Beiträge von Armin_Quante im Thema „Schiefspiegler- Versuch macht kluch“

    Moin Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die Yolisten sagen man sollte mit einem 150er anfangen weil hier die Spiegelradien bei 6m liegen und diese Entfernung ist mit dem Focu Test gerade noch für den den Normalmensch zu bewerkstelligen ( Raumgröße )
    Bei einem 200er F15 liegen die Spiegelradien bei 10m!!!! Ist zwar nicht viel zu schleifen aber das prufen auf diese Entfernung ist die größte Schwierigkeit. Geht wohl nur mit einer Kamera.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann eben mit Kamera, oder mit kleinem Fernrohr. Das sollte nicht das entscheidende Problem sein. Bei 200 f15 komme ich auf einen Krümmungsradius von 6m. Meinen 18"er stelle ich derzeit auch 4,5m entfernt auf. 6m sollten gerade noch gehen. Bis ca. 7,5 Meter kann ich zuhause messen, bis ca. 6m bei guten termischen Bedingungen (Kellergang). In Martys Buch habe ich eben gelesen das es beim Gegenspiegel eines 10" Yolos mit der Schattenprobe Probleme geben kann. Sollten es aber beim 8"er tatsächlich 10m sein, so werde ich das einfach mal testen, mit den 150er als Gegenspiegel, tiefer schleifen kann ich den dann immer noch.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ausserdem sind bei einem solch großen Yolo die Spiegelabstände irgendwo zwischen 1,5 und 2Meter!!
    Da der Yolo unbedingt eine Vernunftige Streulichtabschattung benötigt fällt der Kasten dafür echt groß aus. An der EP ist eine
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    2m..ächts. Die Länge und der Kasten macht mich dann doch etwas nachdenklich. Mittlerweile habe ich den Link zur Schweizer Yolo-Seite entdenkt und habe dort die 6"Kästen gesehen. Es muss doch auch andre Möglichkeiten geben um streulichtunempfindlich zu bauen. Ein 2m-Kasten für einen 8"er scheidet schon mal aus. Der geplante 8"Kutter (Dobson) soll für den Transport nicht wesentlich größer als mein 8"Dobson ausfallen, lediglich die Rockerbox wird etwas höher.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    da der OAZ hinten sitzt. Alles nicht so optimal. Aber ich hoffe daß ich so ab Sommer 2004 ähnlich wie Du mit dem Yolo anfangen kann. Vielleicht finden wir ja einen kompromiss betreffend der Brennweite.
    Wenn Du einen 8" Kutter baust versteh ich nicht so ganz warum Du noch einen Yolo bauen willst?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es kann sein das ich die Spiegel schon eher anfange, kommt auf den Bauverlauf der anderen Teleskope und den Stand der Hobbykasse an. Schleifen kostet nicht so viel wenn man das Material schon hat ;)
    Die Bedampfung des 18"er wird eine Stange Geld kosten. Vielleicht gibt es einen Rabatt wenn ich mit 2 oder 3 Spiegeln komme. Der Hauptspiegel des Kutters muss auch belegt werden. Warum Yolo?... Ich habe noch keinen gebaut. Aus Lust und Dollerei, Hobby halt, versetzten kann ich die ja immer noch :)


    Viele Grüße vonne Ostseeküste
    Armin

    Hallo Andreas,


    Zwei Newtons und einen Kutter habe ich bereits, ein 8"Kutter und ein 18"Newton sind momentan im Bau. Also steht bei mir ein Yolo als Nachfolgeprojekt auf der Liste. Ich habe noch je einen 203/20mm Borofloat und einen 153/27 Duran Rohling im Schrank. Lässt sich daraus ein Yolo bauen? Es eilt ja nicht, die anderen beiden Teleskope sind nicht vor Mitte 2004 fertig, eher später. Ich würde mich trotzdem gerne etwas mit der Materie beschäftigen, wie kann ich einen Yolo mit diesen beiden Spiegelgrößen entwerfen?


