Beiträge von tomlicha im Thema „Obstruktionsspielchen mit Modell- Teleskop“

    Hallo Kurt,


    da lacht das Herz des Ingenieurs. Grau ist alle Theorie und dass hier die Theoriespezialisten noch nicht widersprochen haben spricht ja Bände. Wir sind immerhin bei Tag 3.


    Zur "gewissen" Ehrenrettung der rein visuellen Beobachter möchte ich ein recht selten diskutiertes Phänomen anfügen:


    Visuell kann die leichte Verbesserung des Kontrastes durch die Obstruktion (bei hohen Frequenzen und gleichem Durchmesser) nur sehr schlecht bis gar nicht wahrgenommen werden. Ausnahmefälle sind antürlich Doppelsterne. Das liegt daran, dass der effektive Kontrast "da oben" schon so klein ist, dass ihn das Auge recht schwer nutzen kann. Der effektive höhere Kontrast (aber recht stark eingebrochene) bei niedrigeren Frequenzen kann natürlich viel leichter als "Manko" wahrgenommen werden. Ähnliches muss wohl auch für Film mit relativ grosser Aktivierungschwelle gelten. Daher wohl die "alten" Faustformeln und Erfahrungen.


    Die CCD-Fotografie, vorallem wenn sie sehr gutes SNR erzielt, also lange und oft belichten, der ist das völlig Wurst. Die nimmt selbst ein halbes Prozent Kontrast und die DDP oder Histogrammstzretching bläst dann auf dem Monitor ins sichtbare. Daher die allerfeinsten Nebelstrukturen usw... Die Welt hat sich einfach geändert. Wir nutzen die Teleskope heute oftmals ganz anders und eher im Grenbereich. Meine HX916 bringt alle meine Optiken an ihre Grenzen, ausser dem 12 Zöller auf Achse. Aber da brauch ich dann wegen Newton einen Komakorrektor und dessed Spot ist dann auch wieder gerade an der Grenze. Sowas hat vor 20 Jahren nichtmal der Profi mit seinem 4.5 geschafft. OK, heute machen die Profis sogar 8 Meter beugungsbegrenzt... (Wenn auch nicht gerade im "Blauen" )


    Also: Höheres SNR bringt nach neueren Theorien auch Vorteile bei der Auflösung. Bei gleichem Hauptspiegeldurchmesser, versteht sich. Die Theorie hinkt den Erfahrungen da durchaus 10 Jahre hinterher, weil Martinez in seinem Buch "Hochauflösende Astrofotografie" ja Bilder der 80er (oder so) vorstellt, die Details zeigen, die bis vor kurzem für diese Durchmesser nicht erlaubt waren. (Aufgelöst Kurt, also eher im Sinne Linienpaar, nämlich Rillen am Mond, also nicht nur "abgebildet").