Beiträge von Stathis im Thema „Zwei wunderbare Dezembernächte in den Bergen“

    Danke Uwe für den schönen Bericht und auch für die Beobachtungstipps während der Nacht. Es macht doch viel mehr Spaß, mit Gleichgesinnten zu beobachten. Ich dachte zeitweise, der Kerl schwächelt und gammelt in seinem Campingsessel, aber neeeiin, er guckt Barnard's Loop und California Nebel[:p].


    Die Reflektionsnebel Filamente im Merope Nebel NGC 1435 kannte ich ja schon. Überraschend war für mich jedoch die erfolgreiche Sichtung von Barnard's Merope Nebel IC 349 direkt 30" südlich vom wie ein Leuchtturm strahlenden Plejadenstern Merope. Am besten ging's mit Friedel's 3 mm Radian (was bei meinem 24" f/4,1 840-fach und gerade mal 4' Feld macht), wenn man Merope an den Gesichtsfeldrand stellte. Hatte man erst mal raus, worauf man achten sollte, ging es überraschend einfach. Eine kleine 2:1 in Nord Süd Richtung elongierte Aufhellung mit unscharfen Rändern. Mit Hubble sieht das Dingens _so_ aus. Die einzige Amateuraufnahme habe bei Stefan Seip unter Nebula around Merope gefunden. Hat ihn noch jemand ablichten können? Sue French (die Lady, die im Sky and Telescope die schönen Beobachtungstipps schreibt) hat ihn visuell mit 14" geknackt, allerdings sehr grenzwertig und nur mit Blende im Okular, so wie man es für die Marsmonde macht (siehe ihre Beobachtung). Hier meine Zeichnung:



    Weiter kriegte ich noch einen Ball zugespielt: Das Galaxienpaar NGC 1888/1889 (Arp 123) im Lepus / Grenze zum Orion:


    Wunderschönes Paar, wie ein Pfannendeckel mit rundem Griff.
    <b>NGC 1888:</b> ca. 4:1 elongiert Richtung NNW-SSO. Etwas kräftigere Mitte. Außenpartien bauchiger, vor allem Richtung NGC 1889. In Richtung weg vom Begleiter ist der hellere Bereich scheinbar schärfer abgegrenzt und gerader. Ist da ein Staubband? Unsicher, vielleicht kommt Unsymmetrie nur von Überstrahleffekten des Begleiters.
    <b>NGC 1889:</b> genau rund, maximal 1/2' Durchmesser und zum Kern hin sehr hell, direkt über 1888 schwebend. Beide einfach direkt zu sehen.



    Das DSS Bild zeigt tatsächlich ein Staubband!


    Eigentlich stehe ich ja nicht besonders auf offene Sternhaufen, aber NGC 2141 ist sehr interessant: Im 32 mm Widefield (80x) einige Sterne mit diffusem unaufgelöstem Hintergrundglühen. Im 13 mm Nagler (195x) steigt die Grenzgröße deutlich an und löst sich das Hintergrundglühen in einen sehr sternreichen Sternhaufen von schwachen Einzelsternen auf (&lt;&lt; 15 mag), Sternketten bildend. Im 9 mm Nagler noch mehr noch schwächere Sterne. Das Ding hat's in sich! Vor ein paar Jahren hatte ich diesen Haufen mit 17,5" beobachtet. Dort blieb er größtenteils gemottelt-unaufgelöst.