Hallo Michael,
du machst einen Fehler bei der Interpretation der FigureXP-Daten. Das Bild in Figure XP stellt nicht die Spiegeloberfläche dar. Das Bild stellt die Abweichung der Wellenfront von der idealen Wellenfront in einem vom Programm gewählten Krümmungsmittelpunkt dar. Den Krümmungsmittelpunkt kannst Du mit dem ROC-Schieber nach Belieben verschieben, einmal ist der Rand hoch, dann die Mitte. Das Bild ändert dabei vollständig seine Form. So ist das.[:(!]
Es ist daher auch ganz normal, dass nach einigen Minuten Korrigiererei Figure XP ein völlig anderes Bild zeigt. Schau immer zuerst die Prozent-Zonenwerte an. Die sind in Deinem Fall sehr konstant. Mitte überkorrigiert (>100%), dann unterkorrigiert gefolgt von überkorrigierter Zone und unterkorrigiertem Rand.
Das Fild in FigureXP ist sehr nützlich, um die abzutragenden Zonen zu bestimmen. Verschiebe den ROC-Schieber, bis du eine Form vor dir siehst, die mit deinem Werkzeugen und den von Dir beherrschten Strichen abgetragen werden kann. Ich persönlich schiebe den ROC immer in eine Position, in der der RAND flach erscheint und arbeite dann mit einem Subdiameter-Werkzeug den mittigen Hügel ab. Da du eine Zone hast, solltest Du dann beim Abtrag des mittigen Hügels darauf achten, diese Zone gleich auch noch zu eliminieren, z. B indem du beim Polieren immer genau auf einer erhöhten Zone den Strich stoppst und umkehrst oder mit Kantendruck oder oder....[;)]
Eine vertiefte Zone kannst Du ausglätten, indem du das Material links und rechts der Zone verstärkt abträgst, das ist aber relativ schwierig, weshalb Texereau empfiehlt, in diesem Fall einfach das gesamte Spiegelniveau abzutragen.
Für Deinen Fall wird's so aussehen: Rand Flach, dann eine leicht erhöhte Zone im Bereich Zone 3-6 und ein ziemlicher Hügel von der Mitte bis Zone 2, wobei zu beachten ist, dass die unmittelbare Mitte bereits etwas zu stark ausgehöhlt ist. Striche mit z. B 15cm Pechhaut: Tangential mit Rand auf Zone 6 kurze Striche mit Kantendruck auf Rand, z.B. 2 Minuten danach Kantendruck auf Zone 1-2 mit etwas längeren Strichen, Werkzeug liegt dabei gegen die Mitte, nicht gegen aussen, hier auch 2-3 Minuten. Werkzeug nach einigen dutzend Strichen wieder gut Pressen.
Bei Kantendruck darf das Werkzeug nicht Sternförmig oder sonstwie angeknabbert sein, da dann der Rand ja gar nicht speziell greifen kann. Pechkonsistenz weich bis mittel, wenn zu hart, gibt's tiefe Riefen vom Kantendruck![V]
Grüsse Max