    Viele Grüße
    Armin

    Moin Max,


    Uff, Yolos haben 5/9 der Brennweite als Spiegelabstand? Ich dachte das wäre weitaus weniger. Oder verwechsle ich das mit dem Multischief von Heino Wolter?
    Ein Schiefspiegler nach Kutter mit 3m Brennweite (150mm Öffnung) hat einen Spiegelabstand von 1025mm. Der Abstand Brennpunkt und Sekundärspiegel beträgt dann 1283mm. Dieser bestimmt normalerweise die Baulänge des Kutters, sofern man nicht einen Umlenkspiegel einsetzt.
    Mein 150mm Kutter ist somit nur wenige Zentimeter länger als mein 150mm/f8 Newton.
    Beim 200mm Kutter beträgt der Spiegelabstand wie du oben erwähnts knapp 1,4m. Allerdings bei 4m Brennweite. Ist es vielleicht das System das Wenske beschreibt? Es gibt ja nicht nur Kutter-Schiefspiegler in der klassischen Bauweise, sondern auch z.B. den Buchroeder-Brachyt, oder neuerdings den Schreckling-Schiefex :) Wer weiss was es noch alles gibt? Lange bevor Anton Kutter sich für die Schiefen interessierte haben zwei Österreicher schon damit experimentiert.


    Bei den Yolo-Spiegeln bin ich aufmerksam geworden. Ich wusste das der Sekundärspiegel sphärisch als Toroid verspannt oder poliert wird. Das der Hauptspiegel hyperbolisch ist, das ist für mich neu. Ich dachte es handelt sich um einen normalen Parabolspiegel. Hier warten zwei Rohlinge die für diesen Zwech vorgesehen sind. Es dauert aber noch eine ganze Weile bis ich dazu komme. Zwei andere Selbstbauprojekte, eines davon "schief", haben Vorang.


