Beiträge von Stathis im Thema „CHAT-Bildbericht“

    Trotz schlechtem Wetters habe ich die Chiemgauer-Astronomie-Tage sehr genossen, die ca. 50-100 Leute (wie viele waren es offiziell?) auf der Winklmoosalm zu treffen. Die Nacht von Freitag auf Samstag hat es fast ununterbrochen geregnet, am Samstag wurde jedoch zeitweise sonnig, sodass wenigstens das Zelt wieder trocknete und Sonnenbeobachtung möglich war.


    Das Coronado PST gehört für mich persönlich eher in die Yps Spielzeugkategorie. Jemand hat es kurzerhand geköpft, und ein ausgewachsenes Objektiv + Ballowlinse davor geschaltet. Es zeigte trotz leichtem Dunst eine schöne Chromosphäre + eine größere Protuberanz:



    Martin Schoenball führte seinen 70 mm "Abell-Knacker" vor (Siehe seinen Bericht vom Medusanebel knacken:(



    Martin Brückner von den Münchener Spiegelschleifern hatte auch sein erstes Teleskop mit dabei. Ein 500 mm Teleobjektiv mit angeflanschtem Okular:


    Sein aktuelles Arbeitspferd ist ein familienfreundlicher 12" f/5,2 Dobson (mehr Details hier:(

    . Der 18-Zöller aus ebenfalls 24 mm Borofloat ist in Arbeit.


    Achim Strnads 17 Zoll Adler (siehe auch Diskussion im Astrotreff) mit extrem sportlichen 20 kg Gesamtgewicht macht vom weiten eine Figur wie ein leichter 12-Zöller, aber wehe man öffnet die Motorhaube und lässt das 24 mm "dicke" Borofloat Tier frei. Geniale Details, wohin das Auge blickt:



    Christoph Ries stellte seine bereits Anfang der 90-er Jahre gebaute10" f/4 Christina auf, die er seitdem bereits mamibianischen und chilenischen Sternenstaub sammeln konnte. Da sieht man, was passiert, wenn man einen eigentlich erwachsenen Werkzeugmechaniker an den Maschinen spielen lässt. Gabel und Hut sind aus Karbonfaser, der segmentierte Spiegeldeckel öffnet sich per Hebel und Antriebskette motorisch wie bei einem Großteleskop:



    Auch das Stativ ist eine konstruktionstechnisches Meisterwerk:



    Herbert Zellhuber musste mir eine ganze Weile seine kürzlich hier diskutierte Reibradmontierung erklären, bis ich das Prinzip des "schwimmenden" Antriebs zwecks Entkoppelung der Stundenwelle kapiert hatte.



    Natürlich hielt Herbert auch wieder die Fahne der VDS Selbstbaugruppe hoch:



    Frank Richardsen ließ seinen 20 Zoll Birkmaier Dobson weinend zu hause und umkreiste wieder verdächtig lange kleine Refraktoren wie die Biene den Honig (siehe auch Story um den 50-er Jahre Japanrefraktor. Stattdessen wunden immer dickere Okulare reingestopt:



    Die Sache mit den Apos scheint ansteckend zu sein (wie gut dass ich imun dagegen bin):



    Mangels Sterne wurde eine Testtafel gequält, die jemand (warum kann ich bloß keine Namen merken?) per Mountainbike auf die 6 km entfernte Steinplatte angebracht hatte. Das gesamte DINA4 Blatt ist in der Entfernung ganze 10 Bogensekunden groß. Bei dem Bodenseeing war das Erkennen der Details auf dem Blatt 'ne heftige Sache. Die Okulare flogen von einer Hülse in die andere. Kasai Orto gegen Ludes Monozentric- gegen Zeissortho. Pentax XL gegen Panoptik gegen Nagler...


    Am Samstag Nachmittag reisten Frank und ich ab. Wie wurde das Wetter in der Nacht?


    Tausend Dank ab dieser Stelle für die Organisatoren. Ein gemütlich familiäres Treffen unter herrlicher Bergumgebung.