Beiträge von ngc604 im Thema „Kosmos E68 Montierung - Infos ??“

    Hallo Michael


    hier jetzt ein paar Detailaufnahmen vom Tangentialtrieb an der Dek-Achse.



    Auf der folgenden ist die Schraube fuer den Zugang zur Feder zu erkennen.



    Hoffe das hilft, obwohl der Ansatz/Fixpunkt fuer Deinen Tangentialtrieb anders angeordnet zu sein scheint.


    Gruesse,
    Michael ngc604

    Hallo Walter !


    wie schon vom anderen Michael beschrieben, WD40 oder "Moly" Rostloeser / Spruehoel einspruehen, mit altem Lappen umwickeln un d ueber Nacht liegen lassen (Am naechsten Tag "Das Wunder von Schwabing" ). Am Planetengetriebe ist auch ein kleines Loch zum Oelen, bzw ist da auf jeden Fall eine Stelle wo die Achse des kleinen Planetenlaeufers steckt (ca 2/3 des Weges vom Zentrum zum Rand, kleiner schwarzer Stift). Dort auch Oel rein spruehen.


    Wenn keine {Fein}mechanischen Erfahrungen vorliegen wuerde ich zunaechst von der Oeffnung des Planetengetriebes oder der Loesung der Schneckenlager auf der gegenueberliegenden Seite Abstand nehmen. Erst mal die "oel Tour" probieren.


    Es gibt noch ne Justierschraube fuer das Scheneckenachsialspiel. Aber wer soll daran gedreht haben. Wenn die zu fest zugeknallt ist dann dreht sich natuerlich nix. (Maden-)Schraube ist bei mir in einer tiefen Bohrung im Schneckenlagerhaus auf halbem Wege zwischen Planetengetriebe und Schnecke.


    Auf jeden Fall nachher beim Zusammenbau FETT statt Spruehoel in das Kugellager, auf die Schnecke, ins Planetengetriebe und auf das Schneckenrad (Verzahnung). Man braucht keine irre grossen Mengen (ist ja keine VW Vorderachse), also kann man sich hochwertiges Feinst-Kugellagerfett und Lithium/Molybdaen Produkte leisten. Aber letzlich tuts natuerlich auch gutes KfZ Radlagerlagerfett. Sollte halt leichtgaengig sein.


    Gruesse,
    Michael NGC604

    Hallo Michael -


    Sagenhaft ! Wie aus der Royal Greenwich Sammlung. Und jetzt doch noch die Saeule dazu.


    Unterbau fuer die Saeule: Fehlen also etwa 80 cm (Tischhoehe). Haengt natuerlich von den Gegebenheiten ab. Wenn es da ne Terasse oder private Freiflaeche ebenerdig gibt, und man nicht gezwungen ist das alles jedesmal rein und rauszuraeumen (aber auch keinekeinen Sockel Betonieren kann), wuerde ich wie bei Schirmstaendern vorgehen. Hohlformsteine im Garten/Baumarkt und mit Beton zu 95% (nicht ganz voll) fuellen, sodass sie ineinandergreifen koennen und nicht auf nur 1 Punkt Beton wackeln. 3 Stk muessten schon ca 75 ergeben. Vorher seitlich je 2 Handgriffloecher oder mit einbetonierbare Eisenwinkel vorsehen.


    Wenn nicht (zb nur Balkon)dann lieber halb liegen als auf irgendein Nierentischchen. So hab ichs jedenfalls gegebenenfalls gemacht.


    Wg. des Tangentialmechanismus. Siehe dieses Bild vom Anfang des Threads. Links ist ein rohrartiges Gehaeuse in dem die Feder sitzt. Ganz links sieht man eine grosse Flache Schraube mit der das Gehaeuse verschlossen ist, und die man loesen kann wenn der Mechanismus auseinander soll. Zum Tangentialram selbst ist die Feder mit einer Messinghuelse abgedckt die ebenfalls teilweise in das rohrartige Gehaeuse ineinragt. Rechts is die Dec-Feintriebswchraube zu sehen. Gewinde ist in dem feststehenden Teil des T-Triebs. Der bewegliche Teil und die Huelse und Stellschraube sind auch auf dem linken unteren Bild aus dem Brandt Buchg (weiter oben von Dir selbst) zu sehen.