    Viele Grüße
    Armin

    Moin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Armin,
    vielen Dank für die Erläuterungen zur "verkippbaren restkomafarbenen Keillinse"[:o)]. Werde beim nächsten guten seeing genau darauf achten, ob man die Koma nicht allein durch Neigung bzw. Abstand der Achsen der Spiegel beseitigen kann. Mein Versuchaufbau ist dafür vorgesehen. Zur ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kurt, aufgrund deiner Optikkenntisse entnehme ich deiner Antwort auch noch einen Oberton: "Wo bleibt den da der Astigmatismus?" ;)
    Auch wenn ich durch optische Systeme viel lieber durchschaue, anstatt sie zu vermessen oder zu berechnen, so hat mich dieses Thema bei den schiefen Spieglern, zumindest die nach Kutter, nicht kalt gelassen. Auch wenn ich das Newton klar bevorzuge, die Kutter ziehen mich komischerweise immer an :)
    Bei der Neigung des Fangspiegels entsteht zwangsläufig Koma und Astigmatismus. Man kann entweder Koma oder Astigmatismus mit bestimmten Winkeln des Fangspiegeln gegenüber dem Hauptspiegel wieder ausgleichen. Leider gibt es keine Fangspiegelneigung die gleichzeitig Astigmatismus und Koma ausgleicht. Kutter hat dafür unter anderen die beiden folgenden bekannten Lösungen entworfen: Anastigmatische und Katadiotrische Schiefspiegler. Die Anastigmatischen Kutter benötigen keine Korrekturlinse. Der Astigmatismus wird durch den Fangspiegel vollständig korrigiert. Die Restkoma die das System nun noch besitzt ist allerdings kleiner als das Auflösungsvermögen des Teleskops. Dies funktioniert etwa ab f27-f28. Daher haben sich als anastigmatische Kutter nur die mit max.110-125mm Hauptspiegel durchgesetzt. Die 110mm/f27 sind wohl die verbreitesten Kutter. Ein 150mm anastigmatischer Kutter hätte knapp viereinhalb Meter Brennweite! Wäre vielleicht doch etwas zu sperrig das Ganze. Diese Kutter wären allerdings einfach herzustellen. Beide Spiegel sphärisch, der Hauptspiegel mit einem Öffnungsverhältnis von grösser f12.
    Der katadioptrische Kutter machts anders. Ok,Ok, ich gebe es zu, er ist immer noch sperrig ... zumindest auf den ersten Blick. Diese Kutter haben f20. Der Astigmatismus wird wieder mit der Neigung des Fangspiegels korrigiert, hier allerdings "überkorrigiert". Die Neigung des Fangspiegels ergibt sich wie übrigens auch beim Anastigmaten aus den Bauabmessungen, wenn man die Werte von Kutter eingehalten hat! Es grenzt also nicht an schwarze Magie oder so. Jeder der geradeaus gucken kann, der kann auch einen Kutter justieren.
    Hinter den Fangspiegel hat der katadioptrische Kutter also noch eine unterkorrigierte Koma und einen überkorrigierte Astigmatismus. Also eine grauenhafte Vorstellung! Kutter hat sich das aber schön zurechtgetüfftelt (habe echt Hochachtung vor dem Mann). Er setzte eine plan-konvexe Linse in richtiger Entfernung hinter den Fangspiegel, und jetzt kommts.. er kippte diese Linse um 28° zum Hauptspiegel geneigt. Die Brennweite dieser Linse ist liegt je nach Systemgröße zwischen ca. 10 und 25m! Also jedes Fraunhoferobjektiv ist ein Farbeimer dagegen. Es kommt noch dicker! Das war Kutter immer noch zu viel Farbe (die liebe Farbrestkoma :-)) und er spendierte der Linse noch einen Keilfehler von wenigen hundertstel Millimetern. Die "dicke" Seite der Linse zeigt zum Hauptspiegel, die konvexe Fläche der Linse zu Okularauszug. Mit dieser Linse und deren Ausrichtung schlug Kutter drei Fliegen mit einer Klappe, Astigmatismus, Koma und Farbe. Ich finde das toll, einfach nur so die Idee! Eine Fliege ist ihm entwischt - Welche? Diese Fliege hat er aber bei raffinierter Justierung bei seinen Tetra- bzw. Tri-Schiefspieglern geschlagen. Systeme bei denen ich mich repektvoll raushalte.
    Natürlich gibt es viel bessere Telekope als Kutter. Aber ich lade jeden ein, vielleicht auf einem Teleskoptreffen, mal durch den Kutter zu gucken. Und das man einen 200mm Kutter auch kompakt als leichtes Reiseteleskop bauen kann, das werde ich noch beweisen :)

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Marc</i>
    Hi,Armin
    10 " Kutter kostet komplett ~ 6000 CH (€?),das Rohr mit
    OAZ,Fangspiegel,korrekturlinse ist 2,50 Meter lang !(Länge~= mit meinem
    Refraktor)
    Herr Kohler gibt zu bedenken ,das große Kutter (ab 8") ziemlich seeinganfällig sind
    Da spar ich doch lieber auf D&G FH 10"f20 Objektiv-notfalls zusätzlich auf ein
    Planspiegel
    was kosten Kutter-Optiksets ?
    Gruß Marc
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Marc, mein 8"Gitterrohrdobson ist ebenfalls seeinganfällig :)
    Was die Optiksets kosten weiss ich nicht - auf jeden Fall teuer. Würde ich mir neu wohl kaum leisten können. Meinen Optiksatz für den 8"Kutter habe ich gebraucht für 200 Euro bekommen. Fangspiegel super, Hauptspiegel, Oberfläche sehr gut, Verspiegelung muss allerdings erneuert werden, bekommt diese weißen Flecken. Linse: Muschelbruch ca.5mm, liegt jedoch ausserhalb des Strahlengangs. Wenn jemand einen Kutter sucht, dann sollte er erstmal mit etwas Geduld den Gebrauchtmarkt beobachten. Ich glaube Astro-Optik Bock hat schon seit längerem einen 150er rumliegen (Preis zu hoch, hässliche Kunstoffbauweise).


