Beiträge von maxosaurus im Thema „Schiefspiegler- Versuch macht kluch“

    Ich bin auch noch am Üben mit TCT, hab aber folgende Tipps:


    - Optimierroutine (4) verwenden, Optimieren mit 2 Parametern (1)Koma und (0)Astigmatismus wählen.
    - Als Variationsparameter eingeben: (2)Spiegelabstand (zur Korrektur des Koma) und (5)R-Tangential für den Astigmatismus.


    Meist führt die Optimierung zu vernünftigen Resultaten, denk aber dran, dass die Kippwinkel und die Radienverhältnisse auch voneinander abhängig sind.


    Gruss Max

    Noch kurz was zum geschlossenen Tubus des Yolos:


    Leonard erwähnt in seiner grundlegenden Schrift, dass Yolos sogenannte "Baffles" (Streulichtblenden?) brauchen. Das rührt vor allem daher, dass beim Urdesing des Yolo wie beim Refraktor von hinten ins Teleskop geguckt wird. Dieses von hinten Gucken funktioniert nur, wenn man keine andere Lichtquelle als die Reflexionen des Sekundärspiegels sieht. Beim Refraktor mit geschlossenem Tubus ist diese Forderung trivial zu erfüllen; es gibt ja keine andere Öffnung als das Objektiv! Beim Yolo liegt direkt neben dem Sekundärspiegel die Tubusöffnung, durch die Licht in den Tubus dringt. Leonard forderte nun korrekt, dass die Streulichtblenden verhindern müssen, dass dieses Licht direkt ins Okular fallen kann. Damit wird implizit gefordert, dass der Yolo einen geschlossenen Tubus besitzt.


    Es gibt für diese Streulichtproblem jedoch sicher auch andere Lösungen:


    1) Anordnen eines Rohrs direkt vor dem Okular als Streulichtblende, so dass durch den Okularauszug nichts anderes als der Sekundärspiegel zu sehen ist.


    2) Anordnen eines Fangspiegels vor dem Brennpunkt, so dass das Streulichtproblem auf das Problem wie beim Newton reduziert wird.


    Ich verfolge für mein Yolodesign derzeit Strategie 2),da damit ein bequemer Einblick und eine Verkürzung des Tubus erreicht werden kann.


    Da Luftturbulenzen vor allem im Bereichen vermieden werden sollen, wo die Strahlengänge eng laufen (oder sich vereinigen), glaube ich, dass ein geschlossener Tubus im Bereich Fangspiegel/Okularauszug/Hauptspiegel genügt um ein optimales Tubusseeing zu erreichen.


    Frage noch: Gibt es eine Webpage, auf der die Bildfehler Koma/Astigmatismus genau beschreiben werden? Ich hab da gewisse Lücken im Optikwissen.... [:(]
    (Hab zwar auch einen Astigmatismus am Auge.... ob mit meiner alten Brille wohl ein Schiefex zu basteln ist????) [:D]


    Grüsse Max

    Hallo Kurt,
    Danke für die detaillierten Infos betreffend Tests am Teleskop!


    Zitat: "So ganz nebenbei zeigte der Startest einen kleinen "Berg" in der Mitte. Der verschwindet bei der Nutzung als NewtF aber im Schatten des FS. Deshalb hatte ich diesen Feler nicht auskorrigiert"
    ->na, jetzt hab ich wenigstens ein Argument dafür, dass auch der Mitte des Hauptspiegels eines Newtons genügend Aufmerksamkeit geschnekt wirt. Vielleicht wird das Teil ja mal zu einem Schiefspiegler umgebaut!


    Zum Yolo: Die Tubuslänge des Yolo's ist auch bei grossen Brennweiten angenehm kurz. 3m Brennweite lassen sich da in einem 1.80m Langen Tubus unterkriegen (Spiegelabstand ist für Standardausführungen 5/9 der Brennweite). Ich glaube Schiefspiegler werden im Allgemeinen länger, das Beispiel im Wenske, Spiegeloptik gibt für eine Schnittweite von ca 1.8m eine Spiegelabstand von ca 1.4m an. Bei 3m macht das dann ja ca. 2.5m.
    Der Yolo braucht des weiteren keine Linse, sondern nur 2 Hohlspiegel, einer Hyperbolisch, der zweite ein Kugelspiegel, der durch Verspannen oder Polieren zum Toroid (Spiegel mit 2 senkrecht aufeinanderstehenden Axen von der jede einen anderen Krümmungsradius aufweist) geformt wird. Das ist schon alles! Jeder Amateur kann das problemlos schleifen. Im einfachsten Fall macht man die Spiegel mit gleichen Radien und mit gleichem Durchmesser, dann kann man parallel beide Spiegel schleifen mit einem einzigen Tool. Keine Zylindrische oder sphärische Plankonvexlinse notwendig! Die Spiegel sind einfach herzustellen (ähm... spreche noch nicht aus Erfahrung...) , da sie seeeehr lange Radien (für 3m Brennweite: Radius z. B. 10m für Haupt- und Sekundärspiegel) aufweisen und entsprechend nicht so heikel sind wie ein f5 Newton. Der Prüfraum sollte jedoch genügend gross sein.


    Ich denke, wenn bei einem Kutter der FS deformiert wird, um Astigmatismus auszubügeln, ist sein Design nicht mehr weit vom Yolo entfernt.


    Die Abbildungsqualität des Yolo ist gut, davon konnte ich mich bei einem Freund in Frauenfeld selbst schon einmal überzeugen. Einen direkten Vergleich mit einem Kutter hab ich leider nicht, vielleicht wissen die Optik-Theoretiker mehr?


    Durch das Einsetzen eines Fangspiegels kann der Tubus weiter verkürzt werden. An so einer Lösung fürs Transportproblem rechne ich derzeit herum.


    Gruss Max

    Hallo Kurt,


    Deine Resultate sind verblüffend! Zum Glück lässt sich noch nicht alle Einflüsse auf die Bildgüte mit Computerprogrammen berechnen. Das lässt Raum für etwas Phantasie und Experimentierfreude. Wenn nur mehr Amateure mal die Grenzen der Machbarkeit oder die Grenzen der Einfachheit ausloten würden! Und dann aber auch darüber berichten. Leute wie Du, der Stathis, Marty und andere machen es uns ja vor!


    Die Photos sind wirklich exzellent für so ein "zusammengeschustertes" Gerät. Schreib uns doch bitte noch was über die Resultate der Sterntests! Insbesondere interessiert mich, welches Gesichtsfeld noch als Beugungsbegrenzt zu bezeichnen ist. Ein Foucaulttest (oder sogar Ronchitest!) am Stern wäre auch hochinteressant.


    Ich freu mich richtig auf den 25er Yolo, den ich wahrscheinlich gegen Mitte/Ende Winter mal in Angriff nehme!



    Gruss Max