Beiträge von danist im Thema „Schiefspiegler- Versuch macht kluch“

    Hallo ihr Schiefen und die es noch werden wollen


    Erstmal find ich ganz toll, wie in dieser Diskussion der Funke gesprungen ist. Das kriegt allmählich Fahrt (muss wohl an unserer "schiefe Ebene" liegen...)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es gibt auch eine Schleifanleitung von H.G. Ziegler wo diese Prozedur sehr genau beschrieben wird. Vielleicht hat unser danist ja so etwas zum mailen???<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei mir liegt in der Tat ziemlich viel Textmaterial aus unseren Yolo-Seminarien herum, allerdings braucht es Zeit, die Artikel in eine mailbare Form zu bringen. Ich werde gern bei Bedarf und Gelegenheit aus dem Nähkistchen plaudern!
    Zur Herstellbarkeit des Yolo nochmals: ich kenne hier Kollegen, die mit einem Yolo als erstem Schleifprojekt überhaupt sehr erfolgreich waren. Ob einem Anfänger hingegen die Herstellung eines Kutters oder Cassegrains gelingt, möchte ich doch etwas bezweifeln. Trotzdem ist natürlich von Vorteil, wenn man Erfahrung z.B. von einem kleinen Paraboloid mitbringt, also die handwerklichen Grundlagen schon beisammen hat.
    Das Ziel des durchschnittlichen Selbstbauers ist ja ein mit seinen begrenzten technischen und handwerklichen Mitteln herstellbares hochleistungsfähiges Teleskop, unter Einbezug aller praktischen Aspekte. Deshalb halte ich den Yolo für einen viel grösseren Amateurkreis interessant als ein Cassegrain oder Kutter, auch wenn diese &lt;theoretisch&gt; leistungsmässig ebenbürtig sein sollten.


    So, nun bin ich für einige Tage ferienhalber offline.
    Auf Wiederlesen aus dem Yololand von

    Daniel

    Hallo Heino, hallo Kurt


    Mein 15 cm Yolo mit f/12.3 hat am Rand des designten Bildfelds (+/- 0.25°) eine Koma von rund lambda/2 (rechnerischer Wert mit TCT: -0.45). Bei +/- 0.125° noch knapp lambda/4, was man im allgemeinen "beugungsbegrenzt" nennt. Dieser Wert stimmt mit Schiefex und den anderen hier diskutierten Systemen recht gut überein. Effektiv nutze ich an meinem Instrument oft noch grössere Gesichtsfelder, wobei mich die Coma bislang nicht gestört hat. Ich schreibe sie eher dem Okular zu als dem Teleskop... Wie lässt sich das eigentlich visuell unterscheiden?


    Gruss Daniel.

    Hallo Kurt und Max


    Der geschlossene Tubus macht aus verschiednen Gründen Sinn, neben Streulichtbeseitigung auch das Verstauben der Optik und Robustheit der Konstruktion (und des Justierzustands...) Es gibt aber leider beim geschlossenen Yolo tatsächlich (wen wundert's) Tubusseeing-Probleme. Einer meiner Kollegen mit Gross-Yolo (25 cm) hat seiner Massivkiste in Panzerbauweise ein optisches Fenster verpasst - sicher der maximal mögliche Aufwand, um ein Problem zu lösen, das man mit offenen Konstruktionen gar nicht hat.
    Nicht auszudenken, was meinen Yolo-Spiegeln in einem Leichtbau geschehen wäre, als ich vor Jahren damit die Kellertreppe hinunterstürzte! Dank der mit schwarzem Samt ausgekleideten und mit drei Zwischenrippen versehenen Konstruktion blieb die Optik unversehrt... ich nicht ganz...
    Ich bin dennoch sehr gespannt auf kommende Leichtbau-Yolos, die ihr offenbar ausbrütet...!


    Grüsse
    Daniel

    &gt; bei der langen Brennweite ist der Unterschied zur Sphäre bei lamda/10 oder so.. also lieber ne gute Sphäre als ne schlechte Hyperbel.&lt;


    Da kann ich Bernd beipflichten. Grössere Oeffnungen brauchen die Korrektur aber.
    Wenn man am Yolo-System herumwerkelt, kommt man nicht um Joe Sasian's Rechenprogramm "TCT" herum, das speziell für Yolos geeignet ist. Hier kriegt man es (Freeware):


    http://bhs.broo.k12.wv.us/home…mni/dstevick/josetcts.htm


    TCT ist kurz gewöhnungsbedürftig, da DOS, dann aber leicht zu bedienen und hat viele Vorteile wie z.B. eine Optimierroutine. Was es NICHT kann: Dioptrische Rechnungen. Es geht nur für Spiegelsysteme, somit an katadioptrischen Kuttern und Schrecklingen leider nicht anwendbar.
    Ich möchte anregen, dass die hier beteiligten Schieflinge, besonders die am Yolo interessierten, sich TCT zulegen, dann könnten wir konkrete Designs austauschen und diskutieren!


    Gruss Daniel.

    Armin,


    nur noch was zum Primärspiegel:


    &gt;Das der Hauptspiegel hyperbolisch ist, das ist für mich neu. Ich dachte es handelt sich um einen normalen Parabolspiegel.&lt;


    Der Primärspiegel meines real existierenden 153/1930 mm Yolos (den Max vorhin erwähnt hat) ist tatsächlich ein Hyperboloid. Hört sich wesentlich drastischer an, als es bei 6 m Radius ist. Man stelle sich mal ein Paraboloid mit diesem Radius und Oeffnungsverhältnis vor: praktisch nix von Parabelschatten zu sehen! Die für einen k-Wert von -4.3 erforderliche Korrektur ist ein Werk von 10 Minuten (von der guten Sphäre ausgehend), schwer messbar, und muss auch nicht so genau getroffen werden. Die grösste Gefahr ist, beim Korrigieren übers Ziel hinauszuschiessen.
    Zusammenfassend kann ich für den Schliff der Yolo-Optik nur sagen: alles halb so schlimm! Durchaus wörtlich zu nehmen, denn durch die beiden Konkavspiegel verkleinern sich die bei langen Radien ohnehin kleinen Restfehler, statt sich wie bei Cassegrain-Derivaten durch den konvexen Sekundärspiegel zu vergrössern. Mit dem Nebeneffekt, das die Systembrennweite auch nicht überlang wird. Der Yolo ist dadurch auch sehr Deepsky-tauglich.
    In meinen Augen ist die Herstellbarkeit einer der ganz grossen Hauptvorzüge des Yolos. Und die interessiert uns als Selberbauer ja besonders.


    Schiefe Grüsse
    Daniel.

    Hallo Kurt und alle andern schief gewickelten Glaswürmer,


    spannend, was Kurt da zusammenschustert: ein Kurzkutter! Das ist schon fast eine (Astro-)nautische Neuerfindung...
    Noch eine Randbemerkung, als öffentliche Antwort auf eine private Bemerkung von Kurt: Wozu eigentlich den Schliff eines toroidischen Sekundärspiegels auf sich nehmen (für meinen Yolo), wenns einfacher geht?: Meiner Meinung nach ist das Toroid einiges einfacher zu schleifen / polieren und zu prüfen als dein Hyperbolspiegelchen... Bin auf die Tests gespannt; ob sich bei dem Oeffnungsverhältnis nicht doch noch ein Rest Farbe durch das Brillenglas hineinschleicht?


    Grüsse von Daniel dem Yoloaner aus der Schweiz.