Beiträge von maxosaurus im Thema „Yolo“

    Hallo Lutz,
    Das Hyperboloid des Yolos wird genau wie eine Parabel geprüft. Als Konstante für die Kurve wird beim Auswerten nicht -1 sondern -x.xx verwendet.


    Beispiel: TCT gibt als konstante -4.61 an, dann wird beim Auswertprogramm FigureXP auch die Konstante -4.61 eingegeben. Die Schnittweiten der Hyperbel sind dann 4.61 mal grösser als die einer Parabel. Bei einer berechnung der Schnittewiten von Hand werden die Werte der Parabel einfach mit 4.61 multipliziert. (wie immer Achtung bei der Unterscheidung bewegliche und feste Lichtquelle!!!!!)


    Gemessen werden die Schnittweiten mit der Codermaske oder dem Pinstick. Aus den Erfahrungen wird berichtet, dass beim ersten Anflug eines Parabelschattens die Hyperbel meist schon gut getroffen wurde. Das Hyperbolisieren dauert meistens nur gerade einige Dutztend halbe Striche Spiegel oben, da der Hauptspiegel des Yolos einen enormen Krümmungsradius hat. [;)]


    Grüsse Max

    Hallo,
    Karsten, so ein Spiegelsatz ist natürlich ideal, aus den Parametern (R1, R2sag/tan) ist dann auch das Design schon ziemlich festgelegt.
    Falls Du konkrete Fragen hast, schreib mir ein Mail und ich such in meinem Yolo-Ordner, ob was dazu drinsteht oder frag die anderen Yoloaner.


    Hallo Kurt, du kennst den Yolo von Daniel ja noch von Deinem Besuch in Frauenfeld mit deinem Schiefspiegler Schiefex. Schupmann? Ich glaub, den Namen mal auf der Seite von Stevick gelesen zu haben... das wird dann sicher wieder einen guten Report von Dir geben, wie gewohnt! [:D]


    Hallo Harald, die Obstruktion durch Spinne und FS führt immer zu einem Kontrastverlust und die Spinne reduziert die maximale Auflösung bei Doppelsternen durch die Spikes doch merklich. Ein Yolo macht natürlich viel mehr Arbeit als ein f12 Newton, ist aber auch merklich kompakter! Wenn schon ein f12 Newton, dann ein Herschel-Schiefspiegler mit Toroid als Hauptspiegel mit einpolierter Komaform....[:D]


    Brechen wir keinen Kulturstreit vom Zaun, das machen derzeit andere zu genüge! [:(]


    Gruss Max

    Hallo Yolofreunde,


    In der Schweiz wurden von der Yologruppe einige Yolos mit 15cm Öffnung gebaut. Alle Instrumente haben die in Sie gestellten Erwartungen erfüllt, einige sogar weit übertroffen. Unterdessen wurde ein Sprung richtung mehr Öffnung vollzogen und ein 25cm Yolo ist bereits fertiggestellt worden, ein weiterer ist im Bau.


    Ein Yolo überzeugt beim Beobachten durch einige sehr gute Eigenschaften:


    - Sehr guter Kontrasttransfer


    - Bildfeld auch bei Verwendung von Weitwinkelokularen praktisch bis zum Rand beugungsbegrenzt. Stellt euch mal ein Bildfeld von 0.7 Grad mit feinsten Pünktchen ohne Koma bis zum Rand hinaus vor! Das ist der grösste Unterschied im Vergleich zum Newton, der schon bei f8 kein halbes Grad Gesichtsfeld beugungsbegrenzt hinbekommt.


    - Wenig Seeinganfällig, da das absolute Optimum aus wenig Öffnung herausgeholt wird und nicht mit Öffnung mehr Auflösung erzwungen wird.


    In der Praxis gibt es dann Geschichten wie diese zu erzählen:


    Bei einem Besuch einer Sternwarte in den Alpen wurde mit dem Sternwarteninstrument, einem 45 cm Cassegrain, eine Kantengalaxie beobachtet. Gleichzeitig wurde das Objekt auch mit einem 15cm Yolo anvisiert. Das Bild im Cassegrain war hell aber etwas diffus, im Yolo war das Bild der Galaxie dunkler, sie stand aber kontrastreich vor einem tiefschwarzen Hintergrund.


    Nun zu den Designs:


    - In der Schweiz sind keine Glasbieger am Werk! Die Toroidform wird ins Glas während dem Feinschliff geschliffen oder bei kleinen Radien-Differenzen hineinpoliert. Erfahrungen mit dem Verbiegen haben bei uns gezeigt, dass bei der Krafteinleitung "Ohren" im Foucaultbild zu sehen sind. Auch Carl Anderson hat seine Spannfassungen durch geschliffene Toroide ersetzt.


    - Als f/ratio werden praktisch alle Yolos zwischen f12 und f15 gebaut. Unter f12 wird das beugungsbegrenzte Sichtfeld ohne spezielle Massnahmen (aplanatic Yolo von J. Sasian, f8 und bis über 1 Grad beugungsbegrenzt![:p]) schnell kleiner.


    - Tubuslänge: beim Design kann die Tubuslänge gegenüber den Berechnungen nach Leonard verkleinert werden, ohne die optischen Eigenschaften zu verschlechtern. Dazu muss dann jedoch ein dritter Spiegel (Planspiegel) wie bei Daniel Steiner angeordnet werden. der Planspiegel kann auch so angeordnet werden, dass erwtwas noch "oben" schaut. Am besten mit TCT von Sasian etwas herumspielen! Ein 25cm-Yolo kann dann mit einem Tubus von ca. 1.50m Länge gebaut werden.


    - Bislang wurden alle Tuben geschlossen gebaut. Der erwähnte 25cm Yolo hat einen Fachwerktubus aus Stahlrohren, wurde dann mit dünnem Alu verkleidet. Die meisten anderen Yolos wurden in Leichtbauweise aus 1-2mm-Sperrholz mit Rippen (wie bei Leonard beschrieben) gebaut. Tubusseeing wird da zum Problem und soll mit Entlüftungsschlitzen vermindert werden.


    - Da ein Yolo meistens so konzipiert wird, dass er wie ein Refraktor ein mal alle paar Einsätze kollimiert wird. Auseinandernehmbare Tuben wurden aufgrund des "grossen" (eher ungewohnten....) Kollimieraufwandes bislang noch nicht von uns gebaut. Carl Anderson hat einen transportablen Yolo gebaut und hat auch sonst einige Infos zu bieten.


    - In der Schweiz wurden bislang alle Yolos mit dem Toroid als Sekundärspiegel gebaut. Meiner Meinung nach ist es aber vorteilhafter, den Primärspiegel als Toroid zu planen (wie bei Carl Anderson). Warum: Die Kollimiererei findet direkt beim Okular statt, die Radiendifferenz ist geringer, die aufwendig zu gestaltende Fassung liegt hinten und nicht vorne oben.


    - Öffnung: Ein 15cm-Yolo liefert atemberaubende Bilder, ein 25er zieht Dir bei entsprechend besserem Seeing die Hose aus und lässt den Kiefer unkontrolliert nach unten klappen. So ist das. Zuerst musst du den 25er natürlich auch gut hinkriegen und das sperrige Ding dann auch immer rumbuckeln. So ist das halt auch. [}:)]


    - Als OAZ ist ein 2-zöller auch beim Yolo ein Muss. Du bringst sonst ja das 31er Nagler nicht rein....[;)]


    Grüsse Max