Noch ein schönes selbsterlebtes Beispiel für die Auswirkung der Beobachtungserfahrung, hier der Unterschied zwischen meiner ersten Bino-Beobachtunge (am 14/15.12.06) und der vierten mit demselbe Bino und dem selben Teleskop knapp zwei Monate später (4.2.07):
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Also hier kommt jetzt mein kleiner persönlicher Testbericht. Die beste Sabine von allen hat ihr obiges Angebot wahrgemacht und mir ihr Bino mit 1.6x-Harry-Sieberts-GWK mit 2x 25mm TAL-Objektiven ausgeliehen und zugeschickt, und ich habs ausprobiert mit meinem Phoenix von Goldammer (14-Zoll, f5.11), gestern 15.12., 23.00 - 03.00 h und vorgestern 14.12., 21.30 - 23.45 h:
- ich komme problemlos in den Fokus, hab noch ca 2 cm freien Fokus nach innen
- geguckt mit Bino: Saturn, M42, M35, M37, Plejaden, M81, M82 u.a.
- Bild erscheint mir im Bino deutlich unschärfer und flauer als solo in meinem Radian 12 mm,
- Bino nur beim Saturn einigermaßen gut,
- trotzdem gefällt mir Saturn solo bei hoher Vergrösserung (Televue-Zoom mit 6 und 5 mm) weit besser,
- ich seh im Bino nicht mehr Einzelheiten als solo im Radian12mm
- nervig find ich den Kidney-Bean-Effekt, bei jeder kleinsten Kopfbewegung wird das Bild schwarz, vergessen zu testen hab ich mal das Bino mit einem Radian12 mm solo drin, ob da der KidneyBean auch so stark ist (obs an den Tals liegt), dieser KidneyBean erscheint mir das Ausschlußkriterium zu sein
- ich hab doch die meiste Zeit einäugig geguckt und den Sternenhimmel
genossen
- Mond hab ich noch nicht mit Bino getestet
Schade, ist wohl nix für mich, aber gut: viel Geld gespart
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Ich hab am 4.2.07 von 21.30 bis 23.30 h nochmal mit Sabines Bino ausgiebig Mond und Saturn beobachtet
Wunderbar !
Mir ist rätselhaft, wie ich bei meiner ersten Beobachtung (siehe oben) nicht schon begeistert sein konnte.
Wenn nicht andere unumgängliche und wichtige Astroausgaben bevorstünden, würde ich sofort ein Bino ordern, nu muß ich abwarten
Konkret: Saturn war im Bino mit den 25 mm Tals ca so groß (subjektiv natürlich), wie im Radian 12 mm solo. Die Detailerkennbarkeit aber war im Bino viel besser, sogar besser als im Olympus 8.3 mm oder im Nagler-Zoom bei 6 mm (300-fach). Grund: Die Luft war ziemlich unruhig, und bei 300-facher Vergrösserung war das Bild im Okular sehr wackelig, während es bei der geringeren Vergrösserung mitm Bino noch ganz ruhig blieb. Im Radian 12mm dagegen war Saturn zu hell, auch ein Skyglow-Filter konnte den Anblick im Radian nicht besser machen, als den im Bino.
Dasselbe am Mond. Umwerfend die 3-Dimensionalität der Krater im Bino. Also gerade am Mond war das Bino beeindruckend, ich hab zwar alle diffizilen Einzelheiten anschließend auch im Radian finden können, die mir vorher im Bino aufgefallen sind, aber eben nicht umgekehrt. D.h. die Einzelheiten waren im Bino auffallender.
Und deutlich erfahrbar war, dass das Gehirn schwache Helligkeitsunterschiede (z.B. auf der Saturnoberfläche), auf einer Netzhaut alleine (mono) eher ausblendete, auf beiden (bino) Netzhäuten aber verstärkte.
Ich bin binofiziert. Ohje ....
(Quelle: [url="http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=47433&whichpage=3&SearchTerms=Bino,Saturn,Sabine"]guckste hier[/url])