Beiträge von LutzLiebers im Thema „Ronchi Test selber machen?“

    > Du hast also ein helles scheiberl mit streifen drüber, wie von lutz gezeichnet ...
    Geauso isset: das bildfeld ist dunkel, nur das "scheiberl" erscheint hell, mit
    dunklen Ronchi-streifen drin.


    > eigentlich ist es wahnsinnig simpel. der einzige unterschied ist nur, dass beim
    > parabolspiegel die linien gebogen sind, wenn die lichtquelle im krümmungsmittelpunkt
    > ist, und beim test am objekt müssen die linien gerade sein.
    Genau, da der stern sehr weit weg ist, kommt von ihm eine ebene wellenfront, mit
    anderen worten - ein paralleles lichtbündel, so wie es auch beim test in autokollimation
    der fall ist.
    Wobei der der AC-test doppelt so empfindlich ist, wie der test am stern, da bei solchem der
    prüfling zweimalig durchlaufen wird: prüflichtquelle, objektiv, planspiegel, objektiv, ronchi-
    gitter


    Bei verwendung eines künstlichen sterns sollte dieser mindestens im abstand 100*brennweite
    angeordnet sein, damit man das angenähert hat, worauf ein teleskop korrigiert ist: unendliche
    gegenstandsweite (=paralleler lichteinfall)


    L.g.
    Lutz

    Hallo Robert,
    hier siehst du, wie ich mein Rochigitter (auswechselbar) für den test am stern verwende.



    Das eigentliche gitter (kantenlänge 10*12 mm) ist bei mir aus glas und enthält 150 geätzte
    linien per inch, als tiefschwarze chrom-schicht aufgebracht. Höhere liniendichte bedeutet höhere
    empfindlichkeit, aber auch geringeren linien-kontrast.


    Davor hatte ich ein kleinbild-negativ von der VDS-materialzentrale in gebrauch. Nachteilig ist, dass bei diesem die linien nicht so tiefschwarz sind, so dass der kontrast beim test etwas geringer ist.
    Doch auch bei einer vom zu prüfenden spiegel abgebildeten, punktförmigen lichtquelle (statt
    spalt), die zum gitter projiziert wird und nur EINMALIG durchs gitter geht, reichte damit
    der kontrast noch gut zum prüfen. Befinden sich betrachtungsort und lichtquelle hinter dem gitter,
    wird der kontrast deutlich höher.
    Will sagen: solch ein schwarz-weiss-film-Ronchi-gitter ist durchaus brauchbar und kostet ganz
    wenig. Der artikelname der materialzentrale lautet 028 RG 10.


    Für das glasgitter hatte ich mir einen alu-rahmen gefräst und es eingeklebt, um es beim testen
    besser vors auge halten zu können. Für den sterntest habe ich in eine spezielle okularhülse
    gedreht, die diesen rahmen aufnimmt. In diese vertiefung (40 * 40 mm) liesse sich sicher auch
    ein kleinbild-negativ einbringen. Aber prinzipiell reicht es schon, wenn du es in einen dia-rahmen
    einlegst und dieses rahmen mit z.b. vier haftecken auf den ringförmigen rand deines okular-auszugs
    "pappst". Der fokussierweg für extra- ind intrafokale Ronchi-bilder bei meinem 125mm F/28
    schiefspiegler (http://schiefs.com/Schief0002.jpg) beträgt ca. +-30 mm vom fokus. Bei "schnelleren" öffnungs-
    verhältnissen brauchst du sicher weniger auszugsweg.


    Polaris (mit dem vorteil, nicht nachführen zu müssen) reicht durchaus von der helligkeit her. Bei mir
    stellte sich das test-bild wie folgt dar (skizze): Du musst aber längere zeit mit ´nem "integrierenden
    auge" hinschauen, um die wabernde luftunruhe herauszumitteln.


    Viele grüsse,
    Lutz