Beiträge von wosch im Thema „Bildverarbeitung mit 16bit Graustufen“

    Hallo,


    auch von meiner Seite eine Entschuldigung für die späte Antwort. Erst war ich beruflich sehr viel unterwegs, und jetzt bin ich im Urlaub. Da ist auch nicht immer Zeit, in den Astrotreff zu schauen [:D]


    (==>)Peter: Ganz herzlichen Dank, dass Du Dich so einsetzt, die Probleme mit >8bit in den Griff zu bekommen. Ich bin überzeugt, dass da noch viel mehr Leute von profitieren werden, wenn das nur erst mal langsam klar wird, was die Vorteile sind. Dein Hinweis mit APO + teure Filter + Webcam ist mit Sicherheit gerechtfertig, zumindest vom Standpunkt der Fotographie. Wenn der Schwerpunkt mehr auf dem visuellen Beobachten liegt, und auch ein bischen fotographiert werden soll (oder bis der Finanzminister zustimmt[;)]), dann macht die Wahl u.U. schon Sinn ... Vom Systemstandpunkt, dass eine Kette nur so stark wie Ihr schwächstes Glied ist, hast Du natürlich vollkommen recht.


    (==>)Jan: Ich stimme Dir zu, ich sehe auf dem Bild von Thierry Legault vor allem am Rand und an Strukturgrenzen einen Unterschied zwischen den 10 bit und den 16 bit. Wobei es aber auch sein kann, dass das ein Effekt ist, der im Stacking-Programm entsteht. Und nach meiner obigen Überlegung (sinnvolle Bittiefe = Tiefe des Potentialwalls in e- / Ausleserauschen in e-) hängt das ganze natürlich sehr stark von der benutzten Kamera, dem CCD-Chip und deren Eigenschaften ab. Ich habe jetzt die Daten der Kodak-Sensoren (die Thierry Legault benutzt hat) nicht zur Hand, aber ich würde trotzdem mal vermuten, dass da das Optimum so in der Gegend von mindestens 12 bit liegen dürfte. Und in der Realität wird man auch noch etwas gewinnen, wenn man das eine oder Bit mehr hat (für die Nyquist-Bedingung genügt es ja auch, zwei Messpunkte pro Schwingung zu haben, für HiFi-Qualität kann man auch noch ein paar Messpunkte mehr gebrauchen ... wenn man mal eine kleine Analogie machen möchte, die hier natürlich vollkommen off-Topic ist).


    Ich vermute also, dass wir in absehbarer Zeit an der Sonne (nur damit kenne ich mich ein bischen aus, Planeten habe ich noch nicht gemacht) mit mindestens 10-12 Bit mindestens arbeiten werden, und die Festplatten noch schneller voll werden. Und USB2.0 wird glühen ... gibts da eigentlich nichts schnelleres [:D] ?


    Viele Grüße
    Wolfgang

    Hallo Peter,


    dachte mir schon, dass das alles nicht so einfach ist [:I]


    Ich hatte mit Registax auch schon Probleme, und zwar beim Einlesen von Tif-Bildern, die ich aus meiner Digicam in dieses Format konvertiert hatte. Von den Registax-Entwicklern wurde mir dann empfohlen, meine Tif-Bilder vor Einlesen in Registax in png-Format zu konvertieren. Ist zwar umständlich, funktioniert aber tatsächlich besser als der Tif-Import. Wobei der Tif-Import auch gelang, erst bei der Berechnung traten dann immer Fehler auf. Ich bin mir daher nicht sicher, wie sauber die tif-Implementierung in Registax ist. Oder vielleicht ist es auch ein Problem mit dem Tif-Format als solchem (das schrieben mir die Registax-Leute). Ist auch egal, jedenfalls ist tif und Registax schwierig.


    Warum ich das schreibe: Auf der Registax-Homepage steht, dass es auch png-Format mit 16Bit/Kanal rausschreiben können sollte (allerdings auch tif in derselben Auflösung, aber ...). Vielleicht hilft Dir das weiter - aber wahrscheinlich hast Du das schon getestet. Ich fände es allerdings Käse, wenn Registax zwar 16 Bit einliest, aber nur 8 Bit rausschreiben könnte.


    Dass Deine Philosophie darin besteht, möglichst 60 Bilder/sec schreiben zu können, habe ich im Sonnenboard schon gelesen. Mich interessiert die Frage mit den 8 / 12 Bit allerdings auch, weil ich unter anderem aus diesem Grund an einer Skynyx interessiert wäre. Insofern ist die Diskussion für mich nicht ganz uneigennützig [:)]


    Ich weiss nicht, ob Du die entsprechenden Yahoo-Groups kennst (lumenerausers und LuCam-Recorder). Vielleicht findest Du da ja Informationen, die Dir weiterhelfen.


    Und last-but-not-least soll im Oktober ja eine neue Registax-Version rauskommen, vielleicht kann die ja tif auch als 16-Bit-Version ordentlich rausschreiben.
    viele Grüße
    Wolfgang

    Hallo,


    ich versuche das auch gerade zu verstehen, wieviel die 12 Bit datentiefe bringen.


    Im Datenblatt steht, dass der Potentialtopf 40000 Elektronen tief ist (also 40000 Elektronen speichern kann). Das Ausleserauschen beträgt bei der Skynyx2-0 10 Elektronen (der Dunkelstrom scheint mit weniger als 1 Elektron/sec z.B. für die Sonne vernachlässigbar), d.h. man kann max. 40000/10=4000 Graustufen real erzeugen, was sehr nahe an den 12 Bit (0...4095) dran liegt.


    D.h. die 12 Bit kann man nur dann voll ausnützen, wenn man den CCD-Chip auch voll aussteuert (am hellsten Punkt mit niedrigstem Gain). In der Regel wird man dies aber wohl eher nicht tun, sondern maximal die Hälfte erreichen - wie gesagt, eine Vermutung. Bleiben also faktisch maximal noch 11 Bit Auflösung, was aber immer noch fast das zehnfache ist als die 8 Bit. Theoretisch sollte man das also schon sehen können, zumindest wenn die Optik das hergibt. Denn Streulicht o.ä. wird ja den Kontrast zwischen sehr hellen (z.B. Sonnenoberfläche) und eher lichtschwachen (z.B. Protuberanzen) eher auswaschen.


    Hypothetisch würde ich trotzdem mal annehmen, dass es Dir, Peter, leichter gelingen sollte, gleichzeitig Protuberanzen und Sonnenoberfläche (oder -rand) darzustellen als mit 8 Bit. Das wäre zumindest meine Arbeitshypothese gewesen. Beobachtest Du das auch?


    VG Wolfgang