Hallo ATM-Freunde,
nicht alles, was technisch möglich und angesagt ist, taugt auch als Antwort auf einfache Fragen.
Eine Unsitte, die hier leider manchmal verbreitet ist und mehr Verwirrung stiftet als
dem Ratsuchenden hilft.
Nun zu Deiner Frage, Markus: Um ein Innengewinde in ein Loch reinzuschneiden brauchst Du 4 Dinge:
- passenden Bohrer
- Gewindebohrer
- Windeisen (oder bei etwas mehr Erfahrung auch ein Akkuschrauber oder besser Ständerbohrmaschine)
- Schmiermittel (Spiritus bei Alu, Öl bei Stahl)
Mit den folgenden Durchmessern wird das passende Loch für das passende M-GEwinde gebohrt:
M2.5 --> Bohrer 2.0 - 2.1mm
M3 --> Bohrer 2.5mm
M4 --> Bohrer 3.3mm
M5 --> Bohrer 4.2mm
M6 --> Bohrer 5.0mm
M8 --> Bohrer 6.8mm
Wenn kein passender Bohrer vorhanden ist, kann zur Not der nächst größere
Bohrer genommen werden. Das Gewinde hat dann aber nicht die volle Tragkraft.
Wenn irgend möglich, die passenden Bohrer besorgen.
Wichtig ist nur, dass der Gewindebohrer möglichst senkrecht zum Loch
angesetzt wird und mit sehr viel Gefühl gedreht wird.
Je kleiner das Gewinde und je härter das Material, desto leichter
bricht der sehr spröde Gewindebohrer ab. Das sollte auf keinen Fall
passieren, da dies oftmals das Aus für das Werkstück bedeutet!
Es ist auch hilfreich, den Gewindebohrer nach ein paar Umdrehungen
kurz rückwärts zu drehen, damit die Späne brechen.
Gewinde in dünnes Alublech kann man problemlos mit der Akkubohrmaschine
reinschneiden. Für die allermeisten Bastelzwecke reicht dies vollkommen aus.
Festigkeit: Eine Faustregel besagt, dass ein Aluminium-Gewinde ca. 3x so tief
sein sollte, wie der Durchmesser der Schraube. Bei Stahl genügt eine Tiefe
der dem Durchmesser der Schraube entspricht. Mehr ist natürlich immer besser.
Ein komplette Gewindeschneidset gibt es manchmal bei Aldi. Ist natürlich
nicht erste Werkzeugmacherqualität, aber für ein paar Alugewinde
reicht das aus.
Grüße
Rolf