    Bin jetzt fuer mehr als 1 Woche ausserhalb (Osservatorio Padova, wo ich einen Vortrag ueber die Genauigkeit der Beobachtungen von Kollege Tycho Brahe (1546-1601) halte). Koennte also erst dann noch Detail-Fotos davon machen.


    Ich bin gespannt was die erste Erprobung am Himmel liefert. Wenn ich bei mir mit der Faust richtig fest auf diesen Beton-Marmor Tisch schlage dann wackelt es 1 Mal um etwa 10" nach einer Seite (halbe Venus), schwingt um nur mehr ca. 3" zur anderen und ist dann aus. Sehr gute Daempfung der ganzen Sache.


    Viel weitere Freude mit dem tollen Fund.


    Gruesse,
    Michael

    Super !


    Das schaut ja gut aus. Und ein Motor mit 220 V auch noch dabei. Jetzt werd ich schon ein bissl neidisch. Und die Messing-Teilkreise sind ja fuer sich selbst schon Juwele.


    Jetzt ist auch erkenntlich wie der Kopf auf die Saeule kommt, mit einem Horizontalen Bolzen in einer Art Gabel in diesem Jugendstilartigen Kopf der Saeule, fuer die Polhoeheneinstellung. Das waer ja das Uebergangsstueck auf irgenein anderes Stativ. Das duerfte eine kritische Stelle fuer Stabilitaet (Wacklizitaet) sein. Also mit Aluwinkeln haette ich da Bedenken. Das Original schein ein Gussteil zu sein (Guss ist schwingungsarm). Ich denke ein aehnliches Teil aus Alu aus dem Vollem geschnitzt verhaelt sich vergleichbar. Sollte eigentlich nicht total unerschwinglich sein, weil ja die Anforderungen an die Genauigkeit (der Bohrung) kleiner als minimal sind.

    Bei meiner Version hat die Saeule am oberen Ende einen ca. 3 cm langen Zapfen, 2 cm Durchmesser, der an der Nordposition eine konische Vertiefung hat, fuer die Azimuth-Fixierungsschraubeh. Der Montierungskopf, auf meinen Bildern das untere der yweiTeile die Prismenartig abgeflacht sin d hat me Bohrung und eine dicke Imbusschraube fuer den korrekten Azimuth. Gut auf den Bildern zu sehen. Hat das Jugenstilartige Glockenteil am unteren Ende des Montierungskopfs der alten Version ebenso ein Zapfenlager ? Irgendwie muss es ja auf der Saeule aufsetzbar sein.

    Hallo Michael (wambo) -


    Glueckwunsch dass diese schwere Feldhaubitze doch noch angekommen ist. Freut mich zu hoeren dass auch die olle Ausgabe in nichts an mechanischer Qualitaet zurueck steht. Ja, wie schon am Anfang dieses Threads bekundet - die heutigen Montierungen sind dagegen wie Playmobil in Verbindung mit Haribo. Hatte ja auch seinen Preis (in heutigem Geld ca 2000 EUR !!). Bin gespannt auf den Restaurationsbericht. Ab 30 Jahre bekommt sie ja dann auch das H-Kennzeichen ...


    Gruesse,
    Michael (ngc604)

    Hallo wambo -


    sieht so aus dass die Montierung ueber die Jahre immer weiterentwickelt wurde. Von den 30igern bis ca. 1975. Wenn man sich Details anschaut so sieht man dass von der Dimensionierung her alles beim erprobten Prinzip blieb.


    Ich geh davon aus dass auch die mehr "nackte" originalere Version mechanisch dasselbe leistet. Kann aber sein dass der gewaltige Fuss bei mener Version noch mal nen Tick mehr Stabilitaet bringt.


    Gruss,
    Michael

    So, jetzt wo geht kann weitergemacht werden:


    Die RA und Dec Achse zerglegt. Der (Rostfrass) Zahn der Zeit hat in den ca. 10 Jahren wo die Montierung mutterseelenallein in der undichten Minihuette stand halt ein bissl genagt. Aber zum Glueck nicht in den Teilen die in den Lagerschalen laufen. Poilerpaste und MoS2 habens wieder ueberwunden.



    Hier ein Blick auf das Schenckenradgehauese, Schnecke und Rotguss-Schneckenrad.



