Hallo Rolf !
Guntram Lampert hat mich auf dieses Thema aufmerksam gemacht, sonst hätte
ich davon gar nichts gewusst.
Ich finde es toll das du unermüdlich alles ausprobierst und auch meine
Wippenlagerung interessant gefunden hast.
Leider habe ich noch keine genaue Grundlagenforschung machen können
weil der Versuchsspiegel eine Eigenkoma und auch Astigmatismus hat
und deshalb die Bilder noch nicht veröffentlichen wollte.
Aber jetzt hilft es vielleicht doch ein wenig zu erklären warum ich auf
die ungleiche Armlänge der Wippen gekommen bin.
Leider wird fast immer nur von Astigmatismus und selten davon das dabei
auch Koma entsteht gesprochen.
Die Bilder sind entstanden als ich zum ersten mal einen 450 mm großen und 50 mm
dicken F/4,5 Spiegel getestet habe.
Dabei wollte ich wissen welchen Einfluss die Lagerungsarten haben und habe
noch nicht an eine Dokumentation gedacht. Vielleicht kann ich das einmal an einen bessern Spiegel nachholen.
Weil diese Berechnung ist sicher auch interessant und nahe liegend.
Bei meiner Untersuchung kam heraus das die 90° Auflage eine sehr schlechte ist,
weil dabei auch eine sehr starke Koma entsteht. Die Auflage war nur 1/3 so breit wie
der Spiegelrand und im Schwerpunkt. Also konnte nicht an den Spiegelrand drücken.
Habe auch aus Neugierde die Auflage zur vorderen Spiegelkante verlagert und
da bekam er so richtig schöne Ohren und zur Rückwand verlagert hat sich die Koma verstärkt.
Was ich sonst noch alles gemacht habe wäre zu viel hier zu berichten.
Vor allem war ich überrascht das der Spiegel so durchhängen kann.
Nach kurzer Überlegung war mir klar das der Knickasti nur oberhalb der Auflage entstehen
kann und das unterhalb Zugkräfte und in der Mitte auch noch Druckkräfte von oben einwirken
und nicht zuletzt auch noch die Klemmwirkung von der Seite hinzu kommt.
Als nächstes war die 60° Auflage dran. Hier ist schon eine deutliche Verbesserung zu sehen,
die Ohren sind verschwunden und die Koma ist schwächer geworden.
Es hat sich eine Brücke gebildet die die der Auflagehöhe entspricht.
Bei der Schlingenlagerung ist diese Brücke gebogen und etwas weiter unten.
Hier muss ich dazu schreiben das der Abgesunkene Rand nicht alleine von der Schlinge
kommt es ist auch ein Teil davon vom Spiegel selber. Dies gilt auch für die 90°
und 60° Auflage. Diese Bilder gelten daher nur um den Unterschied zu erkennen
aber noch nicht als genaue Aussage.
Überrascht war ich aber als ich auf Grund dieser Erkenntnis wagte eine Auflage
bei 14° zu probieren.
Leider habe ich damals nicht an eine Dokumentation für eine Diskusion gedacht
und den Spiegel gedreht und nur das Bild der besten Stellung gemacht.
Hier ist fast reiner Astigmatismus zu sehen aber mit den P-V Werten verglichen
der niedrigste. Wippenlagerung hatte ich damals noch keine und kann daher
leider nicht den Vergleich dazu stellen.
Da in der Mitte scheinbar noch nicht so bekannt, Zug und Schubkräfte einwirken
habe ich mich entschlossen, eine Wippenlagerung mit ungleicher Armlänge zu machen
um diesen Kräften entsprechend entgegen zu wirken.
Beim Round Robinspiegel 305 F/5 Dicke 24,5 mm konnte ich sie zum ersten mal
ausprobieren. Der Prüfstandastigmatismus war dann nur noch
0,03 L P-V Wellenfront und das sind 0,005 L RMS der Wellenfront bei L 532 nm.
Also schon sehr klein.
Trotzdem finde ich diese neue Berechnung interessant mit der aufhebenden
Wirkung bei 67,5° zu untersuchen.
Ich würde die 67,5° behalten und die 22° auf 20° ändern und eine Wippe mit
dem Verhältnis 1 zu 1,5 machen.
Oder vorher noch rechnerische Untersuchungen machen wie Max schon angesprochen hat.
Vielleicht gelingt es mir einmal eine Dokumentation der verschiedenen Auflagen zu machen.
Aber dann mit Astigmatismus und Koma.
Viele Grüße
Alois