Beiträge von Alois im Thema „Astigmatismus mit Foucaulttest erkennen?“

    Hallo Achim !


    Du wirst wirklich von allen Möglichkeiten geplagt.
    Kauf dir eine 8 oder 10 mm dicke Glasscheibe und lasse sie rund schneiden am besten gleich 3 cm größer als der Spiegel. Weil sie dient dann als unten liegendes Schleiftool.
    Größer soll sie deshalb sein, damit der Spiegel nicht hohl wird und das man größere Striche machen kann und sie trotzdem möglichst plan bleibt.
    Dann prüfst du auch diese mit dem Stahllineal und du wirst sehen wie krumm solche Scheiben sein können.
    Wenn sie nur wellig ist dann ist das egal. Wenn sie krumm ist dann legst du sie so auf den Schleiftisch das die gewölbte Seite oben ist. Sie dient jetzt als unten liegendes Schleiftool.
    Dann beginnst du mit Karbo 320 oder 380 oder was du in der Nähe dieser Korngröße hast, aber nicht größer als 320, die Rückseite deines Spiegels zu schleifen.
    Zuerst nur einmal 60 bis 80 Drittelstriche. dann schaust du wo sie gegriffen haben.
    Ist sie nur unregelmäßig oder gewölbt dann macht das nichts. Hat sie einen Sattel dann machst du die Striche entlang dem Sattel bis dieser 3 viertel der Fläche kontaktiert und drehst dabei nur den Parapolspiegel. Danach kannst du in allen Richtungen schleifen aber drehen darfst du in diesen Fall immer nur den Parapolspiegel.
    Die Fensterscheibe bekommt dann automatisch eine genaue Oberfläche, aber wenn du sie drehst wird diese durch die Druckveränderung wieder verändert und ist in diesen fall nicht gut. Ich denke in 2 Stunden hat die ganze Rückseite Kontakt bekommen weil eine viertel Stunde sollte man nach dem letzten Kontakt noch weiter schleifen, weil erst dann alle Druckunterschiede behoben sind.
    Hoffe das du jetzt Glück hast und wieder Aufwind bekommst.


    Viele Grüße
    Alois

    Hallo Achim !


    Zitat.
    Nein, ich beiße in den sauren Apfel, morgen wird feingeschliffen, mit 1h Carbo 800 und anschließend WAC 5my sollte die Sphäre wieder im Lot sein; mal sehen, ob die Edding-Probe am Anfang Unregelmäßigkeiten aufzeigen wird.
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    Guten Apetit !
    Aber vergiss beim Schleifen vor lauter Aufregung und Erwartungsfreude , nicht auf das Drehen.
    Die Sphäre wirst du damit besser hin bekommen und somit hast du am Anfang sicher eine bessere möglichkit zum Kontrollieren.


    Gruß
    Alois

    Hallo Achim !


    Nur nicht aufgeben , so schlimm ist das nicht. So stark ist der Astigmatismus und die anderen Unregelmäßigkeiten sicher nicht.
    Arbeite jetzt mit dem größten Polierer und mit der unterlege - Methode von Stathis, "meine Gratulation zu dieser Idee " das ist 10 mal besser als zurück zum Feinschliff. Weil beim nächsten mal polieren kommt sicher etwas anderes was nicht gefällt. Mit dem großen Polierer wird dir sicher auch der Rand und die allgemeine Regelmäßigkeit besser und du kannst beim Astigmatismus - Kontrollieren den abgesunkenen Rand abdecken, dann siehst du den Stern kleiner und den Astigmatismus besser. Auch die Quantifizierung können wir dann besser machen und du wirst sehen was du dann alles kannst . Plage dich nicht jetzt schon mit dieser Sorge um die Quantifizierung, das geht dann alles viel leichter.


    Bis später und viel Erfolg
    Alois

    Hallo Stathis !


    Zitat.
    Man arangiere unter den Spiegel und am besten auch unter den Teppich Bierdeckel an die Stellen, an denen Glas verstärkt weg muss, also Richtung Längsachse des Ovals außerhalb Fokus. Gefühlsmäßig würde ich die Bierdeckel relativ weit außen plazieren.
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    Das finde ich sogar als sehr gute Idee.
    Weil dann biegt sich der Spiegel gleichmäßig hoch und dann gibt es weniger lokale Fehler und
    man kann ganz normal polieren.
    Am Anfang würde ich zur Vorsicht eine etwas dünnere Unterlage verwenden weil am Rand gibt der Spiegel sehr leicht nach.
    Viele Grüße
    Alois

    Hallo Wolfgang !


    Zitat.
    Nach meiner Auffassung besteht der Sinn eines
    "Fernrohres" an dieser Stelle lediglich darin, die Austrittspupille
    so nach hinten zu verlegen, daß man mit Auge und Kamera leicht an das
    "Bild" kommt.
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    Das dürfte auch bei Achim zutreffen und bei Kameras wo die Blende weit drinnen ist.
    Aber anfänglich benutzte ich es um die kleinen Spiegel mit der langen Brennweite näher zu
    sehen, dann bei den lichtstarken den Rand voll zu sehen und bei den großen Spiegeln aus dieser Entfernung die Skala zu lesen. Aber die Bedingung einen großen Austrittspupillenabstand mussten alle erfüllen.
    Gruß
    Alois

    Hallo Kurt !


    Zitat.


