Beiträge von Stathis im Thema „Round Robin Bericht“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    <br />Um etwas über die eigene absolute Testgenauigkeit und mögliche systematische Fehler etwas zu lernen fänd ich es aber sinnvoller, einen "Standardspiegel" mit über alle Zweifel erhabenem Zertifikat mit definierten Fehlergrenzen zu besitzen und die eigenen Messungen damit zu vergleichen. ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Andreas,


    Ich finde, dass man an diesem Spiegel sehr wohl viel über seine eigenen Messungen erfahren kann:
    1. Identifizierung des Astigmatismus per künstl. Sterntest, Foucault+Ronchi wenn die Astiachse schräg steht. Per Inerferometer kann man sie sogar quantifizieren, sie beträgt ca. 1,1 Lambda auf der Wellenfront.
    2. Erkennen der unplanen Rückseite und dass die Astiachse fast genau damit übereinstimmt. Damit kriegt man direkt vor Augen geführt, dass man die Rückseite planschleifen muss, um Asti zu vermeiden.
    3. Identifizierung der unruhigen Oberfläche per Foucault
    4. Man sieht, wie ein abgesunkener Randbereich aussieht (Foucault, Ronchi)
    5. Abgesehen vom Rand ist die Parabel sehr gut getroffen, damit kann man seine eigenen Foucaultmessungen abgleichen
    6. Man lernt, wie man einen Spiegel zum Test aufstellen muss und bekommt ein Gefühl, worauf es bei der Lagerung hinterher im Teleskop ankommt.


    Bei einem sagen wir 8" f/6 "Standardspiegel", der keine weiteren besonderen Auffälligkeiten zeigt, könnte man nur Punkt 5 abtesten.


    Gegen den Ausdruck "Gummischeibe" möchte ich mich verwehren. Das ist ein Durchmesser zu Dickenverhältnis von 12:1, ganz normaler Standard unter heutigen Spiegelschleifern und funktioniert! Dass man, wenn man es darauf anlegt und ihn beim Test verbiegt, deutlich andere Flächenmessungen bekommen kann, ist bekannt. Dass die Linienmessungen (Foucault) davon trotzdem ziemlich unbeeindruckt bleiben, habe ich oben schon geschrieben.


    =&gt; Roland:
    Leider habe ich es versäumt, den Politurzustand zu prüfen. Vielleicht kann dies Marty noch nachhohlen, wenn er den Spiegel zurück hat?


    =&gt; Heiner:
    Ich habe den Krümmungsradius per 5 m langem Maßband gemessen und hatte mich auch etwas über die Unterschiede gewundert. Ein Fehler von 15 mm auf 3.020 mm macht in den Foucault Schnittweiten aber nur 0,5% Unterschied, das ist im Mittel kaum ein Hundertstel mm. So genau kann ich gar nicht messen.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    <br />Etwas schade finde ich, daß trotz mehrerer profesioneller/semiprofesioneller Auswertungen mit diversen Zygo- und anderen Interferometern durch die tatsächliche (postulierte?) Flexibilität des Spiegels und Lagerungsempfindlichkeit strenggenommen kein Vergleich der Messungen erfolgen kann<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das sehe ich nicht so kritisch. Fast alle Interferometermessungen bei denen der Spiegel im Gleichgewicht gelagert wurde (also ohne ihn bewusst zu verbiegen), kommen auf einen Astigmatismus von ungefähr einem guten Lambda Wellenfront. Siehe bei Marty, Ulli Vedder, Kurt Schreckling, David Fink, Alois Ortner, Michael Koch. Eine recht gute Übereinstimmung finde ich, kein Grund zur Sorge. Außerdem kann man durch Drehen des Spiegels erkennen, welcher Anteil im Glas ist und mitdreht und welcher vom Testaufbau herrührt.


    Die Linienmessung per Foucault bleibt sogar gegenüber der Flexibilität des Spiegels recht unbeeindruckt, weil man ja die Parabel Korrektur von rechts nach links misst und eine eventuelle vertikale Knickung oder Durchhängen das Ergebnis nur sehr wenig bis fast gar nicht beeinflusst.


    Letztendlich beweisen jede Menge erfolgreich vollendeter auch deutlich größerer Spiegel aus dem 25 mm dickem Material, dass man sie gut genug testen und parabolisieren kann. Dieser Spiegel hatte nur das Pech, dass der Rohling etwas krumm war und nicht von hinten plangeschliffen wurde, sonst hätte er keinen Asti gehabt, und wäre bis auf den abgesunkenen Rand ein richtig scharfes Stück Glas geworden (die etwas unruhige Oberfläche wird nach meiner Einschätzung wenig Einfluss haben).


    Vielen Dank an Chris und Martin und alle Mittester für die Aktion. Das ist sicher der bisher am exzessivsten getestete Spiegel in der ATM- Szene.