Beiträge von geissinger im Thema „Lange Brennweiten- warum?“

    Hallo zusammen,


    hatte ja oben bereits erwähnt, dass es auch f/10 Maks gibt. Trotzdem ist ein f/15 Mak eher ein relativ lichtschwacher Spezialfall. Wenn ich nur ein einziges Teleskop behalten dürfte, wäre es sicherlich nicht das Intes Mak. Dann schon eher mein TMB 115/805 oder der 12" Dob, denn damit kann man viel mehr anstellen.
    In der "Alltagstauglichkeit" schneidet das Mak da relativ schlecht ab, wenngleich es in seiner Disziplin schon ganz ordentlich ist. Aber, wenn schon Mak, dann gleich f/15 - allerdings nur wenn man noch andere Teleskope hat.


    Ein f/15 Mak als "Großfeldgerät" zu benutzen macht keinen Sinn, zumal ein langbrennweitiges 2" Okular mit Sicherheit durch das dünne Innenblendröhren wahrscheinlich vignettiert werden wird.
    Bei f/10 SC's oder Maks sieht das wieder anders aus. Ich hatte selbst lange ein 8" SC. Das geht da schon eher. Ich spreche hier aber immer von f/15!


    Aber - das alles ist ja nicht Teil der Fragestellung von Klaus und sollte daher eher am Rande zu betrachten sein.


    Grüße
    Rolf

    Hallo Klaus,


    gerade Maks sind fast schon als reine Planetenteleskope einzuordnen. Mein Intes M715 hat f/15 und ist somit Deep-Sky-technisch fast nicht brauchbar. Allerdings ist das eben der absolute Planeten- und Doppelsternkiller. Das kann es gut, aber sonst auch nix. Planeten benötigen viel Kontrast und relativ hohe Vergrößerungen. Ein SC ist da vom Öffnungsverhältnis eher ein Kompromiss und durch den Strahlengang ergibt sich halt gleich f/10 (Maks gibt es übrigens auch etwas "entschärfter" mit f/10)


    Die großen Brennweiten der SC's und Maks sind nicht immer gewünscht, aber konstruktiv halt durch den gefalteten Strahlengang so gegeben. Dafür sind die recht kurz.


    Ein Mak wird IMHO nie alleine zufrieden stellen können, da es viel zu wenig Gesichtsfeld bietet. Das ist ja auch der Grund, warum viele 3 oder 4 Teleskpope haben:


    - Richfield-Großfeldrefraktor f/5 bis f/7 unter 800mm Brennweite (Plejaden, Nordamerikanebel, Fotografie usw.)
    - Planetengeräte (langer Refraktor, SC oder Mak) f/10 bis f/15
    - Deep-Sky Kanonen ab 10" aufwärts mit f/4 - f/6
    - Reiseteleskop


    Grüße
    Rolf

    Hallo Klaus,


    bei der "ernsthaften" Astrofotografie gibt es keine Okulare. Die Kamera wird direkt ans Teleskop montiert. Das Telelskop ist also quasi das Teleobjektiv.
    Es kommt jetzt auch noch auf die Chipgröße und die Größe der einzelnen Pixel an. Von Vergrößerung kann man hierbei nicht sprechen. Je nach Brennweite kann man auf einem bestimmten Chip einen bestimmten Maßstab abbilden (Himmelsauschnitt). Wenn das Objekt auf dem Chip zu klein abgebildet wird, kann man mit Barlowlinsen die Brennweite des Systems entsprechend erweitern.
    Bei der Planetenfotografie mit Webcams strebt man z.B. ein Öffnungsverhältnis von ca. f/20 an.
    Ein SC mit f/10 würde man also mit einer 2x barlow + Webcam (am Planeten) betreiben. Bei einem C8 ergäbe das eine Brennweite von 400cm.
    Bei Deep-Sky sieht das alles ganz anders aus. Da benötigt man oft relativ große Flächenabbildungen (M31, M42, M45 usw.). Dazu würde man dann z.B, einen 0,6-fach Reducer vorschalten. Das verkürzt dann auch deutlich die Belichtungszeit.


    Fotografie und visueller Einsatz mit Okularen unterschieden sich in diesem Punkt erheblich.


    Grüße
    Rolf