Beiträge von Kurt im Thema „Round Robin Bericht“

    Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">nimm's mir nicht übel, aber ich habe den Eindruck, dass Du Dich in Deiner Antwort an mich und Andreas selbst widersprichst. Einmal misst man bei einem 12er eine Hausnummer, wenn man den Spiegel auf zwei Dübel stellt, weiter unten schreibst Du, dass der Fehler kleiner als 1/10 Lambda ist, der sich aufgrund des Pommes-Chips-Effektes ergibt ....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> da ist nix übel zu nehmen aber auch kein unauflösbarer Widerspruch[8D]. Die 1/10 lamda Wellenfront "Knickasti" (oder so etwas in der Art) bekommt man nur dann, wenn der Spiegel lateral richtig gelagert wird. Richtig heißt hier, es dürfen keine axialen Kräfte durch Haftreibung und/oder durch Abstand von der Neutralebene eingeleitet werden. Das ist annähernd bei der Rollenlagerung, Lagerung auf Teflonblöcken oder der Wippenlagerung nach Alois (die Lagerung von Michael kenn ich nicht genau) gegeben. Wenn man den so gelagerten Spiegel um 90° dreht bekommt man:


    1. für beide Positionen fast genau um 90 gedrehten Asti


    2. für beide Positionen fast genau gleich großen Asti


    3. bei Mittelung über beide Messpositionen die besagten max. 1/10 lamda Wellenfront Knickasti.

    4. bei Wiederholung der Messserie nach 1 bis 3. keine signifikanten Unterscheide,, auch nicht bei einem anderen Spiegel ( s. meinen Beitrag hier v. 22. 07. 2006 21:20:36).


    Bei Wiederholmessungen mir der Schlingenlagerung an unserem RR- Spiegel gab es bei mir statt &lt; 1/10 lambda Wellenfront Knickasti Werte im Bereich von 1/10 bis 1/2 lambda Wellenfront. Das kann man natürlich nicht mehr schlabbern, wenn man den Asti beurteilen will. Die Asti- Werte gemäß 1. und 2. streuten dem entsprechend ebenfalls sehr deutlich.


    Danach vermute ich, dass bei der Dübel- Lagerung wegen der schlecht definierten lateralen Krafteinleitung über die Ausdehnung der Kante merkliche Steuungen ähnlich wie bei der Schlingenlagerung zu erwarten sind.


    Gruß Kurt

    Hallo Freunde,


    (==&gt;) Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für mich ist er dann senkrecht, wenn er auf der Kante steht, das ganze senkrecht aussieht und der Spiegel nicht umfällt [:D] (und so Spiegelmitte und Foucaulttester auf gleicher Höhe arbeiten.)
    Dann reichen die zwei Dübel im Teststand (auf die er steht) und eine Abstützung an der Rückwand schützt nur gegen zittrige Hände. [:D]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das funktioniert bei 8" und 20 mm Dicke sicher noch problemlos. Bei unserem RR-Spiegel misst Du dann aber bezüglich Asti sehr wahrscheinlich "Hausnummeren", weil die radiale Krafteinleitung entlang der Dübel eher chaotisch ist. Das ist auch der Grund warum die Messungen in der Schlinge weniger gut reproduzierbar sind. Die Erfahrung hab ich nun wirklich bei diesem Spiegel, anderen 12- Zöllern und so richtig hart bei größeren Spiegeln gemacht.


    (==&gt;) Andreas


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das ist ein schönes Argument, auf das ich noch gar nicht gekommen bin.
    Mal schaun, wenn Kurts Interferometer auf Reisen geht kann ich vielleicht dazu ein paar Versuche machen, obwohl mein 10 Zöller Borofloat wohl keinen starken potatochip zeigen sollte...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das I- Meter wirst Du wahrscheinlich noch im August bekommen. Mein Tipp: Mach so viel Versuche damit wie du willst, aber Potato- Chip Effekt/Knickasti- Versuche das halte ich an einem 10“ für Zeitverschwendung. Ich bin mir auf Grund von Wiedeholmessungen an nunmehr zwei 12- Zöllern sowie der Ergebnisse von Alois und Michael ziemlich sicher, dass der Effekt hier im Bereich von 1/10 bis 1/30 lamda Asti Wellenfront Deformation liegt. Asti dieser Größenordnung ist aber praktisch vernachlässigbar. Bei einem 10- Zöller und annähernd gleicher Dicke dürfe die Deformation noch drastisch geringer ausfallen.


    Manchem mag die Angabe 1/10 bis 1/30 lambda Asti Wellenfrontfehler zu „ungenau“ erscheinen. Wenn man aber sicher ist, dass die 1/10 lambda der schlimmste Fall ist und außerdem weiß, dass ein Fehler dieser Größe keinen wahrnehmbaren Effekt mehr auf die Bilddefinition hat, dann interessiert es mich nicht mehr ob es in Wahrheit vielleicht 1/20 oder 1/50 lamda Wellenfrontfehler sind.


    Um Mißversändnissen vorzubeugen, das richtet sich keinesfalls gegen den Aufwand den z. B. Alois bei seinen Messungen mit der Wippenlagerung betrieben hat. Denn erst dadurch wurde ja die Erkenntnis gefestigt, dass der hier diskutierte Fehler „Knickasti“ bei unserem relativ dünnen 12“ marginal ist und den spiegeleigenen Asti praktisch nicht beeinflusst.


