Beiträge von rootprompt im Thema „Farbsehen flächiger astronomischer Objekte“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mootz GMS</i>
    ist der "Runnign Man" (Reflekt.Nebel M 43) ansatzweise bis gut drin und dann wird es im Nebel bunt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    &lt;erbsenzähl&gt;Der "running man" ist NGC 1973, 1975 und 1977, nicht M43&lt;/erbsenzähl&gt; [:D]

    Ich habe in Zeichnungen Farbe auch immer nachträglich eingefügt - am Teleskop selber ist das sinnlos. Entweder man hat die Farbverteilung noch im Kopf oder man markiert einfach farbige Flächen in der Zeichnung.


    Sowieso mache ich am Teleskop nur Skizzen, an denen vorallem die Positionen sicher vermerkt sind. Die Reinzeichnung wird dann später zuhause gemacht, idealerweise direkt nach der Beobachtungsnacht oder am Tag darauf, da ist mit etwas Übung das Bild noch exakt präsent.


    Farbigkeit erzeuge ich mit Buntstiften auf schwarz grundierter Pappe (nicht schwarzem Tonpapier). Aquarell ist sicher keine schlechte Idee, ich seh da allerdings das Problem, dass man bei der Darstellung von astronomischen Objekten dann diese recht großformatig anlegen muss, denn Aquarell und feinste, kleine Details, das ist Murks - andererseits kann ich mir zart farbige, grossformatige "Zeichnungen" als äußerst eindrucksvoll vorstellen. Alternativ wäre vielleicht die Arbeit mit Aquarellkreiden oder -stiften eine Idee.



    Zum Thema selber: M42 sehe ich eigentlich immer grünlich, ziemlich egal mit welchem Gerät und von wo aus. Anteile von rosa / rot habe ich hin- und wieder mit 12" unter passablem Landhimmel (ca. 5.5m) gesehen, bei Vergrößerungen zwischen 50x und 120x. Interessanterweise hatte ich bei gleichem Standort den Eindruck am ja deutlich schwächeren Trifidnebel im Emissionsteil einen ganz leichten rosa Schimmer zu entdecken. Definitiv jedenfalls kein neutrales Grau.


    Allerdings scheint das Farbsehen in der Nacht bei mir auch von der Tagesform abhängig zu sein. Ich erinnere mich gut, NGC 7662 mit 8" recht kräftig hellblau gesehen zu haben, dieses Jahr mit 12" erschien mir der Farbeindruck deutlich schwächer, zarter und eher blaugrün.


    Ansonsten, ich bin immer sehr vorsichtig damit, Sichtungen die nicht sein sollten direkt als Einbildung abzutun. Ich schätze mich als recht erfahrenen DS-Beobachter mit einigen Jahren Erfahrung ein und ich neige dazu, in der Beschreibung oder der Zeichnung lieber Sachen wegzulassen, falls ich unsicher bin. Trotzdem kann ich mich gut erinnern, ein einziges Mal mit 12" in M57 bandartige Strukturen im Ring erahnt zu haben, was eigentlich komplett unmöglich sein sollte und trotzdem von einem ebenfalls nicht unerfahrenen Sternfreund in der Nacht bestätigt wurde. Ich hab mir M57 seitdem zigmal angeschaut und nicht ein einziges Mal danach war davon auch nur ein Hauch zu sehen. Einbildung? Vielleicht, vielleicht auch nicht.


    Oh, ganz vergessen: M17 war mit 17.5" (Vergrößerung und damit AP vergessen) selbst aus dem südlichen Ruhrgebiet heraus deutlich grün. Alle Beobachtungen natürlich ohne Filter.



    Cheers
    Andreas