Beiträge von Nirosta im Thema „Konzipierung 12" f/5 Umbau.“

    Zitat:
    Dann werd'ich ein etwa Meter langes Stück in einen Schraubstock einspannen und mal in alle Richtungen dran rumzerren...



    Hallo Silvio,


    mit planlosem Rumzerren wirst du nicht weit kommen. Wenn du die Einarmkonstruktion gleich steif haben willst wie den 12"-GSO-Tubus, musst du die Ergebnisse der Steifigkeitmessungen vergleichen können.


    Übrigens: Falls jetzt jemand mitliest, der mit dem Messen der Steifigkeit noch nicht zurecht kommt, kann auf meiner Seite
    http://www.zellix.de/stabi.htm die Grundbegriffe erfahren. Auf
    http://www.zellix.de/steif.htm schreibe ich etwas über das Messen der Steifigkeit und das Beurteilen des
    Schwingungsverhaltens an Teleskopmontierungen.


    Vergleichende Messungen zur Steifigkeit zweier Tubusse könnten meiner Ansicht folgendermaßen aussehen:
    - Rohrschellen mit Tubus in eine sog. "Fessel" spannen (schwere Schraubstöcke auf massiven Werkbänken werden bei dem Gewicht eines 12"-Tubus wahrscheinlich nicht ausreichen)
    - verschieden Steifigkeitmessungen (Zug-, Druck-, Biege-, und Verdrehsteifigkeit) durchführen
    - dann Einarmtubus mit Komponenten (Hauptspiegel, Fangspiegel, OAZ usw.) in Fessel spannen und ebenfalls Steifigkeitmessungen durchführen
    - Versuche mit Versteifungen durchführen (z.B. Versteifungsbrücken anbringen, Drähte spannen...)


    Obwohl das vielleicht für manche ein wenig kompliziert klingen mag, sind wir als Amateure trotzdem in der Lage, zuverlässige Steifigkeitmessungen durchzuführen (und auch Fehler mancher "Profi-Konstrukteure" erkennen). Ich selbst konnte mir schon ein gewisses Gefühl mit dem Beurteilen der Steifigkeit aneignen. Beim Besuch von diversen Teleskoptreffen konnte ich auch feststellen, dass relativ viele Fehler gemacht werden. Wenn ich da nur an manche Dreibein- und Rohrschellen-Konstruktionen denke...


    Viele Grüße, Herbert Zellhuber
    VdS-Fachgruppe Amateurteleskope/Selbstbau
    http://www.zellix.de/selbstbau/index.htm

    Hallo lieber Eidgenosse und Fachgruppenmitglied!


    „nicht schlecht Herr Specht" sagte heute der TÜV-Prüfer, als er die Plakette auf unseren 24 Jahre alten VW-Jetta klebte. Mit dieser Äußerung hob er nicht nur die Qualität des Fahrzeugs hervor, er lobte auch den Mechaniker...


    „nicht schlecht Herr Specht" - diesen Ausspruch möchte ich auch hier verwenden, wenn’s darum geht, einen Bügelbrett-Dobson mit 12" Öffnung zu konstruieren. Ich guckte beim ITV vor 10 Jahren mal durch so ein Ding in dieser Größenordnung und war ziemlich entteuscht. Es wackelte grausam. Ich habe Fotos davon - wage es aber nicht, diese auf meiner Webseite mit der weltweit größten Bildersammlung von selbst gebauten amateurastronomischen Instrumenten zu veröffentlichen.


    Um es kurz zu machen: solchen Einarm-Konstruktionen in dieser Dimension fehlt einfach die nötige Steifigkeit! Und falls es jemand trotzdem schafft, einen Bügelbrett-Dobson mit 12" Öffnung zu konstruieren, der eine ähnliche Steifigkeit als ein üblicher Tubus hat, werde ich sicher neue Wort finden müssen als „nicht schlecht Herr Specht"...


    Viele Grüße aus dem endlich auftauenden Oberbayern, Nirosta
    http://www.zellix.de