    Anastigmatische Grüße
    Armin

    Moin,


    -Harald:


    doch, der AOK-Kutter gefällt mir, ein tolles Instrument. Es ist nur so, das man an einem "Serienprodukt" immer etwas zum rumnörgeln findet, vor allem wenn man Selbstbauer ist ;) Mit den Telrad komme ich nicht weit, das hat aber nichts mit den Kutter zu tun. Jeder baue das Suchersystem ans Rohr, mit dem er am besten klar kommt. Es lohnt sich nicht mal eine Diskussion darüber zu führen.
    Das mit den 4 Justierschrauben des Sekundärspiegels ist etwas gewöhnungsbedürftig. Diese Zug- /Druckschraubenombination zeichnet sich allerdings durch eine hohe Justierunanfälligkeit aus. Was mich am AOK-Kutter aber stört, das ist die fest eingebaute Korrekturlinse (mehr dazu in der Antwort für Kurt). Meine erste Aktion beim AOK wäre, die Linse auf Justiermöglichkeit umzubauen.
    AOK ist meines Wissens die einzigste Firma die Kutter als Komplettgeräte anbietet. Soviel ich weiss kann bei Lichtenknecker in Belgien den 200er (oder 250er?) Kutter ebenfalls als Komplettgerät erwerben. Ansonsten nur die Spiegelsätze. Die kleinen Spiegelsätze wurde früher in den 70er Jahren von Kosmos für den Selbstbau vertrieben. Auf dem Gebrauchtmarkt ist die Chance am größten eine Kutter zum akzeptablen Preis zu erwerben. Einfach mal eine Suchanzeige starten. In vielen Sternwartenabstellräumen stehen noch Kutter herum. Ihre eigenwillige Bauform schreckt jedoch die meisten Astronomen ab sich einmal damit zu befassen. Was ich auf eine Art witzig finde. Denn die ebenfalls langbrennweitigen MAK oder Cassegrain-Systeme werden in Massen gekauft. Die wenigsten wissen allerdings wie so ein System zu justieren ist.
    Zum Teil gibt es geniale Konstruktionen unter den Selbstbaukuttern, oft muss man da allerdings doch noch etwas tun, die diese Geräte schonmal in Gebrauch waren und dann wegen einer nötigen Reparatur ausser Betrieb genommen, und vergessen wurden. Einen neuen Kutter finde ich persönlich zu teuer, auch wenn er nicht mal die Hälfte eines APOs kostet.


    - Kurt
    Stimmt, die Linse muss justierbar sein. Beim AOK 150 Kutter haben wir festgestellt das dies nicht der Fall ist. Vielleicht vertritt Beat Kohler die Meinung das beim 150er die dadurch nicht justierbare Restkoma zu klein ist um bei der praktischen Beobachtung eine Rolle zu spielen. Tatsächlich ist es so, das dies bei der Beobachtung eines Objekts gar nicht auffällt, nur der Sterntest verrät es.
    Der kleinere Kutter kommt mit f27 ohnehin ohne Linse aus, wie das bei den größeren AOK-Kutter mit der Justierbarkeit aussieht weiss ich nicht.
    Durch die Neigung der Linse ensteht eine Koma, die der Restkoma des Spiegelsystems entgegenwirkt. Da jede Einstellung des Spiegelsystem sich auf die Koma auswirkt, ist eine Justierung der Linse erforderlich. Bei der Verkippung der Linse entsteht eine sehr schwache Farbkoma. Um diese Farbkoma zu kompensieren hat die Linse einen Keilfehler. Ob diese Kompensation tatsächlich not tut vermag ich nicht zu sagen - die Brennweite der Linse hat beim 150mm liegt über 20m! Anton Kutter verlor sich bei seinen Konstruktionen oft im Tausendstel :)


    Die K-Linse sitzt bei meinem Kutter übrigens in einem Rahmengestell das mittels einem nach vorne im Rohr herausgeführten Gestänge axial verschiebbar ist. Die Verstellung des Kipphebels erfolgt durch ein zweites Gestänge.


