<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: geissinger</i>
<br />Hallo Siggi,
da kann ich Alex nur beipflichten: Eventuell solltest Du über die Anschaffung eines IDAS LPS Filters nachdenken (direkt bei Hutech bestellen). Ich mache nichts mehr ohne. Der bringt manchmal höchstens einen minimalen Grünstich ins Bild. Meine Vorstadverhältnisse hier lassen aber auch nix anderes zu. Ohne Filter geht nicht.
Im Übrigen sehe ich das mit den Farben nicht so eng. Ein wenig künstlerische Freiheit muss erlaubt sein. Ich finde Deine Bilder Klasse. Jedes Bild hat was für sich. Farben sehen auf jedem Montitor sowieso ein wenig anders aus und wie die Wirlichkeit ist, weiß eh keiner so richtig. Wirklichkeit ist für uns das, was das Auge wahrnimmt - und das sieht auch im Teleskop nur s/w. Also denke ich, dass es bei den Farben nicht wirklich richtig oder falsch geben kann.
Natürlich ist das auch Ansichtssache.
Je länger man über einem Bild am Monitor brütet und an Reglern zieht, desto mehr verzettelt man sich und verliert das Maß. Mir muss ein Bild 1 Woche später immer noch gefallen. Dann passt es für mich.
Grüße
Rolf
Grüße
Rolf
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Hi Rolf,
kannst also auch noch nicht schlafen? *g*
Bin ja grundsätzlich auch der Meinung daß es nicht 'Das' einzig wahre, richtige Abbild eines astronomischen Objektes geben kann. Je nach dem worin man die Schwerpunkte der Aufnahme setzt, welches Material man verwendet und zu einem kleinen Teil auch wie jeder einzelne individuell Farben wahrnimmt kommen unterschiedliche Ergebnisse zutage, die allesamt ihre Berechtigung haben. Daß verschiedene Aufnahmen auch verschiedene Geschmäcker ansprechen, und dieselbe Aufnahme für verschiedene Personen komplett unterschiedlich bewertet wird sieht man ja ohnehin im Forum jeden Tag.
Trotzdem bin ich der Meinung daß es ganz besonders in der Astrofotografie eine Willkür im Sinne einer künstlerischen Freiheit nicht geben sollte. Mit willkürlich meine ich NICHT Farbverschiebungen durch fiese Filter, wie in dem Beispiel vom Siggi, Farbstiche wie früher bei analogem Filmmaterial, Monitorverfälschungen etc. Dies sind allesamt Tücken der Technik mit denen der Hobby-Astrofotograf eben leben muß oder sie - leider oft wieder mit Geldeinsatz verbunden - durch bessere Technik so weit wie möglich auszumerzen versucht. Auch Falschfarbentechniken, die ja ganz spezielle Ziele bezwecken, meine ich hier nicht.
Da aber grundsätzlich Farben im Weltall (obwohl vom Detektor Auge mangels Empfindlichkeit selten wahrgenommen) als Wellenlängen messbar sind und der Astrofotograf ja versucht, reell ablaufende physikalische Vorgänge und Zustände im All abzubilden, sollte er im Rahmen seiner Möglichkeiten auch versuchen, diese Farben auch so darzustellen wie sie aufgrund ihrer Wellenlänge erscheinen. Eine Halpha Emission ist eben im tiefroten Bereich bei 656nm, OIII leuchtet im grünen Teil des Spektrums, usw. Dagegen gibt es in der Natur eben keine grünen Sterne, keine pinkfarbenen Emissionsnebel oder ähnliches. Einfach nur ne schön bunte Aufnahme zu machen mag den Kunstliebhaber erfreuen, einen Eindruck der Vorgänge im Weltall samt ihrer Ursachen wird so eine Aufnahme allerdings nur beschränkt vermitteln können.
So sind auch die Profis hier im Forum diejenigen, die es schaffen, die am natürlichesten und realistischsten wirkenden Aufnahmen zu produzieren. Und nur so kann es auch Beurteilungskriterien für Astrofotos geben und auch Möglichkeit, sich in seinem Tun zu verbessern. Ansonsten würde ja jeder einfach nur seinen eigenen 'Kunststil' vertreten ohne Möglichkeit der Diskussion über schlechtes und gutes an seinen Aufnahmen.
Künstler können Astrofotografen im eigentlichen Sinne somit kaum sein - auch wenn ich die perfekte Beherrschung von Aufnahmetechnik, BB, Motivkomposition etc. absolut als hohe Kunst ansehe. Wir sollten uns schon bestmöglichst an die Realität halten, aber immerhin ist sie eine wunderschön vielfältige und faszinierend geheimnisvolle Realtät.
Ne schöne Nacht wünscht
Alex