    Gruß Kurt


    PS.: Weitere Fragen zum geplanten RR- Versuch Interferometer bitte noch einige Tage zurückhalten. Wir werden dazu ein neues Board aufmachen.

    Hallo Marty,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Marty</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Frank, hallo an alle RR- "Süchtige"
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Kurt
    Soll da auch eim Spiegel mitgeschickt werdem? Wemm jeder seimem eigemem Spiegel misst damm kommt jedes mal etwas amderes raus.
    (meim m klemmt!)
    Gruesse marty
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    haben wir schon in dem o. a. Thread gesagt:


    Zitat:
    --------------------------------------------------------------------------------
    Ich glaube da müsste man dann auch noch einen Spiegel mitschicken, dadurch würde man dann die unterschiedliche Begabung der verschiedenen Tester untersuchen können sich auf neues Testequipment einstellen zu können.


    --------------------------------------------------------------------------------


    Das ist kein Proble. Ich würde einen annähernd sphärischen Spiegel D= 130, R= 1200 mit Halter beilegen. Für die ersten Übungen dürfte das reichen und es könnten auch Interessenten ohne eigenen Prüfling mal einen I- Meter- Solo- Schnupperkursus machen. Der Versuchsaufbau mit diesem kleinen Prüfling lässt sich praktisch in jedem Raum realisieren.


    (Zitat Ende)



    Hallo Frank,
    wenn nix dazwischen kommt kann ich den Set bestehend aus I- Meter wie abgebildet, Übungsspiegel mit Halterung, Thermometer und Bedienungsanleitung wahrscheinlich in zwei Wochen losschicken. Die Reihenfolge der Teilnehmer bekommt dann jeder, der sich gemeldet hat.


    Gruß Kurt

    Hallo Frank, hallo an alle RR- "Süchtige"


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...War hier nicht neulich die Diskussion nochmals ein Round Robin durchzuführen mit gleichen Messeinrichtungen? Wollte dazu nicht jemand sogar sein Interferometer zur Verfügung stellen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    jaaha ich. Du hast aber noch nichts versäumt, weil ich beschlossen habe dafür ein neues Interferometer nach Bath zu bauen, bei dem man keinen extra Kreuztisch o. ä. braucht. Das funktioniert auch auch schon bestens,

    ist aber wegen des schönen Sommerwetters noch nicht versandfertig.
    Es fehlt noch die Gebrauchsanweisung. Ich schätze in ca. 2 Wochen könnte das Interferometer mit Zubehör auf Reise gehen.


    Wenn Du oder sonst noch jemand Lust hat mitzumachen schreibt mir bitte eine PM. Was bisher dazu geschrieben worden ist:


    http://www.astrotreff.de/topic…earchTerms=Interferometer


    Wenn es tatsächlich losgeht kommt hier im Forum noch die entsprechende Info.


    Danke für das Interesse
    Gruß Kurt

    <b>Nachtrag</b>
    zur Auswertung meiner RR- Messungen. Die 3 I- Gramme A12, B12 und C12 gemäß Abb. 3 meines Berichtes wurden fototechnisch in die Position 3 Uhr gedreht. Danach wurde mit FringeXP über diese gedrehten un zusätzlich über die I- Gramme A3, B3, C3 gemittelt.



    Das entspricht der Auswertung wie sie David Fink in seinem RR- Bericht praktiziert hat. Sinn der Übung ist die Ausschaltung des Lagerasti sowie des evtl. in der Prüfstecke veruraschten Asti.


    Zusätzlich wurden die „Zernikes“ aus obigem Bild in das Programm Seidel übernommen.


    Daraus kann man nun für den Spiegel entnehmen:


    Astigmatismus = 1,150 lamba Wellenfront
    P - V über alles = 1,457 lamba Wellenfront.


    Der Wert für den Spiegelasti unterscheidet sich danach gegenüber meiner Auswertung allein mit FringeXP (Asti = 1,3 lambda Wellenfront) nur um 0,15 lambda Wellefront. Die Angabe mit 3 Stellen nach dem Komma sollte man nicht allzu wörtlich nehmen.


    Weil es so schön ist hier noch die die Grafik nach „Seidel“ (Autoren: Raphael Bugiel und Alois Ortner). Zur Verdeutlichung des Asti wurde Koma hier abgeschaltet.



    Gruß Kurt

    Hallo Freunde,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vielleicht kann jemand auch der Frage nachgehen, inwieweit man durch (wieviel?) Neigung nach hinten (sowie passender rückseitiger Auflage) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    man reiche mir einen dünnen 14"-16" f/4,5-5 und ich messe das aus bis ca. 20° Rücklage. Für 16" hätte ich sogar noch eine solide 18- Punkt Zelle.


    Es könnte auch sein, dass die "potatochip"- Hypothese auf nicht genau definierter Laterallagerung beruht. Weil sie so schön einleuchtend ist macht mich das stutzig. Oder kennt jemand einschlägige Messserien zu dem Problem? Dann will ich natürlich das "Rad" nicht neu erfinden. Ich hab zwar einen 16". Der hat aber rückseitig Diskusform und zentrale Laterallagerung (Bohrung). Damit wäre ein Vergleich des Deformationsverhaltens mit üblichen "dünnen" wenig sinnvoll.


    Gruß Kurt

    Hallo Miteinander,


    erlaube mir mich einzumischen.