    Viele Grüße
    Armin

    Schräge Sache das!


    ==&gt;Kurt
    Sonnenfilterfolie vor den Kutter? Wenn du es tatsächlich versuchen willst, dann schneide die Folie nicht zu, sondern belasse sie so das du sie noch sinnvoll verwenden kannst ;) Es wird dich am offenen Kutter nicht zufrieden stellen. Der gesamte Kutter müsste in ein lichtdichtes Gehäuse integriert sein, so das die Filterfolie von hinten nicht beleuchtet wird. Wäre übrigens ein interessantes Forschungsobjekt für Tubusseenig ;) Bei der jetztigen offenen Bauweise wird der Kontrast - gelinde gesagt - ziemlich mau sein.
    Ich habe schon mal einen Folienfilter in das Sekundärrohr eingebaut, war schon etwas besser. Die Abbildung konnte aber immer noch nicht mit Teleskopen mit geschlossenen Tuben mithalten.
    Beim ITV2001 hatte ich den Herschelkeil einen Astrofreunds am Kutter, das gefiel mir dann schon sehr gut.
    Hier ein Bild des Kutters mit dem Herschelkeil, mit Michael und Daniel der gerade die Sonne knipst:
    http://www.talianer.de/itv2002/ITV02_Daniel_Winnie.jpg


    ==&gt;Karsten
    Der Vergleich zwischen den Teleskopen galt immer dem Teleskoptyp als solchen. Also Newton- gegen Kuttersystem. Also kein obstruktionsbedingter Test. Vielleicht mache ich das einfach mal. Die Pseudo-Fangspiegelstreben müssten dann aber seitlich neben dem Sekundärspiegel in den Strahleneintritt bebaut werden. Direkt vor dem Hauptspiegel gilt ja nicht. Das würde eine doppelte Obstruktion bedeuten, und könnte somit nicht für einen objektiven Vergleichstest verwendet werden. Im November 2001 hatten Christoph Petermann und ich ein sogar gleich drei 150mm Spiegel nebeneinander aufgebaut. Zwei Newtons mit f5 und f8, und den f20 Kutter. Deepskybeobachtung, jedes der Teleskope bewies seine Vor- und Nachteile. Im großen und ganzen taten sich die Spiegelkollegen aber nichts. Während der Kutter bei den wenigen Weitwinkelbeobachtungen natürlich das Handuch warf, zeigte der f5 Newton aufgrund der einfachen Okulare die wir verwendeten etwas Koma. Das f8 Newton verhielt sich souverän neutral. Kurioserwesie hatten wir ein kleines Justierproblem mit den f5 Newton - vielleicht haben wir uns aber auch einfach zu doof angestellt. Einen kleinen Vorteil des Kutter will ich noch anführen, man kann so ziemlich jede Scherbe als Okular verwenden. Der 3x150mm Spiegelbericht müsste noch irgendwo im Netz lagern, ich weiss bloss nicht mehr wo.


