Beiträge von Gert im Thema „Bowen Image-Slicer“

    Hi Udo,


    Das ist ja wirklich ein schicker Aufbau, den sich Bowen & Walraven da ausgeknobelt haben. Es braucht eine Minute im Hirn bis man die 3D Anordnung der Bauteile aus der Skizze kapiert hat. Und dann noch ein Weilchen bis einem klar wird was der Trick dahinter ist. Ein Lichtstrahl wird in eine planparallele Platte eingekoppelt und huepft mittels Totalreflektion darin hin und her. Niedlich! Dann kommt eine scharfe leicht schraege Kante zum Auskopplungsprisma daher und schnippelt kleine Scheibchen aus dem Strahlenbuendel ab. Die Breite der Scheibchen ist durch den Winkel der Kante des Auskopplungsprismas bestimmt. Der Stapelabstand wird durch die Dicke der planparallelen Platte bestimmt. Das kritischste Teil ist die Verbindung der Kante des Auskopplungsprismas mit der Platte. Der Uebergang von Glas-nach-Glas zu Glas-nach-Luft muss haarscharf erfolgen. Die von Profis fuer so eine Sache bevorzugte Methode ist die Glasflaechen anzusprengen. (Hat nichts mit Dynamit zu tun) Ist die Herstellung molekularer Bindungen zwischen den Glasoberflaechen. Das wird von Praezisionsoptikern regelmaessig gemacht. Man bekommt eine gewisse Uebung darin, wenn man etwa 100 mal so eine Verbindung hergestellt hat. Wichtig ist: Kein Staub und gut aneinander passende Flaechen. Die zu verbindenden Teile werden wahnsinnig gut gereinigt und aufeinander positioniert. Dann wird angefangen an eine Stelle zu druecken, bis die Newtonringe verschwunden sind. Zeichen dafuer, dass der Abstanad kleiner als 1/2L ist. Etwas spaeter verschwindet die sichtbare Grenzflaeche. Diesen Bereich dann durch weiteres Druecken ueber die ganze Flaeche ausdehnen. Am Ende haften die Teile voellig ohne Kleber perfekt aufeinander. (Frage nicht, wie man sie wieder auseinander bekommt!)


    Ok, gibt es eine Poor-Man-Solution? Irgendein Kleber macht immer eine Fuge an der Kante. Mikroskopisch betrachtet ein elendes Geschmiere. Vielleicht bekommt man es ja mit einer hauchduenen Schicht Canadabalsam hin. Propier es doch einfach mal aus. Das Einkoppelprisma ist total unkritisch. Das kann man wohl aufkleben.


    Man koennte die ge-sliced-te Abbildung des Sternscheibchens doch ueber eine Zwischenabbildung verkleinern. Sagen wir mit einem 10X Mikroskopobjektiv? Dann kann man den Slicer ziemlich grobschlaechtig bauen und das matschige Ergebnis dann schoen verkleinern.


    Wo im Strahlengang liegt denn der Slicer? In der Fokalebene? Wie waer's wenn man kraeftig vorvergroessert und hinterher verkleinert?


    Insgesamt ein nettes Projekt.


    Viel Erfolg dabei!


    Gert