    Marty sagt:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Als erfolgversprechenden Ansatz sehe ich den Versuch die Messtrecke so zu neigen, dass der größte Anteil der Kraft auf die Rückseite des Spiegels wirkt, die kleinere auf den Rand. Dadurch wird die Deformierung durch potatochipeffekt sicher weitgehend vermieden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Lastverteilung geht mit cos Neigungswinkel für die Radialkraft und mit sin Neigungswinkel für die Axialkraft. Neigungswinkel 0° enspricht der genau vertikalen Aufstellung des Spiegels auf dem Prüfstand.



    Wie man aus den Kurven leicht ablesen kann müsste man z. B. für die Halbierung der Radialkraft den Spiegel um 60° rückwärts neigen. Bei einen 16“ f/5 ( ca. 4000 mm Radius) wäre das ein Höhenunterschied zwischen Spiegelmitte Messvorrichtung von
    4000 mm*sin 60° = 3464 mm. Da könnte man auch gleich einen Turm bauen, sofern man die Räumlichkeiten dafür hätte. Alternativ könnte man den Spiegel horizontal lagern und den Strahlengang mit Hilfe eines Planspiegels knicken. Das wäre für mich aber so etwas wie der Schuß von hinten durch die Brust direkt ins Auge.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Plop für die Randlagerung eines Spiegels wäre großartig, leider kann ich da nichts dazu beitragen, da sollte ein Profi (Inschinör oder so) ran.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bin zwar einer i. R., aber so einen „Spezialplop“ kann ich auch nicht. Was ich aber auf Grund der bisher vorliegenden Messungen sagen kann ist folgendes:
    Obige Lastverteilung für die Axialkraft, also die Kraft mit der der Spiegel auf seine Multipunkt- Auflage drückt, verteilt sich nur dann gleichmäßig auf die Auflagepunkte, wenn die Radiakraft genau in der neutralen Ebene angreift und in Axialrichtung hinreichend reibungsfrei ist (z. B. Rollenlagerung). Bereits geringe Abweichungen und/oder Haftreibung zwischen Auflage und Spiegelrand bewirken eine ungleichförmige Lastverteilung auf die Auflagepunkte und damit zu mehr oder weniger auffälliger Verbiegung des Spiegels. Das gilt für die Messungen auf dem Prüfstand in gleicher Weise wie beim Einsatz im Teleskop. Bei einen dünnen 12“ wie unserem RR- Prüfling wird bei optimierter neutraler Radiallagerung der Deformationseffekt verschwindend gering. Wen man also den Aufwand für Turmbau nicht realisieren kann wäre als erstes zu prüfen bis zu welcher Spiegelgröße/Dicke man mit der relativ einfachen Radiallagerung kommt ohne dass intolerable Deformationen sichtbar werden. Dabei wäre die Unterstützung durch Rechenkünstler höchst begrüßenswert.

    Gruß Kurt

    <font size="2"><font face="Arial">Hallo Gert,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dazu moechte ich aber ein wenig Senf dazugeben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nur zu, besser spät als nie[:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich bin immer etwas skeptisch, wenn ich eine Messgroesse bestimme indem ich eine ziemlich grosse Groesse messe, dann einen fast genauso grosse Korrektur anbringe und dann die Differenz als Ergebnis nehme.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich auch, aber hier hat es bezüglich des Hauptfehlers Astigmatismus zu meiner Überraschung bei einigen doch recht brauchbar funktioniert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun werden in den Berichten Tester-Astis von 0.7L und mehr berichtet. Wie kann man sicher sein, die so genau abziehen zu koennen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sehe ich etwas differenzierter:
    1. In 7 von den 15 vorliegenden Berichten wird Astigmatismus als Hauptfehler genannt.
    2. Nur in 3 dieser Berichte gibt es konkrete Angaben zur Größe dieses Fehlers.


    a) Alois: 1,2 L.W. (= Lambda Wellenfrontfehler, Zahlenwerte gerundet)
    b) mkoch : 1,1 L. W.
    c) Kurt: 1,3 L. W.


    Ich finde die Übereinstimmung in Anbetracht der Unterschiede der verwendeten Interferometer, Software und Prüfstandsaufstellungen doch recht ordentlich. Von uns hat keiner 0,7 lambda Asti wegen Deformation gemessen. Wir sind uns darin einig, dass der Prüfstand- Asti hier sehr gering ist. Wenn man es darauf anlegt, ist es allerdings kein Problem den Spiegel derart zu deformieren. Aber das ist ja nichts neues.