    ==&gt;Harald
    Mein Kutter ist nicht von AOK. Die Spiegel stammen von Dieter Lichtenknecker, noch aus seiner frühen Berliner Zeit. Das Teleskop ist ein Selbstbau, sehr an die von Oberdorfer beschriebene Bauart angelehnt (0815-Kutter sozusagen).
    Hier auf dem Bild, im Vordergrund der ehemaliche 110er Selbstbaukutter von Achim Strnad (hätte ich gerne gekauft, ehrlich). Im Hintergrund mein 150er:
    http://www.talianer.de/itv2001/itv01_11.jpg


    Auf dem diesjahrigen ITV versuchte ich einen AOK-150mmKutter zu justieren - es blieb beim Versuch! Vielleicht ist an dem "Justierproblem" ja doch etwas dran... Jedenfalls bereitete dieser Kutter mir Kopfzerbrechen - das war allerdings mechanisch bedingt. Die AOK-Kutter sind schöne Instrumente (sie gefallen trotzdem nicht jedem, aber man kann bzw. muß es ja nicht jedem recht machen). Solide gearbeitet, schlicht und trotzdem mit netten kleinen Details wie z.B. einer Sekundärrohrklappe oder Griff zum Wegwerfen oder flexibles Fokusiersystem. Schade nur das kein richtiger Sucher dran ist. Bei eine Kutter braucht man das, sonst findet man kaum etwas. Der serienmassige Telrad ist bei sternenarmen Gegenden kein große Hilfe mehr (DeepSky geht bei mir erst seitdem ich einen 50mm Sucher dranhabe) Gewichtsmässig ist der AOK vielleicht etwas schwerer als meiner, ich schätze so 10-11kg ohne Sucher. Was mir als erstes auffiel - die Korrekturlinse ist nicht justierbar, sondern fest eingebaut! Normalerweise wird diese Linse auf 28° voreingestellt, und hat dann +/-8° Justiertoleranz. Diese braucht man dann, wenn man den Astigmatismus mit der Justage des Hauptspiegels nicht mehr gebacken bekommt. Daher wundert mich diese Bauweise etwas. Weder beim 150er noch beim 200er Kutter kam ich bisher ohne letzte Feinjustage der Linse aus. Wenn die beweglich ist, dann ist das eine Sache von wenigen Minuten. Krass waren die Justierschrauben der Spiegel. Üblicherweise wird ein Spiegel mit 3 Schrauben justiert. AOK verwendet 4 Schrauben! Dann waren da noch zwei kleine Schrauben neben dem Fangspiegel von denen keiner wusste wozu sie gut waren. Von aussen war nicht ersichtlich wie sich das mit den ganzen Schrauben verhielt, auch Probieren machte uns nicht schlauer - war alles stramm und knarrig. Also fingen wir an den Fangspiegelkopf auszubauen. Hier zeigte sich die solide Schweizer Handwerksarbeit von ihrer negativen Seite. Mit Feldmittel war da nichts zu machen - nicht ranzukommen. Tobias, der Besitzer dieses Kutters, hat es dann zuhause mit einer detailierten Beschreibung von AOK geschafft den Kutter wieder ins rechte Licht zu rücken.
    Zum Vergleich mit MAKs kann ich übrigens nichts schreiben, ich kenne mich mit MAKs nicht aus. Hervorzuheben ist sicher die kompakte Bauweise. Aber wenn es nur um Kompaktheit gehen würde, dann würden auf unseren Strassen nur Smarts fahren...
    Visuell und für Webcamfotografie kann eine GP den 150er Kutter vielleicht gerade noch vertragen, besser wäre eine GP-DX. Für fotografische Langzeitbelichtung ist ein wesentlich stabilerer Unterbau zu empfehlen. Wenn ich Langzeitbelichtung meine, dann sage ich nur f20! Also mehr auf CCD bezogen. Der durch viele tolle Astroaufnahmen bekannt gewordene Bernd Flach-Wilken verwendet bei DeepSky-Aufnahmen mit seinem 350mm Kutter übrigens Fokalreducer. Ich meine er kommt so bis auf f9.
    Mein Kutter wird von einer TAL2M-Montierung getragen, ab Windstärke 4 ist diese Kombination jedoch zu wackelig (Spiel in der RA).