    So schaut der Dec-Hebelarmfeintrieb aus und das Prismenschienenlager.
    Hinter der langen Dec-Feststellschraube erkennt man das RA-Schneckenradhaus und die RA-Feststellschraube die zentrisch auf Schneckenrad und RA-Achse sitzt.



    Das ganze von Osten



    und von Nordwesten. Die lange Nachfuehr-Biegsame-Welle sitzt an dem Planetengetriebe was mit dem Schneckentrieb zusammen eine Untersetzung 1/6000 bringt. Sehr behaebiges Drehen reicht fuehrs Nachfuehren.

    Hallo Michael (wambo) -


    so, hier sind jetzt Bilder:


    Zunaechst wg. ob da ein 4" Refraktor drauf geht, Durchschlag oder Zenithbeobachtung moeglich etc.


    ad 1) Gestern Merkur am Nachmittag angesteuert (nahe Zenith), und zwar mit nem ebay-100 EUR Bresser 102/1000 auf der ollen KOSMOS Orion Montierung. Alles Super. Wie man sieht hab ich aus Zeichenkarton eine EINSEITIGE Zusatz-Sonnenblende in die T-Kappe gesteckt. Einseitig, damit die Sonne bei nur 15 deg Abstand nicht auf die andere Innenseite scheint und wieder Streulicht macht. Ausserdem ist der Arbeitsplatz mit nem Sonnenschirm zusätzlich abgeschattet (damit die Schraubenzieher, der Intelligenzvorverstärker und die Ephemeriden (Sonne, Merkur, Venus stündlich von JPL/NASA) nicht zu heiss werden [:)]).


    Man sieht dass der 4" mit Leichtigkeit auf die Monti passt, und dass das Ggewicht nur 2/3 ausgenutz wird. Durchschlagen und Zenith kein Problem. Und wegen der Zusatzblende ist der Refraktor sowieso nicht Mittig angeschnallt. Merkur mit V=156 und Blaufilter sehr gut. Nix zittert.




    Ad 2) Die Montierung (KOSMOS Orion fuer den E68 --> R70 Refraktor aus dem Jahre 1970 im naechsten.


    Gruss,
    Michael

    Hallo -


    ja, ich habe testweise den 102/1000 da drauf montiert und am letzten Samstag und Sonntag bei V=317 Merkur um die Mittagszeit herum beobachtet. Kann nicht behaupten dass ich Antoniadi oder die Mariner 10 Bilder bestaetigen konnte, aber der Test war ja ob ich den Merkur ueberhaupt finde und ob ich dann bei 300fach noch was sehe.


    Der Fuss steht auf einem (Beton-Marmor) Gartentisch (Foto muss ich noch raufladen. Dort hab ich 3 kleine konische Vertiefungen gebohrt wo die Stellschrauben reingreifen, damit ich nicht immer "Scheinern" muss. Solange man nicht fotografieren will langt das. Auch zum Fahren von Sonne oder Venus zu Merkur (ca 2 Std in RA).


    Mehr folgt.


    Gruss,


    Michael (NGC604)

    Nochn paar Kenngroessen zu den Achsen:


    Edelstahlachsen, Gleitlagermaterial unbekannt, aber nicht Bronze.
    (hellgraues Material).


    Durchmesser (RA, DEC) 28 mm
    Gesamtlaenge des gelagerten Teils Aussen/Aussen
    RA = 80 mm, DEC = 125 mm
    Laenge der je 2 Gleitlager (RA, DEC) 28 mm


    Durchmesser der Saeule 65 mm

    So, jetzt habe ich die Doku gefunden, aber leider versagt der Scanner im Moment. Hier die wichtigsten Abschnitte im Text:


    Die Montierung hies ORION 1, Kosten damals (1970) war 1090 DM fuer die Montierung allein !! Aber wie gesagt bombenstabil.


    Emfohlen bis R 90 und N 110´(Refraktor R 90 wog 5 kg incl Taukappe, der R 70 - Nachfolger des E68 - wog 2,5 kg. Der Newton war ca 3 kg.


