Beiträge von Imageshare im Thema „[BB] Ich hab die Schnauze voll!“

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    Die Katze heisst nicht umsonst Tappsi[;)]
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    Hi Robert,


    ach, auch Pelznasenfan? Wir haben drei Stück, und eine flust schon beim Gehen. Und gestern Abend entdeckte sie meinen leeren Tubus (Spiegel waren ausgebaut wegen Reinigung!) und, daß dieser sehr flauschig innen ist. So! Und nun kann ich heute Abend Katzenhaare aus Velour zupfen. Fehlt nur noch das sich Ameisen in der Monti einnisten oder mir der Spiegel beim Putzen runter fällt.


    Dann ist zappenduster!


    Aber da es ja im ugenblick schneit, ist keine Hektik geboten.


    CS

    Hallo Robert,


    war wohl nicht unser Wochenende, gell? Gut, ich habe nicht auf dem Balkon mit Dachrinnen gekämpft, sondern draussen auf weiter Flur mit dem WInd, meinem Spiegel, der Erdanziehungskraft und am allermeisten mit meinen Nerven. Aber der reihe nach.


    Zuerst war da dieses wunderbare Wochenende Ende Januar. Seit 9 Wochen endlich mal wieder spechteln (mir ging auch schön langsam die Knete aus so von wegen Frustkäufen und so). Ein Traum und erste "pretty pictures" mit Belichtungszeiten jehnseits der 10min-Grenze. Dann kamen vier lange, nervige Wochen mit Wolken. Aber wie es auch sein muss wenn kein Vollmond ist, in der ersten klaren Nacht bläst einem der Wind den Verstand aus der Birne. Am 27.2 also zu unserem windgeschützen Spechtelplatz bei Lembeck und los gehts. Naja, alle 25sek. kam doch eine Böe durch und zerrte an unseren teleskopen. Ok, an Guiden war nicht wirklich zu denken. Mein Kumpel und ich beschlosssen auf Galaxienjagd zu gehen. Für uns heist das, daß wir so ca. 2min. belichten und danach versuchen die Striche zu übersehen und nur Ausschau nach Nebelflecken halten. Dann wird bestimmt was es war und es werden sich Objekte für die nächste sternenklare Nacht (so Mitte Mai!![xx(]) herausgesucht. Ein bischen was erkennen kann man ja immer noch. NGC4490/4485 und M87 waren unsere Favoriten. So ganz nebenbei, waren alle Karkoscka-Galaxien im 80mm ED wunderbar zu sehen, im 8"-Newton teilweise sogar mit Strukturen. Ok, Samstag war Flaute und wolkig. Aber dann, dann kam der Sonntag, der bei mir als schwarzer Sonntag in mein Geschichtsbuch eingehen wird.


    18.00, klar bis zum Horizont (Die Meteorologen haben wieder mal Schneekugel-gucken gespielt!!)


    19.00 ab auf den Beobachtungsplatz und rasch wie der Wiund aufgebaut, eingenordet, Teleskop drauf und Oku rein. Und...und.. nix. Wolken! Und zwar satte und fette!


    20.00 Wir sitzen beim Griechen und futtern uns den Frust aus der Seele.


    22.00 Wir sitzen zuhause und plappern über das was wir eigentlich alles machen wollten, aber nicht konnten...scheixx Klima!


    22.15 Meine Freundin sagt so beiläufig, daß es draussen klar ist. Sowas sagt sie öfter, und dann funzelt gerade mal Sirius durch die Nebelbänke und den Gr. Wagen kann man mehr ahnen als sehen. Aber diesmal hatte sie absolut recht. Kristallklar.


    22.15 und 15sek. Zwei gestalten huschen durch den Flur raus auf die Strasse, lassen die Autotüren knallen und rasen davon wie Bankräuber.


    22.25. Am Spechtelplatz: WAU!


    22.25 und 30sek Zwei vermummte Astronomen frickeln an komischen Metallgebilden herum, stecken Stecker in kleine Löcher und tun riesige Wasserrohre auf die "moderne Plastik".


    22.35 Der liebe Ulli versucht immer noch den im Oku eiongestellten Stern irgendwie im Sucher in die Mitte zu kriegen. Aber 15°-Abweichung sind irgendwie komisch.


    22.55 So langsam kommt Hektik auf. Jetzt stimmen zwar die Sucher und Fernrohr überein (im Dunkeln sieht man die paar dutzend Grad Abweichung der Achsen nicht!!), aber der Sternentest sieht schauderhaft aus.