    Das Thema von Kurt passt so bischen in meine Gedanken der letzten Tage. Ich habe vor einen kompakten 200er Kutter für den mobilen Einsatz zu bauen. Die Zeichnung ist seit wenigen Tagen fertig. Nun geht es an die Details :)
    ==&gt;Randolf, du ahnst wovon ich schreibe ;) Aber der "Kindersarg" im Keller ist inzwischen Geschichte, die Spiegel warten nun im Schrank auf ein neues Teleskop - einem Kutter :)


    Viele Grüße
    Armin

    Moin Stefan,


    die Schiefen haben hierzulande ja viele Kritiker. Zahlreiche Argumente werden hervorgebracht. Die wenigsten die diese verbreiten, haben überhaupt Praxiserfahrung mit einem Schiefspiegler, geschweige denn sie haben einen Schiefspiegler mit z.B. einem gleichgroßem Newton verglichen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    - als langbrennweitige optiken spezialgeraete (planeten und mond) sind
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Falsch! Warum sollte der Schiefspiegler ein Spezialgerät für Planeten und Mond sein? Schon mal einen Kugelsternhaufen im Kutter gesehen? Oder einen planetarischen Nebel? Ich habe mit meinem 150er Kutter schon zahlreiche Deep-Sky Objekte beobachtet. Sicher es ist ganz gewiss kein Rich-Field Instrument. Aber nur für Planeten und Mond ist definiv falsch. Der 200er Kutter der GvA in Kiel-Kronshagen wird übrigens auch überwiegend für DeepSky Beobachtungen verwendet. Es ist kein Instrument für großflächige Objekte, das wäre richtig. Dafür gibt es andere Teleskope, die allerdings bei hohen Vergrößerungen ihre Nachteile haben. Es ist schon etwas tolles wenn man den Ringnebel bequem in einem 25mm Plössl betrachtet oder durch ein Wellensittichauge blinzeln muss um auf die gleiche Vergößerung zu kommen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    - schwierig zu justieren sind
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Woher kommt immer wieder diese unsinnige Behauptung? Ich schätze mal es wird einfach nachgeplappert und weil der Strahlengang so "schräg" ist muss das auch stimmen. Wenn das gewusst wie (und das gilt gleichermassen für einen Newton) verinnerlicht ist, dann ist das mit dem Kutter ganz einfach (mit Multischiefspieglern kenne ich mich nicht aus) Der Fangspiegel des Kutter ist mit drei Achsen wesentlich einfacher auszurichten als der eines Newton. Der Hauptspiegel ist bequem justierbar, während man durchs Okular schaut. Bei ganz kurzen Newtons geht das vielleicht auch noch. Ich bedaure es manchmal das ich meinen Kutter so selten justieren muss, ich würde es gerne öfter machen, macht Spass. Die Kieler holen mich ab uns zu um ihren 200er zu justieren. Keiner traut sich der Sache mal anzunehmen. Wenn ich damit fertig bin heisst es jedesmal. "Sieht ja ganz einfach aus". Ist es auch!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    - streulichtanfaellig sind
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Stimmt, es ist kein Sonnenteleskop. Ich habe schon mehrere Versuche gemacht. Der Kutter ist nur nachts zu gebrauchen. Da ich ihn wie meine anderen Teleskope mobil einsetze stellt sich dieses Problem jedoch nicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    - trotz ihres gefalteten strahlengangs sperrig sind und stabile montierungen erfordern
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vergleiche einmal einen 150er Kutter mit einem 150er Refraktor. Die Länge ist mit ca. 1200mm ungefähr gleich. Mein Kutter wiegt knappe 9kg. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine der Refraktor ist schwerer. Sicher die 200er oder gar 300er sind recht groß, aber stelle dir mal einen Refraktor in der Größe vor.....
    Sicher, jetzt kommt er Newton ins Spiel. Ich muss zugeben, das ich in erster Linie ein Newtonfan bin. Aber wenn es um die Beobachtung mit hohen Vergrößerungen oder um Planeten geht, dann ziehe ich den Kutter vor. Die Obstruktion wird theoretisch immer wieder relativiert, ja ich habe hier im Forum sogar schon gelesen das sie im gewissen Masse kontraststeigernd sein kann. Dieses gewisse Mass ist aber immer ein rein theoretischer Wert. Schon bei lichtschwachen Planeten wie Mars stellt man fest wie sehr die Beugung der Fangspiegelstreben die Abbildungsqualität gegenüber dem Kutter erheblich verschlechtert. Ich schreibe "erheblich" weil ich viele Male den 150er Kutter mit meinem 150/f8 Newton bei gleichen Bedingungen verglichen haben. Dies ist meine persönlich Erfahrung, ich brauche dazu keine optischen Grundlagenberechnungen zu zitieren, kann es auch gar nicht. Aber gucken kann ich :)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    - und haesslich aussehen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Merkwürdiges Argument. Ist das nicht reine Geschmackssache? Na, und notfalls gibt es ja noch das berühmte Fraunhoferzitat....



