Hallo Klaus (oldman) L.,
die Astrofotografie ist typischerweise ein langer Leidensweg. Eigentlich jeder Astrofotograf den ich kenne hat mit kleinem und kleinstem Equipment angefangen. Ich bin auch durchaus der Meinung, dass man erst mal das zur Verfügung stehende Equipment ausreizen sollte bevor man ausstattungstechnisch den nächsten Schritt macht. Schliesslich werden Kameras, Optiken und Zubehör mit steigenden Ansprüchen nicht gerade günstiger[:D].
Insofern kann ich nur jeden Ermuntern seine eigenen Experimente zu machen und diese auch unter "Gleichgesinnten", also z.B. hier im Forum, zu diskutieren.
Allerdings muss man sich auch der Grenzen seines Equipments bewusst sein. Und eine - insbesondere unmodifizierte - Webcam ist nunmal keine ausgesprochene DeepSky-Kamera. Klaus (bartkauz) beweist aber mit seinen Aufnahmen sehr eindrucksvoll, was dennoch möglich ist. Nur gehören zu Klaus Aufnahmen sehr viel Übung und Erfahrung und auch die Zusammenstellung eines passenden Equipments.
Empfehlen würde ich die DeepSky-Fotografie mit Webcams keinem, da ich eine Webcam dabei einfach für das falsche Werkzeug halte. Um das zu verdeutlichen möchte ich hier mal ein eher unastronomisches Beispiel geben: Ich bewundere die Leistung der alten Ägypter die mit eher bescheidenen Hilfsmitteln ganze Pyramiden gebaut haben. Deswegen rate ich heute aber niemandem bei Hausbau auf dieselben Werkzeuge zu setzen, schliesslich hat die Technik seit den alten Ägyptern, zumindest beim Hausbau, doch deutliche Fortschritte gemacht.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gerade den guten Astrofotografen muß man nicht ständig auf die Schulter klopfen, die wissen das selbst, zumal diese eine bomben Ausrüstung zur Verfügung haben. Gerade die mit kleiner Ausrüstung müssen gefördert werden, sonst verlieren einige mit Sicherheit den Spaß an diesem schönen Hobby.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Also meine persönliche "bomben Ausrüstung" besteht aus einer EQ-5 einem ED80 Refraktor und einem 8" GSO Newton. Dazu noch ein DSI und eine modifizierte 300D. Also gar nicht mal so "exquisit". Dennoch brauchte ich Jahre auch nur diese bescheidene Ausrüstung so zusammenstellen wie mir das liegt und vor allem diese Ausstattung auch zu finanzieren. Dafür müssen eben andere Interessen auch mal zurückstehen.
Durch die Täler der Tränen der Astrofotografie muss sich aber jeder selbst durchkämpfen, denn die wirklich dunklen Momenten sind mitten in der Nacht bei Temperaturen deutlich unter 0 °C wenn im falschen Moment sich kein Fokus finden lässt, der Autoguider sich nicht trainieren lässt oder die Montierung einfriert.... In diesen Momenten entscheidet sich, wer wirklich von der Astrofotografie angefressen ist und auch die Energie aufbringt längerfristig dabeizubleiben.
Übrigens, wenn ich ein Bild nach "Schönheit" bewerte, dann ist mir die verwendete Technik und der reingesteckte Aufwand herzlich egal. Wenn ich aber andererseits ein Bild technisch beurteile, dann berücksichtige ich "Schönheit" genauso wie den Aufwand. Ich gebe dabei nur zu bedenken, dass Nicht-Astrofotografen mangels Erfahrung und Fachkenntnissen keine Chance haben den hinter einer Aufnahme stehenden Aufwand realistisch zu würdigen...
steffen