    Nun möchte ich noch auf einen besonderen Effekt dieses RR- Versuches hinweisen. Was wäre passiert , wenn Du, Ich oder sonst einer der „Asti- geschädigten“ Spiegelschleifer so einen Spiegel z. B. als seinen eigenen vor sich gehabt hätte? Ich würde sagen, der wird durch Messung nicht besser, sondern zurück zum Feinschliff. Wenn dagegen so etwas als RR- Objekt angeliefert wird steckt man einfach viel mehr Messaufwand rein. Daraus kann dann jeder lernen. Ich für mein Teil bin noch mitten drin.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sackt der Spiegel wirklich immer gleich in seiner Halterung zusammen? Ich denke, da muss noch viel an Arbeit geleistet werden, bevor ich solch einem I-Meter Ergebnis von einem 'grossen-duennen' glaube.
    Speziell:
    1. Theorie und Praxis der Spiegelzellen fuer Tester?
    2. Bestaetigungen durch weitere unabhaengige Tests.
    2.1. I-Meter Messungen in einem senkrechten Aufbau. (Treppenhaus ;) )
    2.2. Vergleiche von Messungen aus 'konventionellen' I-Meter Tests mit z.B. (quantitativen) Sterntests (Roddier-Test?) im Zenit.
    2.3. 'Plop' fuer Testaufbauten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da stimme ich Dir im wesentlichen zu. Nur scheint mir ein ca. 25 mm dicker 12- Zöller noch nicht groß und dünn genug für derartige Untersuchungen. Nach den RR- Ergebnissen sowie aus meinen in den Diskussionsbeitägen v. 22. u. 23. 07. 06 vorgestellten Versuchen komme ich zu der Ansicht, dass ein solcher Spiegel noch keine nennenswerten Deformationen bei der Prüfstandslagerung oder im praktischen Einsatz erleidet, sachgemäße Lagerung natürlich vorausgesetzt.
    Zu 2.1 kann ich nur sagen, das wäre äußerst hilfreich, aber welcher ATM hat die Räumlichkeiten um sich einen soliden Messturm zu bauen?


    Gruß
    Kurt</font id="Arial"></font id="size2">

    Hallo Michael,

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Voraussetzung ist natürlich eine Spiegellagerung, die reproduzierbare Messungen ermöglicht. Es kommt überhaupt nicht darauf an wie gross die Teststand-Aberrationen sind. Wichtig ist allein die Reproduzierbarkeit der Messung....Man kann die Grösse aller nicht-rotationssymmetrischen Polynome ermitteln, indem man zwei Messungen macht und den Spiegel dazwischen um einen geeigneten Winkel weiterdreht. Der Winkel hängt davon ab um welches Polynom es geht.
    Für Koma 180°, für Astigmatismus 90°, für Triangular 60°, und so weiter.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    tja, wem sagst Du das? Ich hab leider keinen genügend "großen Dünnen" um das systematisch durchzuziehen. Ersatzweise werde ich bei nächster Gelegenheit meinen 16" dafür rannehmen. Nach Deiner Erklärung gibt es sicher noch viel zu drehen[xx(].



    &gt; Eigentlich kein Problem,weil man den Parabolspiegel im Teleskop beliebig exakt auf Komafreiheit kollimieren kann. Damit wäre der Fehler hinreichend weggebügelt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ein Parabolspiegel Koma auf der optischen Achse zeigt, dann kann man diese Koma wegkollimieren indem man den Parabolspiegel verkippt. Die Sache hat nur einen grossen Haken:
    Nach der Verkippung geht die optische Achse nicht mehr durch die Bildmitte, und das bedeutet dass an dieser Stelle die anderen Abbildungsfehler nicht mehr Null sind, wie es beim Newton eigentlich sein sollte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das weiß aber noch nicht jeder[}:)].


    Gruß Kurt

    Hallo Michael, hallo Freunde,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die spiegeleigene Koma wollen wir ja auch nicht wegbügeln. Wenn der Spiegel Koma hat, dann muss sie im Messprotokoll auftauchen. Du meinst sicher die Teststand-Koma, die wir gerne aus der Messung herausrechnen möchten.
    Um Teststand-Koma wegzurechnen sind zwei Messungen notwendig, zwischen denen der Spiegel um 180 Grad verdreht wurde. Siehe
    http://www.astro-electronic.de/faq2.htm#11
    Zu Teststand-Koma insbesondere der Abschnitt etwas weiter unten, in englisch geschrieben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Michael, vielen Dank für den Hinweis auf Deine ausführliche Zusammenstellung der Berechnungen. Die finde ich für unsere Überlegungen höchst zweckdienlich. Ich sehe nur das Problem, dass man nicht auf Anhieb sagen kann welches der Rechenmodelle an besten die mechanisch bedingten Deformationen beschreibt. Aber da helfen wahrscheinlich unsere Messungen etwas weiter.


    Was ich mit der „spiegeleigenen Koma“ meine hat vielleicht nicht jeder verstanden. Deshalb zur Klärung folgendes: Man stelle sich einen guten Parabolspiegel vor, dessen optische Mitte nicht exaktgenau mit der geometrischen Mitte zusammenfällt. Das ist nicht erfunden sondern durchaus Praxis. Wenn man dann einen solchen Spiegel im Teleskop auf die geometrische Mitte kollimiert, sieht man im Sterntest Koma. Dazu reicht bei einem 12“ f/5 Spiegel bereits eine Fehlkollimation von &lt;1 mm in der Bildebene um Koma zu erkennen.


    Bild 1


    Eigentlich kein Problem,weil man den Parabolspiegel im Teleskop beliebig exakt auf Komafreiheit kollimieren kann. Damit wäre der Fehler hinreichend weggebügelt.


    Diesen Fehler erkennt man aber auch im Interferometer als Koma, weil man ja sinnvollerweise den Umkreis möglichst sauber mit dem abgebildeten Spiegelrand zur Deckung bringt. Man kann den Effekt anschschaulich simulierern, indem man ein und das selbe Intererogramm einmal (gewohnheitsmäßig) sauber randmarkiert und zum Vergleich mal (etwas übertrieben) schlampig.


