Hi
Ich war gerade an meinem Tester und haben versucht, durch falsches Anschneiden des Lichkegels die Beleuchtung des Spiegels umzukehren. Hat auch gleich beim ersten Versuch geklappt. Damit hast Du für ein absolutzes Novum in der Geschichte der europäischen Spiegelschleifkunst gesorgt. Es ist halt wie immer: die Neuerungen kommen immer von außen. Dein Pech, daß es diesmal eine unbrauchbare ist.
Was heißt hier: die Nerven liegen blank! Ich finde das alles sehr entspannt. Deine Bilderserie beweist, daß Du den Beginn der Meßstrecke gut einschätzen kannst. Nur mit dem Ende hapert es noch ein wenig. Das ist aber eine Kleinigkeit. Vom Hirnkrebs bist Du meilenweit entfernt.
Die 2 Tipps, die man Dir in dieser Situation geben muß sind diese: Damit das Licht nicht wieder springt, mußt Du darauf achten, daß der Halbmond während der Meß-Sitzung auf der Klinge sichtbar ist. Ich habe mir daher in meiner Anfangszeit die dem Spiegel zugewandte Seite der Klinge mit weißem Papier überklebt, damit ich den Halbmond auch immer schön sehen kann. Wenn man ihn dort plaziert hat, kommt es nur noch darauf an, die Klinge seitlich so zu bewegen, daß der vertikale GERADE (darauf liegt die Betonung) Rand des Halbmonds an der Klingenkante vorbei in die Kamera scheint. Wenn Du so verfährst, kriegst Du die gewünschten Bilder.
Zweitens: Wieweit sollte man die Klinge reinneigen? Wenn Du Dir die Bilder Deiner zweiten Serie anschaust, erkennst Du von 3 Uhr über die Mitte nach 9 Uhr insgesamt 3 Licht-Schattengrenzen - nämlich eine in der rechten Spiegelhälfte, eine nahe der Mitte, und eine dritte in der linken Spiegelhälfte. Achte mal auf die zentrumnahe Licht-Schatten-Grenze. Die ist auf dem obersten Bild rechts vom Zentrum, nähert sich auf den folgenden Bildern dem Zentrum und steht auf dem letzten Bild links vom Zentrum. Diese Wanderung liegt daran, daß Dein Tester nicht perfekt zur optischen Achse ausgerichtet ist. Das muß er auch nicht. Man kann von Bild zu Bild die entsprechende Korrektur vornehmen, indem man die Klinge soweit reinneigt, daß die Zentrum-nahe Licht-Schatten-Grenze in etwa durch den Spiegel-Mittelpunkt verläuft. Dann ist das Bild perfekt.
Du siehst: Du brauchst keine langen Online-Anleitungen. es genügen wenige Hinweise, um Dir den letzten Schliff zu geben. Das Einzige, was wir Dir nicht abnehmen können, ist Üben, üben... Wenn Du das beherzigst, bedienst Du Deinen Tester bald so traumhaft wie Dein Auto: Kurbelst Dich innerhalb von Sekunden in die Schattenwelt und weißt am Ende gar nicht mehr, wie Du dorthin gekommen bist. - Karl