Beiträge von Joe_Malik im Thema „Tour durch die Sommer-Klassiker“

    Grüß dich Mathias!


    Leider werde ich diese perfekten Bedingungen nicht mehr lange haben. Spätestens in einem Jahr werd ich nämlich zum Studieren nach Wien ziehen. Mehr brauch ich wohl nicht zu sagen.. [:(]


    Den Tipp mit der Kugelstern-Tour werd ich beherzigen! Danke!


    Sobald ich das nächste Mal draußen war, werdet ihr den nächsten Bericht präsentiert bekommen. Ich fühle ja mit euch. [;)]


    Übrigens DANKE für das ganze Lob! [:)]

    Hallo Daniel!


    Die 7 mag-Grenze wird an meinem Wohnort so gut wie immer erreicht. Ich wohne hier schön eingebettet zwischen einigen Bergen. [;)] Die klare Bergluft tut ihr Übriges. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, nur einen Schritt auf die Terrasse setzen zu müssen, und unter einem Himmel zu stehen, für den andere kilometerweit fahren müssen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Habe schon Entzugserscheinungen! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kopf hoch! Die nächste klare Nacht kommt bestimmt!


    In diesem Sinn: Clear skies! [;)]

    Grüß euch, alle zusammen!


    Gestern kurz vor Mitternacht hab ich beschlossen, noch schnell mal den 8“ Dobs auf die Terrasse zu stellen, und mir nur schnell mal ein paar Schaustücke anzusehen, und dann gleich wieder ins Bett zu kriechen. Naja, als ich dann allerdings gen Himmel blickte, musste die Entscheidung revidiert werden. Was sich mir darbot, war ein mag 7-Himmel (wieder mal [;)]) und eine Milchstraße, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte! Der Himmel war so gut, wie er vielleicht drei mal im Jahr ist.


    Also wurde mein Beobachtungsplan kurzerhand auf folgende Objekte erweitert:


    Kugelsternhaufen: M13, M12, M10, M92
    Nebel: M20, M8, M16, M17, M57, M27, NGC 6960
    Offene Sternhaufen: M11
    Doppelsterne: Albireo


    Bedingungen:
    Datum, Uhrzeit: 20.06.2007, 00:00-02:00 h
    Seeing: 4/5
    Grenzgröße: 7 mag
    Beobachtungsort: Terrasse
    Gerätschaft: Skywatcher 8“ Dobson, SP 25mm, SP 10mm, Meade 2x Barlow, Baader UHC-S


    Als erstes Objekt wurde der Klassiker schlechthin, <b>M13</b>, angesteuert. Altbekannt: Schon bei 120x bis ins Zentrum aufgelöst, hell, sehr schöner Anblick bei 240x.


    Weiter ging die Reise in den Schlangenträger, wo wieder zwei Kugelsternhaufen warteten: <b>M12</b> schien einen Hauch kleiner als M13 zu sein, war allerdings auch bei 120x voll aufgelöst. Bei <b>M10</b> machte sich die Horizontnähe bemerkbar. Ich bekam das Bild nicht mehr 100%ig scharf. Trotz war auch dies ein sehr schöner GC.


    <b>M92</b> ließ dann aber wieder Vergrößerungen bis 240x zu und war natürlich ebenfalls voll aufgelöst. Wunderschön, in dieses Sternengewimmel einzutauchen.


    Mittlerweile war es 00:45h, und ich entdeckte, dass ich bis in Horizontnähe ansatzweise 6 mag-Sterne ausmachen konnte! Wahnsinn!! Also schnell mal ab in den Schützen, und den Trifid-Nebel <b>M20</b> angesteuert. Mit dem UHC-S waren die Dunkelwolken, die den gesamten Südteil des Nebels durchziehen, ohne Probleme auszumachen. Aber auch der nördliche Teil (auf Fotos blau) war mühelos zu sehen.


