Beiträge von geissinger im Thema „Ein PST selber basteln ??“

    Hallo Thomas,


    vor wenigen Tagen konnte ich einen Herschelkeil im direkten Vergleich mit der Baader-Sonnenfilterfolie an der Sonne testen.
    Bei "normal zuträglicher" Vergrößerung lieferten beide Prinzipien die selben, knackigen Bilder. Die Fiterfolie ist natürlich um Faktoren günstiger, als ein Herschelkeil. Im Weißlicht konnten wir keine Vorteile des Keils erkennen, außer dass ein leicht gelblicher Farbstich zu beobachten war.


    Um h-aplha beobachten zu können, benötigt man im Falle eines PST soviel ich weiß 3 Filter.
    1. Ein Energieschutzfilter um die Haupt-Wärmestrahlung abzuhalten
    2. Ein (teures) Etalon-Filter, welches das eigentliche h-alpha Spektrum herausfiltert
    3. einen passenden Blockfilter, der die eignetliche Frequenz des h-alpha ans Okular durchlässt


    Das alles ist hier nur groß vereinfacht dargestellt.
    IMHO wirst Du mit einem Herschelkeil/Sonennfilterfolie in Kombinaton mit einem h-alpa FIlter noch lange keine Protuberanzen sehen können (sonst würde ja keiner ein PST geschweigen denn sauteure Etalon-Filter kaufen).


    Die h-alpha Filter, die Du meinst, sind eigneltich für Deep-Sky gedacht.


    Hier im Forum gibt es aber einige Sonnenspezialisten, die das weitaus genauer erklären können.


    Um Protuberanzen sehen zu können, kann ein Protuberanzenansatz zum Einsatz kommen. Hierbei wird durch genau passende Kegelblenden eine künstliche Sonnenfinsternis erzeugt. Am Rand können dann Protuberanzen beobachtet werden. Mit h-alpha hat dies allerdings auch nichts zu tun.


    Und noch eine Bitte am Schluss: Sonnenbeobachtung birgt immer gewisse Gefahren. Besonders bei ungenügender Fachkenntnis würde ich von Selbstbauexperimenten die Finger lassen.


    Grüße
    Rolf