Beiträge von Pteng im Thema „Was genau ist Beobachtungserfahrung?“

    Moin Daniel,


    interessantes Thema, mit Hit verdächtigen Zugriffs- und Antwortzahlen in kurzer Zeit.


    Also für mich ist Beobachtungserfahrung nicht nur an das visuelle gekoppelt sondern umfaßt erheblich mehr als die eigentliche Beobachtung an sich.


    Was nutzt Adlerauge wenn er den Vollmond nicht findet?


    Ist sicher Definitionssache, aber für mich gehört dazu:


    - der feste Glaube daß nach 3 Monaten Wolken dort oben noch was interessantes sein muß
    - die unerschütterliche Hartnäckigkeit trotzdem weiter zu machen und auf Sicht zu hoffen
    - sich am Himmel halbwegs orientieren zu können und Objekte auch zu finden
    - in etwa zu wissen was auf einen zu kommt und dadurch erst schwache Objekte zu erkennen
    - die Muße zu haben/nehmen sich ein Objekt in dessen Details visuell zu erarbeiten
    - die Nacht in Bezug auf Ermüdungserscheinungen richtig zu planen
    - die Technik der Instrumente zu beherrschen
    - die Technik des Sehens zu beherrschen
    - Hilfsmittel, wie z. B. Filter richtig einsetzen zu können


    Ich denke daß die visuelle Lernfähigkeit endlich ist.
    Da sind zumindest physiologische Grenzen gesetzt, die nicht überwunden werden könnnen.
    Die Beobachtungserfahrung an sich läßt sich immer weiter, wenn auch immer schwieriger perfektionieren.


    Sehen ist lernbar und muß m. E. auch erlernt werden.
    Ich kenne diese Prozedur auch aus der HiFi-Welt, bei der Hören in allen seinen Facetten m. E. noch erheblich intensiver als Sehen erlernt werden muß um überhaupt in der Lage zu sein zu erfahren.