    Hier zum nachspielen eines der I- Gramme aus meinen RR- Messungen:


    Bild 2


    mit ordentlicher Randmarkierung
    Bild 3


    mit schlampiger Randmarkierung


    Bild 4


    und hier die ensprechenden FringeXP- Plots
    (alle „Zernikes“ außer für Coma und sphär. Aberration OFFf)


    Bild 5


    Bild 6



    Weil es so schön ist auch noch die entsprechenden Darstellungen mit Seidel:


    Bild 7






    Man beachte die unterschidliche Skalierung +/- 0,7 lambda bzw. +/- 1,2 lambda.


    Bei großen, dünnen ist es aber sehr wahrscheinlich, dass die Deformation bei vertikaler Aufstellung eben nicht exakt Asigmatismus entspricht. Da könnte auch „Knick“- Coma oder beides zusammen näherungsweise passen, wie wahrscheinlich auch Alois vermutet. Wie Du sagst könnte man das durch Messungen in zwei um 180° gedrehte Spiegelpositionen herausfinden. Bis gestern war ich mir nur sicher, dass es bei Coma nicht mit 90° Drehung geht.


    Falls jetzt jemand an Erbsenzählerei denkt, so geb ich dem im Falle unseres RR- Spiegels recht. Die Lagerungsproblematik fängt bei dieser Größe gerade erst an. Für die Abbildungsqualität (und auch dem Strehlwert) macht es schon einen Unterschied ob ein Teleskop z. B. einen Fehler von 0,4 lambda Wellenfront als Asti oder Koma hat. Da ist es schon interessant herauszufinden ob und im welchem Maße das von der Lagerung abhängt.


    Bild 8


    Gruß Kurt

    Hallo Freunde,


    Alois schrieb
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für mich war es eine Überraschung das je nach Lagerung nicht nur Astigmatismus sondern auch Koma entsteht.
    Sobald eine S förmige Kurve entsteht sind auch Koma Anteile dabei.
    Wie dieses Bild hier zeigt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    nachdem ich mich Dank Deiner Hilfe, lieber Alois mit „Seidel“ (von Raphael Bugiel) vertraut gemacht bin ich damit an meine I- Gramme aus dem RR- Bericht rangegangen. Noch mal kurz um allgemeinen Verständnis. Wenn man einen astigmatischen Spiegel genau um 90 ° dreht und die dabei gewonnenen I- Gramme per FringeXP o. ä mittelt, dann müsste der Asti des Spiegels verschwinden. Was in der Praxis bleibt ist de „Kinckasti“ oder so etwas in der Art.


    Man kann das bei unserem Spiegel schon näherungsweise an den Farbplots nach FringeXP erkennen.


    Bild 1



    Bild 2


    Nach den zweiten Bild ist tatsächlich etwas Koma erkennbar. Spiegeleigene Koma kann man ja nicht durch Drehung um 90° wegbügeln. Das wäre eine extra Untersuchung, für Parabolspiegel aber weniger wichtig, da im Teleskopaufbau kollimierbar.


    Die Zernikes hab ich dann in Seidel verarbeitet


    Bild 3


    Bild 4


    Der „Kinckasti“ ist hier mit 0,041 lambda Wellenfront verschwindend gering, Koma mit 0,276 lambda W. auch keine Katastrophe.


    Nun hatte ich in den vergangenen Wochen zufällig einen sehr ähnlichen Spiegel in meinem Messbunker. Den hab ich analog wie oben 4x vermessen. Hier nur zwei Beispiele aufbereitet wie vorher.


    Bild 5


    Bild 6


    Bild 7


    Bild 8


    Insgesamt kann man folgern, dass bei 12“ Spiegeln, ca. 25 mm dick die Deformation auf dem Prüfstand wenig störend bis vernachlässigbar gering ist, wenn man keine Anstengungen macht den Spiegel zu verbiegen. Das gelingt nach meinen Versuchen am besten mit der einstellbaren Rollenlagerung, leichter Rückwärtsneigung und 3- Punkt- Auflage.


    Bild 9


    Bild 10


    Mit der in meinem RR- Bericht beschriebenen Teflon- Lagerung ist die Reproduzierbarleit nicht ganz so gut, mit der Schlingenblagerung dagegen eher schlecht.


    Gruß Kurt

    Hallo an alle RR- "Geschädigten",


    Heiner, Superidome und Alois haben das Problem der Längenmessung angesprochen. Daraufhin hab ich als erstes nachgeprüft wie es denn mit meinem „Normalmeter“ aussieht. Für die Längenmessung benutze ich ein 5 m Rollbandmaß. Keine Ahnung wie genau das wirklich ist. Zufällig fand ich im Baumarkt ähnliche Bandmaße in „Profi- Qualität“ , dazu noch mit der Angabe „geeicht“, „Genauigkeitsklasse II.“ Auf dem Bandmaß findet man die folgende Kennzeichnung,


    Abb1.


    Ich weiß immer noch nicht wie viel das vom echten Urmeter abweicht. Wer dazu etwas genaueres sagen kann, bitte melden! Hab es aber trotzdem gekauft und mit meinem bisher benutzten Bandmaß verglichen. Dabei zeigte sich bei 3000 mm Gesamtlänge 1 mm Differenz zwischen den Maßbändern, bei einem 2 m- Zollstock immerhin 2 mm bei voller Länge. Wenn man noch den vielleicht etwas laxen Umgang bei der Messung selbst berücksichtigt, dann ist was dran an der mangelnden Präzision bei der Bestimmung des Radius.


