Beiträge von maxosaurus im Thema „"Edge Support Calculator"“

    Hallo Robert,
    Ist es OK, wenn ich auf Deutsch antworte?
    Danke für die Nachrechnungen, die Resultate sind sehr interessant.
    Die Werte, die auf dem Foto angegeben sind, sind die Werte des ZERNIKE-Faktors 4 für Astigmatismus in X-Richtung. Sind Deine Rechenergenisse RMS-Werte? Das würde die Differenz ziemlich genau erklären! Ein Z4 von 0.048 ergibt einen RMS von 0.02 (Aus OPENFRINGE berechnet), also genau Dein Resultat.
    Berücksichtigt Euer FE-Programm den Astigmatismus, der aus dem Einknicken des Hohlspiegels unter Eigengewicht folgt?
    Könntest Du bitte eine Lagerung mit Auflager nahe 0 Grad (also unten) berechnen?


    Michael: Danke für die Herleitung des Effektes! Bei Klemmung bei 90 Grad entsteht ein reiner Astigmatismus, bei Klemmung bei 45 Grad und darum herum entsteht kein reiner Astigmatismus mehr, es ist mit einer Mischung aus KOMA und ASTIGMATISMUS zu rechnen. Der von uns so benannte Knickastigmatismus (Potato Chipp effekt) setzt sich ebenfalls aus KOMA und ASTIGMATISMUS zusammen (siehe Bild der Experimente von Alois). Es ist also prinzipiell möglich, dass sich die Effekte gerade kompensieren. Es scheint mir einfach etwas zufällig, dass diese Kompensation für alle Spiegelschlankheiten und Öffnungsverhältnisse gleich gross sein sollten.


    Grüsse Max

    Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das kann man so nicht sagen. Wenn die Lagerpunkte bei +-45 Grad sind, dann wird der Spiegel auch in der Breite zusammengedrückt, und dadurch wird der Astigmatismus (zumindest teilweise) kompensiert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das wird in den Foren so herumgereicht, eine wirkliche Herleitung habe ich bislang noch nicht gefunden. In den Berechnungen von Mauro sind die verbleibenden Oberflächenfehler derart gering, dass ich nicht glauben kann, dass sich hier Knickasti (mit hohem Betrag!) und Einklemmung bei 45 Grad gerade schön bis auf einige Nanometer kompensieren.


    Ich lasse mir natürlich gerne das Gegenteil zeigen!


    Leider habe ich selber keinen Zugriff auf ein echtes 3D-FEM mit geeigneten Finiten Elementen.


    Grüsse Max

    Hallo Laterallagerer,
    Michael: eine Piano-Wire-Lagerung ist eine Lagerung des Spiegels auf den Spitzen von zwei in radialer Richtung stehenden Drähten. Der Spiegel steht dann wie auf den Spitzen von 2 Zahnstochern.


    Alois hat die Veränderung der Auflager bereits einmal am Round-Robin-Spiegel experimentell interferometrisch gemessen. Die Spiegelfehler aus Knickastigmatismus (und Knickkoma) waren in allen Fällen ein Mehrfaches von den bei cruxis berechneten Fehlern:


    Meine eigenen Messungen des Knickastigmatimus an 300/19mmf4.8 und Alois Messungen an meinem 535/25mmf4.2 zeigen ebenso viel höhere Werte, wohlgemerkt bei definierter Wippenlagerung im Teststand! Ich zweifle damit die Resultate des Calculators dahingehend an, dass ich der Meinung bin, dass das Einknickverhalten der Spiegel nicht abgebildet wird. Dargestellt wird bei perfekter Schwerpunktlagerung die Verformung infolge Krafeinleitung und bei exzentrischer Lagerung die Verbiegung des Spiegels infolge Exzentrizität der Lagerkraft, welche ein Moment und damit Biegung erzeugt.
    Auf den Darstellungen von Mauro ist bei perfekter Schwerpunktlagerung kein Astigmatismus und keine Koma vorhanden. Das ist bei Hohlspiegeln auch aus theoretischer Sicht kein plausibler Wert. Eine hohle Form fällt unter Eigengewicht immer in sich zusammen!



    Der Knickasti und die Knickkoma wird in den Berechnungen also nicht berücksichtigt und muss noch hinzugefügt werden. Mir scheint, dass die Differenz der Messungen und der Berechnungen genau dieser Knickasti/Knickkoma ist.


    Bei perfekter Schwerpunktlagerung ist der Einfluss der Lagerung vernachlässigbar, die Kräfte wirken in der extrem steifen Ebene der Scheibe. Das hat Stathis übrigens bei der letzten Diskussion bereits gemutmasst.


    Jede Abweichung von der perfekten Schwerpunktlagerung wird mit üblen Verformungen bestraft, auch Kräfte senkrecht zur Scheibenebene wirken desaströs auf das Bild.


    Fazit: Genau wie Stathis schon gesagt hat, robust konstruieren, reibungsfreie Auflager (Kugeln/Rollen, KEIN Gleitlager)!
    Wichtig weiter: Die Auflagerwippen/Auflagerpunkte MÜSSEN sich mit Kollimation mitbewegen oder bei einer festen "Schraube" auf deren Kippaxe liegen. Ansonsten kann bereits eine Kollimierumdrehung der M8-Kollimier-Schraube zu grässlichsten Bildverschlechterungen führen.


    Ausblick: Wie könnte man den Knickastigmatismus mit der Lagerung "korrigieren"? Ich denke, dass Rechenwerkzeug von Mauro könnte hier helfen.


    Grüsse
    Max