Beiträge von MartinM im Thema „Vorstellung 14" f5 Dobson“

    Stathis: Ok, dann bringe ich heute Abend nur den Hut mit. Falls Du ein Stück Gewindestange aus Messing übrig hast, wäre das natürlich sehr nett...


    Richard: Ich habe noch keine Sterntests in Richtung Horizont gemacht - werde ich noch nachholen und berichten. Bei 14" und 26mm Randstärke ist es wahrscheinlich nicht ganz so kritisch. Ist ja für heutige Verhältnisse fast schon ein dicker Spiegel [:D]


    Gerhard: Wer der wahre Urheber dieser Stangenklemmung ist, war mir nie so richtig klar. Nach Deinen Andeutungen könnte er Gerhard heißen, oder? Ich hatte das Prinzip letztes Jahr auf dem CHAT schon mal an einem 18" (?) Dobson gesehen. War der von Dir? Ausführlicher hatte ich mir das dann beim TdoT bei ICS angeschaut, wo der Timm seinen 16er dabei hatte (und viel mehr Interesse geerntet hatte als der Birkmeier mit seinen Dobsons [:D] ). Nachdem der Timm dann auch noch schöne Detailbilder auf der Webpage draufhatte, habe ich beim abgeguckt. Wie gesagt: ich habe bei der Konstruktion Schritt für Schritt immer im Internet gestöbert, wer was wie gebaut hat und was am einfachsten umzusetzen war. Ist auf jeden Fall eine Prima Konstruktion für die Stangenklemmung!


    Gruß,
    Martin

    Hallo und Danke an alle für die warmen Worte *freu*


    Alex: Hier noch ein Bild der unteren Stangenhalterung:

    Die Stangen haben 15mm Durchmesser und werden in 20x20mm Vierkantprofile gesteckt (innen 17x17mm). Der untere Anschlag ist die Befestigungsschraube des Vierkantrohres an der Spiegelbox. Oben seitlich ist eine Bohrung durch die ein Fensterhaken gesteckt ist, der auf nicht ganz 180° gebogen wurde. Dadurch drückt die Stange den Haken beim reinstecken innen in die Ecke des Vierkants und somit außen vom Vierkant weg. Klemmt man nun das lange Ende des Hakens in die Befestigung unten, so wird das innere Ende gegen die Stange gepresst und klemmt sie fest. Das ist so stabil, dass man sogar noch das Teleskop dran hochheben kann.


    Timm: Die Klemmung funktioniert prima. Evtl muss ich den Winkel unten, wo die Haken eingehängt werden, mittelfristig noch etwas verbessern, weil die sich etwas nach außen biegen und das vielleicht irgendwann mal das Rutschen anfängt. Aber im Moment geht es gut so! Das gaze Teleskop wiegt ca. 23 kg. Kein Superleichtbau, da wollte ich beim ersten Teleskop auch nicht zu viel wagen, aber es lässt sich prima am Stück herumtragen.


    Stathis: Das mit dem Stifteln der Spinnenbeine hatte ich auch probiert, aber nach mehreren abgebrochenen oder stumpfen Bohrern (trotz Bohröl) habe ich das aufgegeben.
    Das mit dem Kippeln ist deutlich besser geworden, nachdem ich gestern die Verstrebungen von den Spitzen der Höhenräder zur Spiegelbox drangebaut habe und auch die Höhenräder mit sanfter Gewalt noch etwas angepasst habe. Es ist jetzt wirklich gering. Ich muss das mal mit anderen Selbstbauten vergleichen, wie es da ausschaut. Das Kippeln tritt übrigens nicht bei Blick Richtung Zenith auf. Angeschraubt sind die Höhenräder also korrekt.
    Die lateralen Rollen sind tatsächlich ortsfest, gehen also beim Justieren nicht mit. Bis jetzt ist mir allerdings noch kein Asti aufgefallen. Falls der doch noch auftaucht darfst Du mich schimpfen ;)
    Ansonsten: Ich wollte morgen sowieso wieder mal bei Dir in der Sternwarte vorbeischauen und zumindest den Hut mitbringen (wg. Thema Okularauszug und um vielleicht auch mal die Fangspiegelhalterung zu diskutieren). Soll ich gleich das ganze Teleskop mitbringen (falls es nicht stürmt und schneit), oder sollen wir das lieber für einen anderen Abend aufheben?
    Natürlich kannst Du das Teleskop gerne auf Deine Webseite stellen! Falls Du noch mehr Infos brauchst, sag einfach Bescheid.


    StephanPsy: Filterschieber oder Filterrad ist im Prinzip schon eingeplant, deshalb habe ich dafür Platz gelassen. Ich wollte nur erst mal die "Grundfunktion" fertig haben, bevor es an die Goodies geht. Wie angenehm sowas ist, weiß ich von Harrys 14er.


    Danke nochmal an alle für das große Interesse. Live wird es das Teleskop auf jeden Fall beim CHAT zu sehen geben.


    Grüße aus München,
    Martin

    Hallo Alex,


    Danke für die Glückwünsche. Der 9V Blockakku wird per Klettband seitlich am Fangspiegelhalter befestigt. Sinnigerweise so, dass der Akku ehr auf dem Halter draufliegt als dranhängt. Das Klettband, das man auf dem zweiten Bild sieht wurde deshalb noch durch eines auf der anderen Seite ergänzt. An was man alles denken muss...