    Dann ist mir etwas zur Auswirkung des Messfehlers auf das Endergebnis bei der Interferometrie eingefallen und zwar schon bei meinen ersten I- Meter- „Übungen“ vor 2 Jahren. Man kann mit z. B. mit dem Auswerteprogramm FringeXP ganz schnell feststellen, wie sich z. B. +/-10 mm Radiusfehler und +/-1 mm Durchmesserfehler auf das Strehl- Messergebnis auswirken. Dazu die folgende Tabelle:


    Abb. 2


    Hier hab ich R = 3050 mm und D = 256 mm als „Soll“ angenommen.
    Man sieht, dass in den angenommenen Fehlerkombinationen die Abweichung zum Soll maximal -1,2% Strehlpünktchen beträgt. Das ist nicht sonderlich beängstigend.
    Weitere Details siehe:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=11843
    sowie
    http://www.astrotreff.de/topic…chpage=2&SearchTerms=Bath


    Aber der Prüfling war ja nur ein 10“ f/6- Parabolspiegel. Bei unserem RR- Spiegel mit D=301 mm und R = 3031 (nach meiner Messung) könnte das schlimmer aussehen. Deshalb hab ich mit den Interferogrammen aus meinem RR- Bericht sowie FringeXP die nachfolgende Grafik erstellt. Die Koma sowie der extreme Asti wurde der Übersicht halber ausgeknipst.

    Abb. 3


    Die Kurve sieht für meine Begriffe recht unerwartet aus. Nehmen wir mal an, die Angabe des Radius 3030 mm sei korrekt, d. h. Radiusfehler =% . Dann rechnet Fringe XP aus den Diagrammen einen Strehlwert von 0,93 aus. Hätte ich dagegen R = 3000 mm , ensprechend - 1% Radiusfehler eingegeben, dann käme Strehl = 0,972 heraus. Noch etwas größer wäre der Unterschied in den Stehlwerten bei einem Radiusfehler von + 1% , also Eingabe R= 3060 mm. Will man also den Strehlwert auf +/- 1% genau erwischen, dann darf man sich hier einen Radiusfehler von nicht einmal +/-2 promille entsprechend +/- 6 mm leisten, vorausgesetzt es wirken sonst keine weiteren Messfehler mit. Deutlich günstiger würde man liegen wenn der tatsächliche Radius mit den verwendeten I- Grammen bei 2970 mm läge. Dann könnte man sich rund +/- 20 mm Tolerenz bei der Messung des Radius leisten bevor der dadurch bedingte Fehler im Strehlwert in den Bereich von +/- 1 % kommt.


    Das gleiche Spiel könnte man noch mit der Variation des Durchmessers machen. Dazu hab ich aber im Moment keine Lust mehr.


    Was sonst noch so an Messfehlern und deren Auswirkung passieren kann hab ich vor ca. 1 ½ Jahren etwas aufwändiger untersucht, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
    Siehe:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=17200&SearchTerms=zufällige+Fehler
    Der Titel dieser Arbeit:
    „Zufällige Fehler bei Messung mit dem Bath- Interfe“(rometer)
    sollte bitte nicht als Kritik am Bath- Interferometer verstanden werden. Die Probleme treten mit anderen Interferometern fast genau so auf.


    Damit möchte ich niemanden entmutigen in die interessante und vor allen auch nützliche Messtechnik mit Selbstbau- Interferometern und CoC- Technik einzusteigen. Ich hab damit schon mehrfach Parabolspiegel und hochwertige Objektive prüfen und die Ergebnisse mit den professionell gewonnen Messergebnissen (nach Zygo o. ä. ) vergleichen können. Die Ergebnisse waren stets gut übereinstimmend.


    Wem Interferometrie zu aufwändig erscheint, der hat aber auch mit den traditionellen Methoden nach Foucault, kombiniert mit Startest und Ronchitest ( beide auch quantitativ möglich) bewährte Hilfsmittel zur Herstellung von Amateurspiegeln verfügbar.


    Übrigens, zum Thema reproduzierbare Lagerung des Spiegels auf dem Prüfstand hab ich noch etwas "auf Lager"[:D]. Dauert aber noch einige Tage.


    Gruß Kurt

    Hallo Marty,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man kann sich unter folgender Adresse eintragen:
    http://www.atmlist.net/mailman/listinfo.cgi/atm<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    vielen Dank für die Info. Hab mich soeben eigetragen und bin gespannt auf das was die Jungs neues bringen.


    Gruß Kurt

    Hallo Michael, hallo liebe Foucault- Test "Geschädigte" ,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Schade dass Kurt's rotierender Foucault-Tester hier nicht zum Einsatz gekommen ist, das wäre interessant gewesen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    im nachhinein bedaure ich das auch. Der Aufwand für die Messung und Auswertung mit obigem Tester ist leider ziemlich hoch. Wen es noch interessiert wie er aussieht und funktioniert, siehe:


    http://www.astrotreff.de/topic…6817&SearchTerms=Foucault


    Gruß Kurt

    Hallo Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vielen Dank für deine Ausführungen zum Thema Astitest am künstlichen Stern in CoC.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    siehe auch
    http://www.astrotreff.de/topic…2845&SearchTerms=Foucault
    Da hab ich mal u. a. die praktische Anwendung des Labor- Startests auf Asti mit Kompensationslinse an einem leicht astigmatischen 12“- Spiegel beschrieben. Der dort verwendete HeNe- Laser ist nicht zwingend erforderlich.


