Beiträge von FHarry im Thema „Yep, fertig isser (14" Sandwich Dobson)“

    Hi zusammen,


    ich danke euch allen für die Komplimente.


    (==>)Ecki: Ich dachte mal von dir gehört zu haben, daß du nie Glas und Carbo anfassen würdest. So kann's gehen.
    (==>)Roland: Sollte das Wetter Besserung versprechen, lasse ich mich auf dem ITV blicken.
    (==>)Michael: Was heißt hier fehlendes Talent? Einfach mal anfangen, trau dich.
    (==>)Gernot: Der Spiegel hat 3,8 Kilo. Der Fangspiegel ist von Antares.
    (==>)Christoph: Leider ist die freie Richtung Norden. Selbst wenn ich im Süden mein Haus nicht hätte so wäre da doch die Münchner Lichtglocke.
    (==>)Martin: Da kannst du Gift drauf nehmen, daß ich auf unserer diesjährigen Party mit dabei bin. Freu mich schon.
    (==>)Achim: Ein Lob von einem solch super-aktiven ATM'ler wie dir ehrt mich.
    (==>)Jonathan: Die Stangen sind 22mm Aussendurchmesser bei 1mm Wandstärke. Die gibt es fertig eloxiert bei Dieter Martini. Nichts an dem Teleskop ist über- oder unterdimensioniert. Es gibt da einen extrem-Sportler in unserer Münchner Spiegelschleiftruppe, der die Beplankung durchweg mit 1mm oder 2mm Flugzeugsperrholz machen würde. Das wäre mir jedoch zu heftig. Ich denke, daß lediglich der Boden der Rockerbox auch mit 30mm statt der 40mm ausreichend gewesen wäre. Das mit dem Epoxy ist eine gute Frage. [?] Ich kann mich gut erinnern, daß an einem Höhenrad ca. 40 Gramm Epoxy verbraucht wurden. Ein Höhenrad wiegt insgesamt knapp 300 Gramm. Das Styrodur ist dort 30mm stark. Nicht zu vergessen, daß da auch noch der breite Streifen Ebony mit dabei ist. Die 40 Gramm Epoxy wurden gebraucht um die beiden Seiten mit 2 mm Multiplex zu beplanken und auch die Lauffläche sowie die schöne geschwungene Fläche mit 1mm Flugzeugsperrholz. Mit Styropor-Kleber hab ich nicht experimentiert. Ich habe 5-Min Epoxy benutzt. Das ist dickflüssig genug. Allerdings läßt es einem nicht viel Zeit bei der Verarbeitung. Das artete manchmal in Schweissausbrüchen aus. [B)] Von den Flüchen [}:)] sprechen wir lieber gar nicht.


    Grüße,


    Harry

    Hi zusammen,


    mein nächstes Scope ist fertig. [:D]

    Fertig ist er ja schon seit gut zwei Wochen. Aber ich wollte erstmal Erfahrung damit sammeln um etwaige Fragen ordentlich beantworten zu können.


    Angefangen hat das alles auf dem ITV 2005. Da war ich der einzige der Live geschliffen hat. Irgendwie ist das Bild hier über'n Teich gewandert und ich glaube es war Mel Bartels der sich prächtig über "mirror grinding under the tent" amüsierte.


    Auf dem ITV hab ich die 14-Zoll Scherbe mit einem 12 Kilo Metall-Klotz und 2 Kilo Carbo 60 in 12 Stunden auf Tiefe gebracht. [xx(] Das passiert mir allerdings nicht nochmal. Der nächste wird geflext. Damals war mein Erstling, ein 8er gerade mal ausgeschliffen und von Politur noch keine Ahnung. Das Wetter hat sich auf dem ITV aber bestens angeboten den 14er gleich mal auszuhöhlen.


    Dann hab ich mir den Kopf zermartert und erstmal am Rechner konstruiert. Der Spiegel war dann irgendwann fertig ausgeschliffen und ich dachte mir, erstmal Teleskop fertig machen und dann der Spiegel. Und wieder hat sich bewahrheitet, daß ein ordentlich konstruiertes und durchdachtes Teleskop ein vielfaches der Zeit beansprucht den man in den Spiegel gesteckt hat. Bei mir war der Spiegel in 50 Stunden erledigt. Der Rest? Irgendwann hab ich aufgehört die Stunden zu zählen.


    In Stichpunkten kam das bei raus:
    - Den Gewichtsrekort von Achim für einen 14er hab ich trotz Sandwich nicht geknackt [;)]
    - Es paßt mal wieder alles schön in eine Kiste
    - Sandwich-Einring-Hut
    - Drahtspinne aus Gitarrensaiten
    - selbst gebasteltes Filterrad
    - Fangspiegelheizung
    - Alle Stangen an einem einzigen Bündel
    - Alle Verbindungen mit Schnellspannern
    - Rockerbox mit Seitenteil und Boden aus Sandwich


    Die Bauphase hat mit dem Hut begonnen. Zuerst mal aus 4mm Birke Multiplex die beiden Ringe gefräst. Die Ringe klebt man mit Doppelseitgem Klebeband auf eine Platte Styrodur. Ich habe
    das blaue sog. "Roofmate" benutzt, 40mm stark. So aufgeklebt, kann der heiße Draht schön entlang laufen, ohne zu verrutschen oder schief zu schneiden. Das ganze wurde dann mit Epoxy aufgeklebt.
    Das ober-rumgebatzel fing an, als ich den Hut innen und aussen mit 1mm Flugzeugsperrholz beplanken musste. Der Auskleidung innen ist aus einem Ring, aussen sind es vier Teilstücke. Das ist anders
    meiner Meinung nach nicht hinzubekommen. Zwischendrin sieht das dann so aus:



    Die ganze Kiste hat komplett ca. 21 Kilo. Wobei der Deckel schon über ein Kilo wiegt, der Spiegel-Deckel auch nochmal über ein Pfund. Wenn man so will und ich der Kiste zum Schutz nur eine Badekappe überziehe, dann hätte ich die anvisierte 20 Kilo Marke geknackt. [:p]



    Wenn der Deckel weg ist, sieht man ganz ordentlich, wie alles mal wieder schön schmatzend ineinander passt. Das hat sich bei mir zur Sucht entwickelt. Siehe auch hier http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=28766



    In der Kiste ist praktisch alles drin. Höhenräder, Hut etc. Die Rockerbox hat unten an den Ecken Türstopper bekommen. So kann man das ganze auch auf dem Feldweg abstellen, ohne Gefahr zu laufen, daß der unten angebrachte Ebony-Ring zerkratzt wird. Hier ist die Rockerbox bereits auf dem Drehteller:

    In der Mitte der Rockerbox sind noch Griffmulden. So kann man die 20 Kilo recht bequem tragen.


    So sieht die Rockerbox aus:

    Die beiden Seitenteile sind in Sandwich gebaut. Der Kern besteht aus 20 mm Styrodur, aussen und innen jeweils mit 4 mm Multiplex beplankt. Aussenrum haben diese beiden Seitenteile einen Rahmen aus 20mm Multiplex bekommen. Das sieht man auf dem Bild mit der Bremse recht gut:

    Die Bremse brauche ich einfach. Ich bekomme den Schwerpunkt mit einem 31er Nagler einfach nicht gebacken. Der Boden der Rockerbox ist ebenfalls aus Sandwich. Dort 30mm stark und oben wie unten mit 4mm Multiplex beplankt.


    So geht auch der Aufbau vonstatten:

    Man nimmt den Hut raus und legt ihn in den Deckel. Läßt ansonsten erstmal alles wie es ist. Dann kommen sofort die Stangen rein. Die werden folgendermassen geklemmt:

    In der Spiegelkiste ist ein dreieckiger Keil den ich aus einem Vollmaterial mit der Hand rausgesägt hab [xx(]. Der Winkel an dem jeweils 2 Stangen befestigt sind, wird bis Anschlag eingesteckt und dann mit dem Schnellspanner geklemmt. Hier ist die Stangenklemmung gut zu sehen:

    Das schwarze ist Hosenbundgummi oder so ähnlich. Das sorgt dafür, daß der dreieckige Block nach innen weg-kippt. Das erleichtert das enfädeln des Winkels ganz ungemein. Schwupp, schon sind die Stangen drin. Das geht Ratz-Fatz:

    Die obere Stangenklemmung wurde so gelöst:

    Der Aufbau der oberen Stangenklemmung:


    Wenn dann der Hut befestigt wird, kann man das ganze wirklich sicher direkt an den Stangen nehmen und aus der Rockerbox rausheben. Das ist nötig, damit man die Höhenräder anbringen kann. Die Stangenklemmung in der Spiegelbox hält bombenfest. Die Höhenräder sind übrigens auch eine Sandwichkonstruktion. Innen 30mm Styrodur beplankt mit 2mm Flugzeugsperrholz. An den Kanten sind die Dinger mit 1mm Flugzeugsperrholz beplankt. In die Löcher für die beiden Schrauben zur Befestigung an der Spiegelbox sind Alurohre eingeklebt.


    Der OAZ mit ingeriertem Filterrad für 3 Stück 2-Zoll Filter. Funktioniert nur noch genial. Sorry, muß mich selbst loben.[;)] Die Einzelteile dafür, speziell das Lager waren mal das Lager eines Ricoh "Magneto Optical Disc" - Laufwerkes.

    Damit's bei Feuchtigkeit nicht gleich zutaut gibt's dafür auch noch einen Tauschutz aus Flugzeugsperrholz, der mit einer Nut am Hut aufgesteckt wird.

    Übrigens war ich gestern schon wieder damit draussen. Nein das ist kein Dreck auf den Teilen, das ist diese verdammte gelbe Pampe die zur Zeit überall alles verseucht. [}:)]


    Aufgesteckt, sieht der Tauschutz für die Filter so aus:


    Die Fangspiegelspinne und die Heizung für den Spiegel. Für die Heizung wird ein 9-Volt Block-Acku mit Klett direkt an den beiden Balken angeheftet. Das blaue ist eine "Kappe" aus Styrodur um die beiden Keramik-Widerstände zu isolieren.



    Der Spiegel hat eine 18-Punkt Lagerung die ich wie bei meinem 8er, nach Achim Strnad gelöst habe.


    Und das ganze von vorne und nochmal von der Seite:


    Alle Aluteile, ausser den beiden Balken an der Spinne, sind von Hand ausgesägt, gefeilt und geschliffen worden. Schon wieder [xx(] Mann, hing mir Alu irgendwann zum Hals raus. Wie sagt ein chinesisches Sprichwort: "Auch das geht vorüber".


    Nun kann ich sagen, spechteln damit ist einfach nur noch geil. Ich komme grade von 8-Zoll auf 14-Zoll hoch und was soll ich sagen... Mir fällt permanent die Kinnlade runter. Die Nachführung des gesamten Gerätes funzt super-smooth. Sicherlich ein Ergebnis der stabilen Rockerbox und der Höhenräder. Der Spiegel macht einen absolut ordentlichen Eindruck. ATM'ing macht einfach nur noch Spaß. [:)]


    So, das war's jetzt aber.


    Bis bald mal,


    Harry


    <font color="limegreen"><font size="1">Betreff um 14" Sandwich Dobson ergänzt, damit man's später besser wiederfindet. Stathis</font id="size1"></font id="limegreen">