Beiträge von Mikoka im Thema „Was geht mit 3 Zoll wirklich?“

    Hallo Michael
    auch bei der Mitternachtsdämmerung kann man Deep-sky beobachten, vor allem in der südlichen Himmelshälfte - lass Dich davon bloß nicht entmutigen. Klar, die lichtschwächsten Objekte fehlen auf der Liste, aber es gibt ne Menge, die sich auch bei etwas hellerem Himmel lohnen.
    Viel Erfolg Michael

    Hallo Namensvetter,
    zuallererst: Ich verstehe Deinen Frust. Nun sind 3 Zoll für Deep Sky nicht eben viel Öffnung. Bei einem sagen wir mal F 10 Instrument brauchen wir für gute Ergebnisse ein gutes Weitfeldokular, da sonst das Gesichtsfeld rasch sehr klein wird. Das beste ist, wenn man sich einen guten Sucher zulegt mit 50mm Öffnung und einem Amiciprisma, damit man ein aufrechtes und seitenrichtiges Bild bekommt. Dann braucht es gute Sternatlanten (Tirion 2000 z. B., Karkoschka o. ä.). Nun gilt es, mit der Starhopping-Methode vertraut zu werden und sich nach und nach an die Objektklassen heranzuarbeiten. Zuerst mit Kugelsternhaufen und offenen Sternhaufen oder ganz hellen Galaxien anfangen, auch Doppelsterne sind gute Trainingsobjekte, besonders die hellen. So gewinnt man Sicherheit. Vorschläge findet man in allen Beobachtungseinführungen und den gängigen Zeitschriften. Und immer schwache Vergrößerungen (Austrittspupille 5 bis 7 mm anstreben und großes Gesichtsfeld ( Baader 35 mm eudiaskopisch oder TS 40 mm Superplössl Okulare z. B. oder ähnliche). So- und dann gibts noch einen kleinen Trick, wenn das Fernrohr parallaktisch montiert ist und Teilkreise hat: Alles sauber einnorden. Teilkreise justieren und dann aus dem Atlas oder einer Tabelle die Deklination abgreifen und die Deklinationsachse danach einrichten, wenn das Fernrohr so ungefähr ins Zielgebiet schaut. Nun ganz langsam in Rektaszension in Richtung gesuchtes Objekt fahren; Auge am guten (s.o) Sucher, immer wieder vergleichen mit der Karte, dann wechseln zum Hauptrohr (Vorsicht: jetzt bei Zenitspiegel seitenverkehrtes Bild, bei Geradsicht seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend; das bringt einem schnell vom Pfad der Tugend ab). Zurück an den Sucher, wieder vergleichen und langsam, langsam herantasten über die Rektaszension. So habe ich immer Erfolg gehabt, leider nicht beim Dobson(!!!), der kann das bekanntlich ja nicht. Diese Techniken lernt man sehr schnell, wenn man viel visuell beobachtet. Und - ganz helle Objekte gehen auch bei Mond, wenn sie rund 30 Grad oder mehr entfernt sind und die Luft gut ist. So, und nun viel Spaß und Erfolg beim Training und den Beobachtungen. Dann sind auch mit drei Zoll viele schöne Sachen zu sehen, das weiß ich aus 40 Jahren Erfahrung. Alles andere ist von den Kollegen, die Dir schon geantwortet haben, geschrieben worden.
    Viele Grüße Michael