    Gruß Kurt

    Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- auch der Sterntest im CoC (der im von mir sehr geschätzten Texereau als sehr empfindlich beschrieben ist) scheint den Asti nicht immer aufzuspüren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dabei muss man etwas aufpassen. Der Test auf Asti mit dem Labor- Sterntest aus dem Krümmungsmittelpunkt (= CoC) ist sehr empfindlich so lange der Spiegel noch annähernd sphärisch ist. Bei einem f/5 Parabolspiegel wird man zwar denn ausgewachsenen Asti von mehr als 1 lambda Wellenfront gut erkenen, wie Stathis ja demonstriert hat. Aber bei angenommen 0,25 lambda Asti sieht den nur noch sehr schlecht. Dem kann man abhelfen, wenn man die Aberration der Parabel mittels Kompensationslinse unterdrückt. Das erfordert allerdings eine feinjustierbare Montierung der Linse im Strahlengang. Bei Schiefstellung verursacht die Linse nämlich ein stark komatisches Sternbild.


    Wenn man kein Interferometer verfügbar hat und sich auch den Aufwand mit der Kompensationslinse sparen will wäre es also zweckmäßig den Spiegel vor der Parabolisierung auf Asti in CoC zu prüfen. Wenn man dabei nichts auffälliges feststellt ist es unwahrscheinlich, dass man sich bei der Parabolisierung merklichen Asti einhandelt.


    Ich bin mal mit meinem dünnen 16“ f/4,7 reingefallen als ich noch kein Interferometer besaß. Der hat ca. 0,6 lambda Asti, was ich erst viel später im Interferometertest unzweideutig erkannt hatte. Ein 12“ f/4,8 zeigt mit der Kompensatuinsmethode und Labor- Startest leichten Asti, bei CoC nichts wohl aber wieder bei Interferometrie in CoC.


    Gruß Kurt

    Hallo Zusammen,


    vielleicht hilft folgendes etwas zum Verständnis bezüglich Asti und Lagerung auf dem Prüfstand.


    Die Gründe für ein Messergebnis "Asti positiv" sind im wesentlichen folgende:


    1.durch Lagerung des Spiegels im Testaufbau verursacht
    2.in der Testapparatur vorhanden
    3.durch temperaturbedingte Luftschlieren vorgetäuscht
    4.durch stationäre vertikale Temperaturgradienten der Luft in der Prüfstrecke vorgetäuscht.
    5.tatsächlich im Spiegel vorhanden.


    <b>Zu 1</b>. Vor ca. 2 Jahren hatte ich die Gelegenheit den 24“- Spiegel von Yves Klüver mit meinen Bath- Interferometer zu vermessen. Bei Schlingenlagerung mit rückseitiger Anlehnung ohne definierte Auflagepunkte kam bei vielfacher Wiederholung nach Drehung des Spiegels nur Chaos heraus. Erst nach Lagerung des Spiegels in der 18- Punkt Spiegelzelle mit lateraler Rollenlagerung bei rückwärts geneigtem Spiegel waren die Reproduzierbarkeit der Messwerte befriedigend. Der Rat dazu kam von Roland Herrmann. Offensichtlich hatten einige „Großscherbenbesitzer“ schon das Problem erkannt und den Vorteil der lateralen Rollenlagerung beim Test am Himmel verifiziert.


    Bei mehreren Spiegeln im Bereich von 300- 350 mm D. aus 25 mm Borofloat ( darunter auch unser RR- Spiegel) ergaben sich in Schlingenlagerung trotz definierter Stützpunkte (Dreipunktlagerung) auf der Rückseite störende Streuungen bezüglich Asti nach Drehung des Spiegels. Bei dem RR- Spiegel war aber in jedem Fall der Asti ganz eindeutig der Drehung zuzuordnen und auch vom Betrag her jeweils im Bereich von 1 bis 1,5 lambda. Bei genauer Kontrolle fiel mir auf, dass der Spiegel bei wiederholter Aufhängung nicht immmer an allen 3 Stützpunkten der Rückseite auflag. Die positive Erfahrung mit o. a. Rollenlagerung veranlasste mich zu dem Versuch mit der in meinem Bericht beschriebenen Teflon- Lagerung. Die funktionierte aber erst dann überzeugend besser, nachdem ich die Alu- Blechstreifen zwischen Teflon und Spiegelrand eingefügt hatte.


    <b>Zu 2.</b> So kann z. B. die Referenzsphäre eines I- Meters nach Michelson oder die Strahlerzeugung und Ausrichtung eines Bath I- Meters astigmatisch „verseucht“ sein. Wer aber derartige I- Meter selber baut und damit arbeitet lernt sehr schnell diese Fehler hinreichend zu minimieren.


    Beim Labor- Startest auf Asti verursacht der i. a. vorhandene Offset zwischen künstlichem Stern und Beobachtungsokular mehr oder weniger wahrnehmbaren Asti. Dessen Größe lässt sich an Hand der Daten des Spiegels und des Versuchsaufbaus gut berechnen.


