Beiträge von moelle im Thema „Celestron, aber was kaufen?“

    Hallo Harald,


    ich glaube, dass wir uns da schon fast einig sind - denn bei einer Taukappe aus Aluminium sind die Verhältnisse natürlich ganz anders. Ich hatte allerdings geschrieben, dass ich selbst die originale Taukappe besitze (dickes Plastik) und Peter u.U. den Selbstbau aus einer Isomatte empfohlen (bring da einmal außen eine Heizung an!). Alu-Taukappen für ein C8 (oder größer) sind aber wohl nicht üblich, deutlich schwerer und dürften ohne Modifikation nicht so wirkungsvoll sein wie eine Isomattentaukappe - und auf jeden Fall teurer.


    Nebenbei bemerkt: Das Gewicht einer Taukappe ist bei diesen Dimensionen meiner Meinung nach nicht ganz unwesentlich (und erst recht, wenn man an eine 11" oder 14"-Taukappe denkt). Bei der notwendigen Länge (mind. 1,5-facher Durchmesser) wird bei Nicht-Leichtgewichten ein erhebliches Drehmoment ausgeübt, das Tubus und Korrektionsplatte verformen kann. Ich habe am C8 bei meiner Plastiktaukappe (+Isolierung) schon bemerkt, dass bei der Beobachtung horizontnaher Objekte bei hoher Vergrößerung zu beobachten war, dass die Kollimation nicht mehr 100%-ig stimmte. Taukappe entfernt - und wieder war alles in Ordnung!?


    Viele Grüße,


    moelle.

    Hallo Harald,


    du schriebst:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich rate gegen eine Anbringung von Heizelementen IN der Taukappe.
    Diese rufen unvermeidbar Luftturbulenzen in der Taukappe aus, da diese lokal recht warm werden.
    ...
    Widerstandsdraht AUSSEN um die Taukappe anbringen. Damit die Wärme effektiv genutzt wird, den Draht nach aussen mit Isomatte isolieren.
    Vorteile:
    -- Draht läßt sich aussen viel einfacher anbringen als innen.
    -- Die Wärme wird in der Taukappe gleichmäßig verteilt und verursacht dadurch keine nennenswerten Turbulenzen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ursache für das Beschlagen der Korrektionslinse ist ein Absinken ihrer Temperatur unter den Taupunkt durch Wärmeabstrahlung. Diese Wärmemenge muss der Korrektionsplatte wieder zugeführt werden. Wird eine Heizung außen an der Taukappe angebracht, so muss der Taukappe eine erhebliche Wärmemenge zugeführt werden, die dazu noch durch Wärmeleitung transportiert wird - und die verwendeten Materialien sind sehr schlechte Wärmeleiter. Die Erwärmung der Korrektionsplatte erfolgt ebenfalls über Wärmeleitung - und auch Glas ist ein relativ schlechter Wärmeleiter. Ein innen angebrachter Draht erwärmt die Korrektionsplatte hingegen durch Wärmestrahlung, sodass eine wesentlich geringere Wärmeleistung notwendig ist. Der Draht braucht tatsächlich nur wenige °C über Umgebungstemperatur erwärmt zu werden. Wird die Heizung ausgeschaltet, sind etwaige Beeinträchtigungen des Seeings in kürzester Zeit (&lt; 2min) verschwunden. Das Argument, dass der Draht außen leichter anzubrigen sei, sollte nicht entscheidend sein - es braucht wirklich nicht viel handwerkliches Geschick, ihn innen zu befestigen. Die verbreitete Art der Befestigung mit Klettband ist außen tatsächlich deutlich einfacher - aber ein Draht ist eine dauerhafte Sache und kann mit einem Steckanschluss leicht angeschlossen werden.


    Viele Grüße,


    moelle.


    Viele Grüße,


    moelle.

    Hallo Peter,


    du hast zwar Harald direkt angesprochen, aber vielleicht bist du ja auch mit meiner Antwort zufrieden. Es gibt professionelle (teure) Lösungen fü ca. 130 US-Dollar für wenige Euro kannst du dir einen solchen Kühler aus Computerlüfter, Kabelrohren aus PVC und einigen Kleinteilen selbst bauen. Eine (von vielen) Anleitungen findest du z.B. hier


    http://www.starcrwzr.com/cooler.htm


    Weitere Anleitungen findest du bei der Suche nach "SCT cooler".


    Der Kühler wird in das Blendrohr eingeschoben. Wichtig sind folgende Punkte:
    1. Das Lüfterrohr muss länger sein als das Blendrohr, darf aber nicht gegen den Sekundärspiegel stoßen (Ach!).
    2. Die Luft darf nicht direkt gegen den Sekundärspiegel geblasen werden.
    3. Die zugeführte Luft muss gefiltert werden. Der Filter sollte leicht austauschbar sein.



