Hallo,
nur für die, die es interessiert:
Ich hab auch soviel Ahnung von Astronomie wie eine Giraffe vom Limbotanzen, aber trotzdem fasziniert mich das Beobachten.
Ohne einen Jupiter je mit Wolkenbändern und Mondschatten gesehen zu haben, ohne je eine Cassini Teilung des Saturnrings (für mich wars dank Tchibo nur einer und der war ganz klein) auch nur erahnen zu können und ohne je zu wissen, dass der Mars überhaupt eine Polkappe hat, die man sehen kann, habe ich mich auch ausschliesslich für unser SoSy interessiert. Klar. Das ist nah dran, da sieht man was man so Details nennt.
Aber nix! Ich hab auf den Rat unserer Chatter gehört, die mir nach langen Diskussionen und Ratschlägen dann zum Dobson Teleskop als Einsteigerlösung geraten haben. Das kann aber von Typ zu Typ Mensch auch eine Fehlentscheidung sein, aber lest mal weiter:
Fakten über das Dobson Teleskop:
Es ist groß
Es ist recht universell einsetzbar zur visuellen Beobachtung
Meins ist ein 8 Zoll Gerät (also 203mm Öffnung) mit 1200mm Brennweite
Nachteile des Dobson Teleskops:
- Für Astrophotographie ist es wegen der fehlenden Nachführung nicht geeignet (man muss mit der Hand in 2 Achsen weiterschubsen, um das Objekt im Fokus zu halten)
- Nachführung ist schwierig, so dass eine Beobachtung bei hohen Vergrößerungen irgendwann keinen Spass mehr macht, da ein Objekt nach wenigen Sekunden schon aus dem Fokus verschwunden ist.
- Das Gerät ist also nur bedingt planetentauglich im Gegensatz zu anderen Geräten
- es gibt kein Stativ und keine parallaktische Montierung (es ist eben ein Dobson mit Rockerbox)
Vorteile des Dobson Teleskops:
- Man hat ungeheuer viel Öffnung für ziemlich wenig Geld
- besonders geeignet für Deep Sky Beobachtungen wegen der großen Öffnung
- recht kostengünstig (ca. 500 Euro komplett mit 3 Okularen akzeptabler Qualität) akzeptabel=für fast alle, die nicht Guido heissen, annehmbar
- man lernt sich am Himmel zurechtzufinden, da das Aufsuchen nicht durch motorisierte Computer unterstützt wird
- wenn man bedenkt, dass man im eigenen SoSy mit dem Mond, der Sonne (natürlich nur mit speziellem Sonnenfilter), dem Mars, dem Saturn und dem Jupiter, vielleicht auch noch der Venus eigentlich schon alles erzählt ist, was beobachtet wird, dann, denke ich, sollte man bei den unzähligen Objekten im Deep Sky schon darüber nachdenken, ob man auf viele Objekte gern verzichten möchte, wenn man ein kleines Gerät kauft, das nicht so viel Lichtsammelvermögen aufweist, dafür aber toll für Planeten geeignet ist.
- leichter Transport durch einfache Demontage und Montage, wenn man mal von der Größe absieht, denn 1200mm Brennweite heisst auch über einen Meter zwanzig in der Länge beim Gerät
Meine ganz persönliche Schlussfolgerung daraus:
Als Einsteiger möchte man alles sehen und sich später als Fortgeschrittener für etwas entscheiden. Nur der, der visuell beobachtet hat, kommt später auf die Idee, das auch zu photografieren. Also sollte man sich ein möglichst universelles und preiswertes Gerät kaufen, denn man weiss doch noch gar nicht, ob man bei diesem Hobby überhaupt mit derselben Euphorie bleibt.
Also Leute, kauft Euch 8 Zoll Dobsons und beobachtet. Wenn Ihr dann wißt, was Ihr wollt, kauft ein entsprechendes und geeignetes Gerät dann.
Soviel von meiner Seite.
Gruss,
Marc
PS: Danke an alle, die mich damals so ausführlich und nett beraten haben, obwohl es sicherlich auch nervig mit mir war. Ein Glück hat astrotreff.de diesen guten chat.