    <b>Zu 3.</b> Luftschlieren können Asti vortäuschen und/oder tatsächlich vorhandenen Asti des Spiegels verstärken oder schwächen. Durch Messwiederholung und Mittelung kann der Einfluss minimiert werden. Noch wirkungsvoller ist die zusätzlich Einhausung der Messtrecke mit Isoliermaterial. Mittelung heißt hier nicht arithmetische Mittelung der Messwerte, sondern Mittelung über die „Zernikes“. Programme wie FringeXP haben dazu die Average- Funktion.


    <b>Zu 4.</b> Wie ich in mehreren Amateur- Prüfräumen gemessen habe findet man je nach Lage und Wetter erhebliche verikale Temperaturgradienten. Dagegen hilft auch die Einhausung in einem Tunnel aus Isoliermaterial nur unzulänglich. So hab ich z. B im Tubus meines 12“ Newton eine Temperatudifferenz von 0,5°C gemessen. Die Messpunkte lagen unmittelbar vor dem Spiegel am oberen und unteren Spiegelrand. Derartige Tempereaturgradienten verursachen bei 10- 12“ Spiegeln mit Sicherheit erkennbaren Asti in der Größenordnung von einigen 1/10 lambda Wellenfront. Was da sonst noch passieren kann hab ich am Beispiel des o.a. 24“ Spiegels schon mal berichtet, siehe


    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=17555&SearchTerms="eigenwillig"


    Da wurde auf die Iso- Einhausung bewusst verzichtet.


    <b>Zu 5.</b> genau den wollen wir ja erkennen oder noch besser vermeiden. Wie die Versuche von Alois und mir zeigen ist es bei unserem RR- Spiegel mit relativ geringem Aufwand möglich die undefinierten Verspannungen durch Lagerung höchst wirksam zu minimieren. Bei üblicher vertikaler Aufstellung in Prüfstand bleibt als Störgröße das übrig was Alois „Knichasti“ nennt. Ich kenne den Prüfraum vom Alois und durfte dort auch schon Temperaturmessungen im Winter machen. Da war tatsächlich auf einer Höhendifferenz von 300 mm keine Temperaturdifferen &lt;0,1 °C nachweisbar.


    Alois findet nach seinen einfach nachvollziehbaren Berechnungen und Messungen aber nur 0,03 lambda wave "Knickasti". Michael berechnet aus den Messungen 0,11 lambda Teststand- Asti. Bei meiner FringePX- Auswertung kann man im Farbcontourplot (Abb. 6 links) etwas erkennen das „Knickasti“ sein könnte. Nach der Farbskala wäre der Betrag 0,02 lambda wave. In allen 3 Fällen und auch bei Ullis Messung kommt für den Spiegel ein mitdrehender Asti von im Bereich von grob gesagt 1,5 bis 1 lambda Wellenfrontfehler heraus. Die Schlingenlagerung ist bei der Spiegelgröße offensichtlich noch nicht soo entscheidend für den gesicherten Nachweis.


    Wenn man sich die Wirkung von Asti auf die für die Bildefinition entscheidenden Kontrastübertragungsfunktion (MTF)vergegenwärtigen will („Aberrator-“ Simulation), dann macht 1/10 lambda Asti folgendes:



    Wie man sieht sieht man nix. Die MTF- Kurve für 0,1 Lambda Asti fällt praktisch mit der idealen Kurve zusammen. Erst bei der PSF sieht man eine Abweichung zum Ideal von 2%. Man muss also Asti gar nicht auf 1/10 lamda oder noch genauer messen. Um aber die in obiger Liste genannten Einflüsse einigermaßen zuverlässig beurteilen zu können war der Aufwand erheblich.


    Als Spiegelschleifer wird man sich vorrangig fragen, wie man denn Asti zuverlässig vermeiden kann. Dazu liefern die Berichte von Stathis und Alois ganz klar die Begründung, nämlich die nicht genügend plane Rückseite des Spiegels. Wer das nicht beachtet der handelt sich wie hier sehr lehrreich nachgewiesen einen gehörigen „Lagerschaden“ ein, allerdings schon nur beim Schleifen und polieren. Sicherheitshalber sei noch bemerkt, dass zwischen Spiegelrückseite und der möglichst steifen und ebenen Arbeitsunterlage eine geeignete, weiche Zwischenschicht gehört.


    Das hab ich noch vergessen: Vielen dank an Chris für seinen Mut uns den Spiegel zur Verfügung zu stellen. Da er damit erstmals in Deutschland einen offensichtlich hoch interessanten RR- Versuch ermöglicht hat, gehört der Spiegel irgendwann einmal ins Deutsche Museum[:D].


    Gruß Kurt


    PS.: 22. 06. 06 editiert zwecks Korrektur von Tippfehlern. Zahlenangaben und sonstiger Inhalt wurden nicht verändert
    Kurt

    Hallo Marty, hallo Freunde,


    erst mal vielen Dank für Dein Engagement in der Sache. Das gilt natürlich ebenso an die Mit- Teilnehmer. Ich hätte es zu Beginn nie für möglich gehalten, dass wir dieses Projekt innerhalb eines halbes Jahres durchziehen konnten.


    Jetzt hat man auch oder gerade als Teilnehmer viel zu lesen, bevor man konkrete Fragen oder Meinungen formulieren kann. Das soll aber niemanden von den Lesern davon abhalten den Anfang zu machen und sofort loszulegen.


    Gruß Kurt