breite Wurst von der ich dann mit einem Kartoffelschäler dünne Knetblättchen wegschneide. Diese ca. 1-1.5mm breiten Knetblättchen lege ich flach in Kreisform auf die Schleifunterlage und lege danach den Spiegel auf die Knetmasse.
Der Spiegel wird so auf einem einzigen Ring gelagert, dessen Aussenkante ca. 3cm innerhalb der Spiegelaussenkante liegt . In der ersten Stunde polierte ich TOT mit W-Drittelsstrichen, wobei ich um den Spiegel herum lief und nur alle 10 Minuten den Spiegel vom Knetring abhob, und ein wenig gegengleich drehte. Der Spiegel haftet übrigens ausgezeichnet auf der Knetmasse, Glücklicherweise hafte die aber noch besser auf der Schleifunterlage!
Die Prüfung an der Messerscheide zeigte KEINE GROSSE WIRKUNG!! Alles hatte ich erwartet, aber das nicht. Da lässt man das Zentrum durchhängen und poliert nichts anderes mehr als den Rand und wieder grinst einem frech eine erhobene Randzone entgegen! Einzig der abgefallene Rand war auf ca. 1 cm Breite angewachsen, wodurch der Rand nun eher wie ein erhobener Ring unmittelbar vor dem Rand ausschaute. In der Mitte war ein nicht mal fangspiegelgrosser Berg auszumachen, der Rest war platt.
Für die nächste Polierstunde wurde der Knetring ca. 8mm innerhalb des Randes angebracht. Diesmal wechselte ich den Strich etwas und machte zentrische Striche mit 50% Überhang gegen vorne aber ohne Überhang gegen hinten. Beim nach vorne schieben wird tüchtig gepresst, beim nach hinten Ziehen wird das Tool eher "angehoben". Das soll die Kante schonen!
Resultat diesmal: Erhobener Ring hat sich wieder in eine erhobene Randzone mit abgefallenem Rand zurückverwandelt...... Mitte weiterhin unverändert. Wenigstens flacher ist das Teil geworden!
Fazit:
-Trotz absolut einseitiger Lagerungsverhältnisse scheint sich nur wenig zu bewegen. Die Methode "Figuring durch Polierunterlage" scheint nicht zu greifen.
- Es könnte sein, dass dies durch darauf zurückzuführen ist, dass am Rand viel mehr Material abzutragen ist als bei Retuschen in der Mitte.
- Die Lagerung auf Knetmasse kann ich empfehlen für Leute, die auf Drehtellern arbeiten.
Ich werde mal noch versuchen, mit der Knetmasse den Rand etwas thermisch zu isolieren. Vielleicht handelt es sich beim Problem "ewig angehobener Rand" ja doch um ein thermisches Problem.
Knetige Grüsse
Max