Beiträge von Wickelmaier im Thema „Wieviel Strehl braucht ein Teleskop?“

    Hallo Zusammen,


    nachdem ich zur Zeit begeisteter "OSLO" -Spieler bin, habe ich mal versucht den diskutierten Sachverhalt in OSLO anzusehen:


    Gerechnet habe ich exemplarisch einen Newton mit 40cm Öffnung f/5. Das Gesichtsfeld ist etwa 0.4°, was man bei mittlerer Vergrößerung erreicht. Ich denke das ist representativ.
    Zuerst habe ich den Newton als 100% ideal gerechnet und dann durch 5% Überkorrektur (CC= -1.05) heruntergestrehlt:


    Perfekter Newton (Fangspiegel nicht berücksichtigt):


    5% überkorrigierter Newton:


    Bilddaten



    Wieviel Strehl dabei herauskommen können vielleicht andere besser anhand der folgenden Bilder beurteilen. Nach meinem Verständnis sagen die folgenden Bilder aus, wieviel vom theoretisch idealen Wert im Beugungsscheibchen übrigbleibt:


    Perfekter Newton (Fangspiegel nicht berücksichtigt):



    5% überkorrigierter Newton:



    Zwei Dinge finde ich für die Diskussion interessant:


    a)Der Newton hat bekanntermaßen außerhalb der Bildmitte Koma. In den Bildern kann man einmal sehen worüber man spricht. Da ist nicht mehr viel mit Strehl, auch nicht bei einem noch so perfekten Spiegel!Trotzdem schaue ich mit meinem Newton (20Zoll, f/4,6) Planeten mit höchster Auflösung übers halbe Gesichtsfeld.


    b) Wenn man die Spots vergleicht (dargestellt im gleichen Maßstab), fällt einem auf, daß der Größenunterchied der Spots außerhalb der optischen Achse vernachlässigbar ist!! Auf der Achse wäre auch der herabgestrehlt wohl noch "Beugungsbegrenzt". Wie soll man dann den Unterschied in der Praxis sehen????


    Resumee: ich ziehe daraus den Schluss, daß die Teleskope bei denen man einen deutlichen Unterschied zu einem perfekten Newton sieht, Welten weg sind von einer Beugungsgrenze. Damit meine ich auch nur das gezeigte Beispiel!! Bei kleineren Spiegeln mag sich das etwas anders verhalten.


    Was meint Ihr zu meinen Überlegungen. Habe ich einen Denkfehler?


    Gruß Peter