Beiträge von Kurt im Thema „Obstruktionsspielchen mit Modell- Teleskop“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tomlicha</i>
    <br />Kurt,


    ich habe bedenken. Was wenn all die echten Messungen nicht zur Physik passen? Ich meine, was machst du dann?!?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Tom,
    dann such ich mir einen Chemiker. Wenn es dann immer noch nicht zusammepassen sollte frag ich einen Philosophen und als letzte Instanz gibts ja auch noch Theologen[:D]
    Gruß Kurt

    Hallo Mario, Hallo Tom,
    ich sehe meinen Beitrag als Abnleitung zu eigenen Versuchen. Da sollte man jedem interessierten Zeit zur eigenen Meinungsbildung und evtl. Versuchen einräumen.
    Mich würde es nicht wundern, wenn Mario noch etwas an diesem Experiment findet, woran wir bisher noch gar nicht gedacht haben.
    Das könnte man dann evtl. durch weitere möglicht übersichtliche Versuche abklären und dazu die passenden theoretischen Erklärungen
    herausfiltern. Ich gedenke in diesem Stil weiter zu machen und hoffe auf reges Interesse.


    Gruß Kurt.

    Also jetzt erst mal ein life- Modellversuch. Man nehme:
    1. ein Teleobjektiv f/8 500 mm Brennweite. Selbiges wird vorne wahlweise
    A) mit einer Blende 15 mm,
    B) mit obiger Blende + Obstruktion 5,4 mm
    C) mit einer Blende 17,3 mm + Obstruktion 6,4mm abgedeckt.

    Die Blenden sind präzise gedreht, nicht gepfriemelt! Die Obstruktionsscheibchen sauber ausgestanzt, nicht geschnibbelt (s. Bilder).


    2. Hinten dran tut man ein Okular, ca. 15 mm Brennweite.


    A ist also ein Fernrohr mit 15 mm Öffnung und ca. f/33. Dann spielen die üblichen Objektivfehler auf der Achse keine Rolle mehr.
    B ist ein solches mit Obstruktion von 36%.
    C ist ein Fernrohr mit 17,3/15 mal mehr Öffnung, also rund 15% mehr und 36,9% Obstruktion.


    3. Man malt mit einem PC- Grafikprogramm Balken. Siehe nächstes Foto.


    Die Gruppe 1 ist in echt 16 mm, die Gr. 7 nur noch 4 mm breit. Das wäre also die Testtafel.


    4. Selbige wird am Ende des Gartens aufgestellt. Am anderen Ende bringr man das obige Fernrohr in Position. Der Abstand beträgt bei mir exaktgenau 26,26 m +- 5 cm.
    Vorher beim Malen der Balken hab ich natürlich schon überlegt, wir das mit dem Auflösungsvermögen (=lambda/Durchmesser x Abstand) eines hochgesunden 0,6- Zöllers wohl so ist in ca. 26 m Abstand. Dem entsprechend wurden die Abstände der Balken auf der Testtafel gemalt. Also, Auflösungsvermögen = 0,00056/ 15 x 26000 mm = 0,97 mm. Der Abstand der Linien Gruppe 7 ist etwas geringer.


    5. Jetzt kommt der mal der Guckversuch:
    Version A mit ohne Obstruktion zeigt die Linien Gr. 4 aufgelöst. Gr. 5 da muss man schon daran glauben. Jetzt kommen SC- gerechte 36% Obstruktion dazu. Das ist Version B. Gr. 5 erscheint jetzt zweifellos aufgelöst. Kontrastunterschiede habe ich beim Wechsel mit- ohne- mit – Obstruktion immer vergessen. Zuletzt noch Version C mit 15% mehr Objektivdurchmesser und fast 37% Obstruktion. Jetzt reicht die Auflösung bis Gr. 6 zweifellos aufgelöst.


    So weit die Beschreibung zum nachmachen.


    6. Weil Bildchen immer attraktiv sind hab ich meine Nikon coolpix 885 mit ausgefahrenem Tele hinter das Oku gehängt. Die Äquivalentbrennweite beträgt damit ca. 1000 mm oder rund f/70. Damit stehen genügend Pixel für die Abbildung der engen Liniengruppen zur Verfügung.


    Zur besseren Darstellung sowie zur Unterdrückung des Farbfehlers von Oku und Kameraobjektiv ab ich aus den Bildern mit Version A, B und C jeweils grün - Ausschnitte gemacht.
    Das nächste Bild zeigt den Vergleich Version A und B , also mit/ohne Obstruktion der Gruppen 4 bis 7.


    Mit etwas Wohlwollen erkennt man bei Gruppe B 4 mehr Kontrast zu A4. B 5 wird andeutungsweise aufgelöst. Die Obstruktion fördert also das Auflösungsvermögen im Grenzbereich. Schaut man dagegen auf den entsprechenden Vergleich von A1 bis A3 mit B1 bis B3 im folgenden Bild, so erkennt man bei A etwas mehr Kontrast.



    Im nächsten Bild das gleiche Spielchen: Vergleich A4 bis A7 mit C 4 bis C7.

    Die Überlegenheit in der Auflösung und Kontrast ist mit Version C unverkennbar. Von wegen gleicher Kontrast ist dann, wenn Durchmesser mit Obstruktion um Obstruktionsduchmesser größer. Hier habe ich nur 15% Durchmesser mehr.


    Zu guter letzt noch der Vergleich von A1 bis 3 mit C1 bis 3. Nur bei A1 sieht man etwas mehr Kontrast.


    7. Fazit: Das was man mit „Aberrator“ simulieren kann zeigt sich qualitativ auch in der Praxis, so lange andere Einflüsse die o. a. geringen Unterschiede nicht verwischen. Nach den weisen Worten eines Herrn aus dem Saarland schafft die Obstruktion allein das aber spielend, sobald sich nur ein Lüftchen regt. Ich häng hier mal eine ganz kurze Startest –Bildsequent dran, aufgenommen mit 12- Zoll “Quarzmonster“ dran. Da quirlen eine Menge Dinger in den Beugungringen umher, weil das Seeing im Tubus und in der Atmosphäre nicht so besonders gut war. Die Obstruktion (hier ca 27%) zeigt sich allerdings als friedlicher kreisrunder Schatten in der Mitte und ich kann nicht erkennen dass sie irgendwie bei den Turbulenzen mitmischt.


    Gruß Kurt