    23.00 Laser rein und justiert. Prima, Batterien alle. Nicht das der Dreck langsam dunkler wird, nein, er ist an oder aus, in dem falle aus.


    Also hab ich die Batterien gewechselt. Jedem hersteller, der winzige Madenschrauben mit Innensechskant zum Öffnen von irgendwas wichtigem verbaut gehören die Klamotte um die Ohren gehauen, und zwar heftig. Da prockel ich nun mit einem Miniwinzigkleinen Imbüschen rum, nur um das Batteriefach zu öffnen.


    23.07 Es wurde gelasert, justiert und entschieden. Das geht heute nur über den Sterntest.


    Also wird der Stern unscharf im Okular gehalten un gegenjustiert. Ein paar ordentliche Drehs an den Einstellschrauben des Hauptspiegels und schon hat man eine der Schrauben in der Hand. Nun Fluchen kann ich gut!!!!!!
    Na gut, schei.. was drauf, drehen wir die anderen halt auch fast raus, dann wird es schon gehen. Und wie der Teufel es will, halte ich auch schon die zweite Schraube verdutzt in der Hand.


    23.15 Sternentest sieht so aus, wie man es von einem dieser Ebay-Teleskope erwarten würde, mein Gucki aber scheit heute nicht in besoders guter Form[;)].
    Na ja, ohne zwei Schrauben ist das gar nicht so schlecht. (einfach die Schrauben wieder reindrehen ist nicht, meine Spannfedern sorgen schon dafür daß die Schraube immer viel zu kurz sind!)


    23.22 Beim Anvisieren vom Löwentriplett machte es auf einmal "Plopp". Eher so ein "Klack". Nu?


    23.22 und 20sek. Vorsichtshalber mal vorne in den Tubus geleuchtet. Fangspiegel klebt noch, puhh. Hauptsiegel ist auch noch da. Nur seine Lage machte mir doch ernsthaft sorgen. Er kullerte lustig im Rohr umher.


    Was dann auf dem Acker los war, ist nicht gerade für mein Ansehen förderlich, das kann ich mit Gewissheit sagen.


    Also, mein Kumpel, seelenruhig (hat ja auch einen festen Spiegel, bzw. sicherheitshalber einen refraktor dabei...der ahnt sowas!) half mir dann in stockdunkler Nacht die Spiegelhalterung auszubauen. Dann griff ich mir den fahnenflüchtigen Spiegel und wir bauten das Ding wieder zusammen. Nicht ohne vier bis fünf mal die Spannfedern zu suchen.


    0.30 Bei einem dieser Suchvorgänge sah ich dann einen meiner Lieblinge dort erbärmlich liegen. Genau unter den sundhaft teuren TeleVue Adapter lag mein 18mm Speers Waler, nur ca. 1m tiefer.
    Jetzt brannten bei mir alle Sicherungen lichterloh. Der Televue-Krempel kosten viel taugt aber nicht mal dafür ein Oku gescheit zu halten. Das Oku hatte eine eingebeulte Barlow und massive Aufschlagkrater am Okularkopf, aber die Linsen waren heil.


    1.20 Das Speers hat Asti bis zum Erbrechen, also Linsenverspannung. Dafür ist das Gewinde an dem Barlowelement aber um eine Nummer kleiner geworden...partiell.


    2.00 Es gelang mir mit notdürftig verschraubter Spiegelfassung, übelster Justage dennoch einige Bilder mit Barlow zu machen, also bei ca. 2m Brennweite und 14min. Belichtungszeit. Und irgendiwe müssen wir an dem Stativ ordentlich gerappelt haben, ich habe noch nie in meinem Leben so viel in Dek gegengesteuert.


    3.20 Zuhause hab ich mir die Bilder angeguckt. Naja, geht ja gerade noch. Aber die vielen unscharfen Segionen machten mich stutzig.
    Ein Blick auf den Spiegel offenbart mir das Geheimnis. 23 Fingertatscher drauf, als ob er gerade vom Wühltisch beim WSV kommt.


    Ich brauche jetzt erst mal eine Woche Wolken, sonst schreib ich euch bald aus dem Haus "Seelenheil".


    Und wenn wir im März nicht eine Wetterphase bekommen, die unserem schönen Hobby würdig ist, dann verklag ich den Vatikan auf Schadensersatz und Wiedergutmachung. Danach hab ich zwar noch ein Problem am Hals, aber schlimmer kann es ja kaum noch werden..oder?


    CS