    Viele Grüße,


    moelle.

    Hallo Peter,


    eine Taukappe halte ich bei unseren Klimaverhältnissen für unbedingt erforderlich - sonst hast du z.T. nach 30 min im Herbst und Frühjahr mit Tau und im Winter mit Rauhreif auf der Korrektionsplatte zu kämpfen!Ich selbst habe die originale Taukappe, die für ein Plastikteil unverhältnismäßig teuer ist und keinen optimalen Wirkungsgrad hat. Erst nachdem ich sie außen mit schaumstoffkaschiertem Windschutzscheibenschutz fürs Auto versehen habe (mithilfe von doppelseitigem Klebeband), kann ich meist mehrere Stunden ohne Beeinträchtigung beobachten. Günstiger und vermutlich mindestens ebensogut ist eine Selbstbaulösung aus schwarzer Isomatte. Meiner Meinung nach kommst du dann in 95% der Beobachtungsnächte ohne Taukappenheizung aus. Auch hier würde ich eine Selbstbaulösung empfehlen. Hier im Forum wurde verschiedentlich eine Conrad-Heizfolie empfohlen, die z.T. sogar außen auf die Taukappe aufgeklebt wurde. Ich habe vor mehreren Jahren ebenfalls diese Folie verwendet - nun ja, es funktioniert, ist meiner Meinung nach aber reine Energieverschwendung (die benötigte Stromstärke ist unverhältnismäßig hoch!). Wenn überhaupt, gehört eine solche Folie INNEN auf die Taukappe, denn es soll ja nicht die Taukappe gemütlich warmgehalten werden (was übrigens zu einer Beeinträchtigung des Seeings führt - wenn du nur deine Hand OHNE Handschuhe unter die Korrektionsplatte hältst, siehst du wunderbar wabernde Bilder), sondern die durch Abstrahlung verloren gegangene Wärmeenergie der Korrektionsplatte wieder zugeführt werden. Es genügt daher, einen (wesentlich preiswerterteren) Widerstandsdraht (Konstantandraht) innen anzubringen (und natürlich in Notfällen zu beheizen). Üblicherweise versuche ich auf diese Heizung zu verzichten, da mich ganz einfach die Kabel stören (es sind so schon genug). Falls möglich, solltest du versuchen, dein C8 an einem windgeschützten Ort aufzustellen (ist eh' gemütlicher), da durch eine Taukappe die an sich geringe Windangriffsfläche des C8 erheblich vergrößert wird.
    Als weitere (preiswerte) "Tuningmaßnahme" empfehle ich, auch das C8 außen mit Heizkörperfolie o.ä. (Windschutzscheibenschutz) zu versehen, da sich im Innern des Teleskop ein Temperaturgefälle aufbaut (stark vereinfacht ausgedrückt wird die Teleskopunterseite durch den Wärme abstrahlenden Erdboden erwärmt, während sich vor allem die Oberseite des C8 durch Wärmeabstrahlung abkühlt), das zu einer Verschlechterung der Teleskopleistung führt (Tubusseeing). Bei mir hat sich die Abbildungsleistung dadurch erheblich gebessert - und nebenbei fasst sich das Teleskop, vor allem im Winter, viel angenehmer an! Kleiner Nachteil ist, dass die Temperaturangleichung des C8 an die Außentemperatur so länger dauert - aber auch mit noch warmen Spiegel kannst du sofort "DeepSky" beobachten. Mond, Planeten und Doppelsterne müssen dann halt noch etwas warten...
    Selbst Langzeitfotografie ist aber mit einem C8 kein Problem - du solltest dir nur angewöhnen, immer gegen den Uhrzeigersinn zu fokussieren um zu verhindern, dass der Spiegel während der Aufnahme "verrutscht". Mit einem AlanGee Telekompressor hast du ca. ein f/6-System, was schon ausreichend kleine Belichtungszeiten ermöglicht.


    Viele Grüße,


    moelle.

    Hallo Peter,


    in Anbetracht des für amateurastronomische Verhältnisse geradezu geringen Preises für "Bob's Knobs" stellt die Anschaffung kein finanzielles Risiko dar. Ich trage mein C8 zu jeder Beobachtung nach draußen und justiere etwa alle 3 Monate das Teleskop neu - und der Komfort durch Bob's Knobs verglichen mit den originalen Inbusschrauben ist enorm! Ich habe übrigens die Knöpfe direkt beim Hersteller in den USA bestellt - der Preis beträgt ca. 16 US-Dollar incl. Versand! Die Bezahlung erfolgt sehr sicher über PayPal, und von der Bestellung bis Lieferung dauerte es nur 5 Tage.


    Viele Grüße,


    moelle.