    Ich verblieb im Schützen, und machte Urlaub in der Lagune. Ohne Probleme mit freiem Auge sichtbar, zeigte sich <b>M8</b> im Teleskop (mit UHC) als ein nahezu gigantischer strukturreicher Nebelkomplex. Ungefähr im Zentrum durchzog ein breites dunkles Staubband den Nebel. Der Sternhaufen NGC 6530, welcher östlich dieses Staubbandes liegt, fügte sich wunderbar in die Schönheit dieses Anblicks ein. Insgesamt verbrachte ich bestimmt 10 min. im Lagunennebel.


    Im Schild wartete der Adlernebel <b>M16</b> auf mich. Bis auf die scharfe Begrenzung im Norden und einem schönen Sterngebiet im Zentrum waren aber hier trotz UHC die Strukturen nur sehr leicht angedeutet.


    Nun war es an der Zeit, meinen Augen eine kleine Pause zu gönnen. Also Augen fest zugekniffen, und mir eine Zigarette angezündet. Dann der Schock: Von Süden her schienen gewaltige Wolkenmassen aufzuziehen. Doch halt! Nein, das ist nur die Milchstraße! [;)] Mir fehlen noch immer die Worte, um diesen Anblick beschreiben zu können.


    Also gut, Zigarette ausgemacht, und flugs den Omeganebel <b>M17</b> angesteuert. Und im selben Moment begrüßte mich ein schwimmender Schwan. Wobei ich ja nach wie vor der Ansicht bin, dass der vermeintliche „Schwan“ vielmehr einer Ente gleicht. Aber „Ente“ klingt halt bei weitem nicht so ästhetisch. [;)] Mit Hilfe des UHC-Filters war auch das „Gewässer“, in dem der Schwan schwimmt, mühelos zu sehen.


    Weiter im Norden im Schild zeigte sich der offene Sternhaufen <b>M11</b>. Dieser Sternhaufen mitten im Sternenmeer der Milchstraße bereitet doppeltes Vergnügen. Ich persönlich bin ja ohnehin mehr ein OC- als GC-Fan.


    Bei <b>M57</b> kam dann wieder der UHC-Filter zum Einsatz. Die Ringgestalt war bereits bei 48x mit indirektem Sehen auszumachen. 240x schien schon fast zu hoch vergrößert, da der Ring an Leuchtkraft verlor. Also zurück auf 120x, und so waren auch die äußeren Teile des Rings, die ihm die ovale Gestalt verleihen, schön strukturiert zu erkennen.


    Lange ist es her, als ich zuletzt einen Doppelstern beobachtete. Allerdings frage ich mich, warum! <b>Albireo</b> im Sternbild Schwan war schon bei 48x mühelos geteilt, während Albireo A gelblich schien, und Albireo B deutlich bläulich.


    Ich verblieb im Schwan, und nahm mir den Zirrusnebel <b>NGC 6960</b> vor. Der Ostteil NGC 6992 war von der Dachkante des Hauses verdeckt. Natürlich wieder mit UHC-Filter bewaffnet, erstreckte sich ein lang gezogenes „S“ nördlich des Sterns 52 Cyg. Strukturen waren nur minimal zu sehen Dennoch war der West-Zirrusnebel ein sehr schöner Anblick.


    Langsam war es fast 02:00h, und Richtung Osten war schon eine leichte Himmelsaufhellung zu sehen. Die kurzen Nächte im Sommer kosten mir immer wieder Nerven..


    Also noch schnell auf den Hantelnebel <b>M27</b> gehalten, der sich bei 120x schön strukturiert zeigte. Das ovale Scheibchen durchzog die deutlich erkennbare Hantel. Auch die äußeren Teile des Nebels waren vollständig zu sehen.


    Nun gut, jetzt war es wirklich an der Zeit, zurück ins Bett zu marschieren. Aber ich konnte nicht drum rum, noch kurz durch die Milchstraße zu surfen. [;)] Also schnell eine helle Nebelwolke angepeilt, und durch ein Sternenmeer gigantischen Ausmaßes gesurft. Atemberaubend.


    Nachdem alles sicher verstaut, und ins Wohnzimmer getragen war, legte ich mich mit einem sehr guten Gefühl zu meiner Freundin ins Bett. Diese Nacht zählt zu jenen, die man auch nach 2 Jahren detailliert in Erinnerung behält.