    Teilkreisdurchmesser: 60 Aussen, 48 Innen, Dicke 10 mm.
    Gewicht (Parall. Achsenkreuz+Tischsaeule+Gegengewicht Dek.Feintrieb+Teilkreise+Getriebe) = 18 kg


    Achsenkreuz 3,3 kg
    Gegengewicht+Stange 2,5 kg
    Tischsaeule (H=70 cm, Durchmesser Fuss = 40 cm) 10 kg
    DecTrieb 350 g
    Teilkreise 1 Bogenmin zus RA+DEC 300 g
    Getriebe 1,1 kg


    Getriebe, 93mm Rotguss-Schneckenrad 120 Zaehne Modul 0,7
    Stahlschnecke eingaengig 15mm Durchm Modul 0,7
    Gekapseltes Gehaeuse aus Alu
    Davor Planetengetriebe 6000:1 (Biegsame Welle oder SynchronMot 24 V)


    Gesamtkosten meiner Version (1970 = mehr als 30 Jahre = * 5 in EURO)):


    R70 2er Achromat gekittet 70/1000 = 420 DM
    Achsenkreuz Orion 1 = 438
    DecFein = 83
    Teilkreise = 116
    Getriebe = 295
    Tischsaeule = 197
    Mittenzwei f=20 = 38
    Ploessl f=12,5 = 64
    Ploessl f=8 = 68
    ND Filter = 30
    ZenitPrisma = 115
    Sucher 6x = 54


    Summe (bitte selbst, schaudert mich noch jetzt, aber das Rohr und die Montierung sind noch heute Spitze, nur neue Okulare taten Not)


    Habe damals 8 Wochen Akkord im Wald gearbeitet (Juli/August, Start Morgens um 4, Pause von 12-6, weiter 6-10) um mir das leisten zu koennen.


    Links zu Bilder folgen.


    Gruss,
    Michael (NGC 604)

    Hallo Michael (Wambo) -


    kennst Du vielleicht schon, wenn nicht ...


    http://www.achromat.de/html/frameset_archiv.html


    http://www.achromat.de/html/frameset_tele.html


    Mein Teleskop und Montierung entsprechen 1:1 diesem:
    http://www.achromat.de/html/tele/tele_kosmos68_g5.html


    Aus dem Bild kann man abschaetzen (F = 900 mmm, D Rohr ca 80 mm, freie Oeff 68 mm):


    Dm RA Schneckenrad etwas kleiner als 90 mm
    Dm DEC Achse vielleicht ca 20 mm
    DM RA Achse mind. 20 mm
    Dm Teilkreis RA etwa 85 mm


    * Wie schon gesagt, diese Montierung ist bombenstabil (fuer 2-4 Zoll Refraktor), war damals auch gedacht um den 110/900 Newton drauf zu montieren + genuegend Puffer fuer Leitrohre/Kameras (siehe das beruehmt Brandt-Buch). Denke das traegt den TAL jederzeit.


    Werde ab Vatertag sowohl den E68 als auch den FH 102/1000 ZUSAMMEN draufschnallen (den FH als Gegengewicht zum E68 !!) und die Wacklizitaet am Stern messen, sofern Petrus mitspielt - sonst per Triangulation am Kirchturm).


    Wuerde das Teil unbedingt nehmen, auch wenns >= 5 mal mit der Gattin Essengehen bedeutet. Im Falle des Falles waere ich auch interessiert.


    Gruesse,


    NGC604 (das ist eine Riesen HII Region in M33 und war der Titel meiner Dr-Arbeit).

    Das war urpruenglich die Franckh'sche Verlagshandlung, hat dann spaeter unter Franckh-KOSMOS Verlag firmiert. KOSMOS gibts heute noch. Die hatten ja auch die Radio- und Experimentierkaesten. Noch ein bissl Geduld, Ab Donnerstag naechste Woche kann ich kramen (Vatertag !) und das auch einscannen.


    Michael (der vom ngc604)

    Hallo -


    ja, ich habe die Montierung und den Refraktor, noch gut in Gebrauch. Die Dokumentation auch, die war aber mit Schreibmaschine und ist duerftigst. Muss ich mal rauskramen. Und die Antriebe selbst besichtigen und zaehlen. Das kann aber noch 8 Tage dauern, da ich unterwegs bin.


    Jedenfalls ist diese Tischfuss-Montierung granatenschwer und stabil. Dagegen sind die Dreibeinstative von heute alles Vibratoren. Haengt auch mein Bresser 102/1000 dran. Werde das auch wiegen und ne Foto-Doku machen. Bitte noch etwas Geduld.


    Michael