Beiträge von suberidome im Thema „Foucault Interpretation des Randes?“

    Hallo Harry


    Tja, damit sind wir mitten in der Diskussion. Du schreibst:


    <dein Rand ist hochstehend, hat also einen zu kurzen Radius. Wenn du da jetzt deinen Daumen anlegst um Glas abzutragen, dann wird der Radius dort doch nicht kürzer sondern wieder länger>


    Da bin ich z. B. anderer Meinung. Ich will Dir auch sagen, warum: Auf der Licht-abgewandten Seite ist der abgesunkene Rand einer ansonsten sphärischen Fläche unsichtbar und hat einen längeren Radius als die weiter innen gelegenen, sichtbaren Bezirke. Setzt man für ein paar Minuten den Daumen ein, wir der Rand in derselben Klingenposition, in der er vorher unsichtbar war, wieder sichtbar. Also Radius-Annäherung an die vormals wesentlich kürzeren, weiter innen gelegenen Bezirke. Also Radius-Verkürzung durch Daumen-Einsatz.


    Das waren für mich bisher unumstößliche Grundsätze. Da sie aber bei der Rand-Bearbeitung zu Widersprüchen führen, bin ich jetzt unsicher geworden. Gruß - Karl

    Hi


    Ich hab mal wieder das Gefühl, daß mir das tiefere Verständnis für's Spiegelschleifen abgeht. Folgendes Problem: Mein derzeitiger Spiegel (f/4,2, 25 cm) hat einen hochstehenden Rand bis 300 nm, eine Senke bei 70% und einen zentralen Berg von 500 nm. Parabolisier-Zeit insgesamt 20 Minuten.


    Gedanklich habe ich den Rand im Fokus. Dazu zwei Überlegungen, von denen sich die erste mehr auf das abzutragende Material konzentriert, die zweite mehr auf die Radien.


    In FigXP stellt sich eine vollkommene Parabel als Linie dar, die sich unterhalb der 10 nm-Linie entlangschlängelt. Vereinfacht gesagt ist alles Glas abzutragen, das diese Linie überragt. (Spielereien mit dem ROC-Schieber lassen wir mal beiseite) Im Fall des hochgezogeen Randes könnte man auf die Idee kommen, hier den Daumen einzusetzen. Ich weiß, daß so ein isolierter Eingriff Auswirkungen auf die übrige Kurve hat und daher gut überlegt sein will. Aber prinzipiell trägt der Daumen hier Glas ab; hat also den gewünschten Effekt. Der Daumen wäre also gut. - Das war jetzt die reine Material-Betrachtung


    Die Radien-Betrachtung empfiehlt das Gegenteil: Bei abfallendem Rand gilt der Einsatz des Daumens als bewährte Gegenmaßnahme, weil sich dadurch der Radius im Randbereich verkürzt und der weggesunkene Rand nach dem Einsatz des Daumens im Foucaultbild wieder sichbar wird. Mit dem Daumen läßt sich der Radius im Randbereich also verkürzen. Mein Spiegel hat im Moment einen hochgezogegen Rand - demnach in diesem Bereich einen zu kurzen Radius. Der Daumen würde den zu kurzen Radius aber weiter verkürzen. Daumen wäre also schlecht.


    Die Material-Betrachtung rät also zum Daumen, die Radien-Betrachtung sagt <um Gottes Willen> Es kann nicht beides zugleich richtig sein. Wo ist der Denkfehler? Bitte, bitte scharf nachdenken und dann ausführlich schreiben. Herzlichen Dank - Karl


    <font color="limegreen"><font size="1">Betreff " Hilfe, ich kapier's einfach nicht!!!" spezifiziert, damit man wenigstens ungefähr weiß, worum es eigentlich geht. Stathis</font id="size1"></font id="limegreen">