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    bitte versteh´ mich mich nicht falsch: deine experimentierfreude in allen ehren! aber gibt es nicht triftige gruende, warum sich schiefspiegelsysteme nicht in der masse durchgesetzt haben und (meiner meinung nach) heute praktisch bedeutungslos sind?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bitte versteh mich auch nicht falsch. Aber ich finde es schon merkwürdig das der Kutter ausgerechnet in seinem Ursprungsland immer wieder runtergemacht wird. Bei den Amis gibt es sogar eine richtige Schiefspieglerscene, während sie hierzulande in Kellern verstauben. Man sollte meinen das Deutschland ein Rich-Field DeepSky Paradies ist :-&gt; Nun habe ich mich als Kutterfan geoutet, und lasse es auch dabei. Aber deinen Ausagen oben wollte ich einfach mal entgegenhalten.


    Viele Grüße
    Armin

    Hallo Kurt,


    tolle Sache dein Schiefer! Dabei hatte ich dich schon zum notorischen Schiefspieglerhasser gestempelt ;) Gibs zu, die Schiefen können einen Optikfreak wie dich einfach nicht kaltlassen :)
    Ich habe wie du weisst selbst einen 150/f20 Kutter und ein 2000/f20 Spiegelsatz wartet darauf ein angemessenen Träger zu erhalten. Da ich auch selbst schleife ist gerade ein weiterer Rohling auf dem Weg zu mir. Konvex/konkav ist schon ein Reiz... aber lassen wir das...
    Aber gerade deshalb bin ich an der Fortsetzung deiner Versuchsreihe sehr interessiert, besonders wie sich das mit diesem Brillenglas verhält!(?) Kutter verwendete nicht nur eine astigmatische Linse, diese war ausserdem keilförmig geschliffen. Deine Brillenglasmethode lies mir glatt die Kinnlade runterklappen.
    Was mir besonders auffällt sind die großen Winkel in denen die optischen Achsen zueinander Stehen. Der Winkel 9,5° zwischen Haupt- und Fangspiegel ergibt sich ja aus der Brennweite deines Hauptspiegels. Beim Orginal 150er Kutter liegt diese irgendwo bei 2500mm. Der Winkel 34° zwischen Eintritts- und Sekundärrohrachse ist ja enorm groß. Beim 150er Lichtenknecker-Optiksatz sind das etwas über 18°. In einer Schweizer Astroschrift stellt Kutter ausserdem einen 150er Kutter mit nur 11° für diesen Winkel vor. Der andere Winkel zwischen Haupt- und Fangspiegel liegt hier bei nur 4°30`. Allerdings hat dieser 150er eine Blende von f28, während der gängige Lichtenkneckersatz f20 hat.
    Die Winkel werden offensichtlich mit kleinerer Blende größer.


    Bin gespannt wie es weitergeht


    Viele Grüße
    Armin