    Gruß,
    Martin

    Hallo Teleskopschrauber,


    nachdem das Wetter ausreichend schlecht ist komme ich endlich mal dazu, ein paar Bilder von meinem ersten komplett selbstgebauten Teleskop zu machen: meinem 14" f5 Dobson, an dem ich momentan nur noch kleine Feinarbeiten mache.



    Nachdem es wie gesagt mein erstes komplett selbstgebaute Teleskop war und ich auch Werkstatt-mäßig nur begrenzte Mittel zur Verfügung hatte (Bohrständer, Stichsäge, sonst Handarbeit, auf dem Bild oben ist links die "Werkstatt" und rechts das Arbeiteszimmer!) habe ich viel bei anderen "abgekupfert" und immer versucht, einen möglichst einfachen Weg zur Realisierung zu finden. Bei der Umsetzung hat mir der Harry (alias FHarry) geholfen mit vielen Tipps und dem Einsatz seiner Oberfräse bei fast allen runden Holzteilen. Tausend Dank Harry! Timm Klose und Reiner Vogel haben per E-Mail hilfreiche Tipps beigesteuert und der Stathis, Harry und das Forum hier haben beim Spiegelschliff viele Tipps gegeben. Dange sacht der Frange!


    Hier nun ein paar Bilder zur Dokumentation des Ganzen. Chronologisch ist es etwa so enstanden:



    Fangspielgelhalter aus 3mm Alublech, Konstruktion wie bei Achim Strnads Phoenix. Spinne aus 0,5mm Alublech. Gegen Ende bekam der Fangspiegel auch noch eine Heizung aus 3 Widerständen verpasst (3x47 Ohm für 8.4V-Betrieb => 0,5 W)



    Dreieckige Spiegelzelle aus Alu (viel von Harry Feigel abgeschaut, außer das die Wippen auf den Balken sitzen).



    Hut als klassische Zweiringkonstruktion aus 12mm Multiplex (gefräst hat die Ringe der Harry), mit 1mm Flugsperrholz verkleidet. OAZ von Moonlite (wegen Binoansatz, sonst hätte ich einen Kineoptics genommen). Obere Stangenbefestigung über Schrauben, die von unten in den Aluprofilen sitzen und von oben mit je einer Flügelschraube festgezogen werden (also keine losen Teile!).



    Spiegelbox aus 12mm Multiplex, untere Stangenhalterung wie bei Timm Klose, laterale Spiegelhalterung auf Rollen.



    Höhenräder aus 20x10mm Aluprofilen. Beim Fräsen der Formen und beim Biegen hat mir der Harry geholfen.



    Rockerbox aus 18mm (Seiten, Boden) bzw. 12mm Multiplex (vorne, hinten).



    Der Fuß ist wieder aus Alu und fest mit der Rockerbox verbunden. Nachdem der Hut in die Spiegelbox passt, lässt sich das ganze Teleskop als ein Teil transportieren (+ die Stangen). Das Gewicht ist etwa 23kg.


    Als einzige Innovation habe ich die Streulichtblende nicht aus Isomatte gemacht, sondern aus 0,5mm Kunststofffolie, die mit Veloursfolie beklebt ist. Befestigung über Klettverschluss:


    Geplant ist noch eine Bremse, da der Dobson unterhalb 45° mit Binoansatz oder 35er Panoptic leicht kopflastig wird. Hier soll Teraband an der Hinterseite zwischen Rocker- und Spiegelbox zum Einsatz kommen.


    Das Firstlight ist auf mehrere Etappen erfolgt und bisher vielversprechend verlaufen. Bei mäßiger Durchsicht (Milchstraße nicht zu sehen) waren in M51 schon Spiralarme ansatzweise zu sehen. Die Nachführung funktioniert auch bei 466-fach zufriedenstellend.


    Ein paar Punkte gibt es auch, mit denen ich noch nicht 100% zufrieden bin: Erstens könnte die Fangspiegelspinne noch etwas steifer sein. Schwenkt man den Dobson vom Zenit zum Horizont, wandert der Laserpunkt auf dem Hauptspiegel etwa 1-2mm (nicht genau gemessen). Problem ist die Klebung der Spiegelstreben in die Schrauben außen (mit Acrylit-Kleber). Wenn man zu stark anzieht mach es da Knack (schon praktisch getestet).
    Zweitens sind die Höhenräder nicht perfekt gleich und wohl auch nicht perfekt rund. Folge ist, dass der Dobson, wenn man richtung Horizont schwenkt minimal "kippelt", was wohl daran liegt, dass nicht alle vier Auflagepunkte der Höhenräder gleich stark belastet werden.
    Ob ich die beiden Punkte noch verbessere wird erst mal davon abhängen, ob ich in der Praxis damit leben kann, bzw. ob es vielleicht einfache Tuning-Möglichkeiten gibt.


    Soweit der Bericht für heute. Hoffentlich folgt bald auch noch ein Beobachtungsbericht von mir mit diesem Teleskop unter perfektem Himmel!


    Gruß,
    Martin