    Vielleicht kann Alois auf Grund seiner Berufspraxis abschätzen, wie viel Astigmatismus bei 20" Durchmesser (z. B. als Fokus- Unterschied oder P- V- Wert) man noch sinnvollerweise allein durch durch Politur korrigieren kann.
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    Astigmatismus ist sehr schwer heraus zu kriegen, weil er auf eine lange Strecke aufgeteilt ist und da wirken bei diesen kleinen Höhenunterschieden der Polierer und die Glasscheibe schon wie Federn. Am Anfang geht’s noch gut weil der Druckunterschied zwischen Hoch und Tief groß genug ist. aber zum Schluß muß man gezielt an dieser Stelle mit einen kleinen Polierer nachhelfen. Mit dem Watteknödel kann man es auch machen wenn man nicht extra einen Polierer machen will. Mit dem Watteknödel muß man ein gutes Vorstellungsvermögen haben damit man auch dort entsprechend so öfter hin fährt so wie es dicker ist. Wenn man das richtig macht dann gibt es nur kleine Unebenheiten die nicht durchfedern und von eine großen Polierer gleich behoben werden. Das ist eine große Gefühlssache, mit der ich den Achim wohl etwas überfordert habe. Aber ich bin sicher das er es auch wieder hin kriegt. Es braucht halt Geduld.
    Den noch zu polierenden Abtrag kann man so berechnen.
    Der Scheitelabstand bis zum ersten Fokus - Strich ist der Radius 1 und der bis zum zweiten Strich ist der um 90° dazu liegende Radius 2 . Mit der Scheiteltiefe - Formel der Kugel
    t = r - Wurzel aus ( r^2 - 0,5 d^2 ) r = Krümmungsradius, d = Durchmesser rechnet man die Scheiteltiefen beider Radien aus und die Differenz ist der noch ab zu tragende Teil.
    Wie genau das man es hin kriegt ist dann Geschicklichkeitssache.
    Wichtig ist das der Spiegel möglichst sphärisch wird, das heißt noch keine angefangene Parabel hat damit der Strich möglichst schmal wird und dann auch der Punkt möglichst klein wird dann hat man im Krümmungsmittelpunkt den Sterntest was den Astigmatismus betrifft in doppelter Genauigkeit. Weil R = 2 F . Ist dort ein schöner Punkt dann ist der Astigmatismus dicher ausreichend behoben. Wie man das in Strhelwerten ausdrücken kann ist mir noch etwas zu früh, weil ich diesbezüglich noch zu wenig überlegt und gerechnet habe.
    Das ein gleich großer P- V Wert im Astigmatismus eine schwächere Auswirkung hat als der selbe in einer Zone, das ist bekannt. Aber ich will jetzt nicht eine neue Strehldiskusion lostreten, weil wenn man das alles deteiliert wissen will dann ist es zu komplex .


    Zitat.
    Was bringt ein Vergrößerungsfernrohr beim Foucault- Test wirklich? Ich hab das bei meinen Spiegeln noch nie genutzt, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Klar, Opernglas hat wegen des Okulars als Negativ- Linse ein viel zu kleines Gesichtsfeld.
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    Bei lichtstarken Spiegeln habe ich als Brillenträger das Problem dass ich mit dem Auge nicht nahe genug an die Messerschneide komme und die Iris dann den Strahlengang vignetiert und ich den linken und rechten Rand nicht mehr gleichzeitig sehen kann und daher nicht sehe ob er gleichzeitig hell - dunkel wird
    Daher habe ich mir ein 3 - fach Fernrohr mit weit außen liegender Austrittspupile und großen Gesichtsfeld gemacht. Bei der Autokollimation ist der Winkel doppelt so groß und da gings nicht mehr anders. Allerdings ein 8 fach Fernglas ist schon eher zu stark aber geht noch.
    An meinen Prüfstand dient mir das Fernrohr auch zum ablesen der Skala.
    Weil ich habe mir mit zusammengekoppelten Schweißstäben auf Stützen einen Antrieb gemacht mit dem ich vom Beobachtungsplatz aus die Abstände verstellen kann . Damit erspare ich mir das hin und her Laufen und das Warten bis die Luft ruhig ist.




    Dieses Bild zeigt einen verengten Aufbau mit der Skala auf einer U Schiene. In ihr sind zwei Laufklötze auf einen Umlauffaden gebunden wobei einer mit dem unteren und der andere mit dem oberen Faden verbunden ist und daher gegenläufig sind. Rechts ist der Antrieb mit dem Schweißstab und den Stützen in verkürzter Bauweise zu sehen.
    Die Skala ist rechts cm Weise gemacht und links anwendungsgerecht nach sinnvollen Messschritten. Dadurch wird in der Mitte nicht zu viel gemessen und am Rand nicht zu wenig gemessen. Und noch etwas möchte ich erwähnen. Weil ich davon noch nirgends etwas gelesen und gehört habe. Bei Lichtstarken Spiegeln ist der Abstand der Maske oder der Skala doch schon sehr groß und da sollte man auch die dabei auftretende Parallaxe berücksichtigen.
    Weil wir vom Krümmungsmittelpunkt aus schauen blicken wir schief über die Skala und wir würden im Beispiel bei 90mm am Spiegel die 98 mm Stelle treffen. Deshalb habe ich eine Extremzeichnung beigelegt die das veranschaulich machen soll.



    Die U Schiene mit den Laufklötzen.




    Der Antrieb mit gekoppelten Schweißstab.


    Hoff das ich damit einige Fragen beantworten konnte.


    Gruß
    Alois

    Hallo Achim !


    Nur ruhig und einmal darüber schlafen wie Kurt es meint.
    Du hast wahrscheinlich auf einer Stelle mehr poliert als auf den übrigen.
    Das heißt aber noch nicht das du zu viel poliert hast.
    Vermutlich hast du dich zu wenig auf den Rand getraut und hast jetzt dort eine steile Stelle und die zeigt dir im Fokus jetzt eine Spitze und wenn der Astigmatismus jetzt nicht mehr so erkennbar ist und in dieser kurzen Zeit zu einen Ei geworden ist dann kann der Astigmatismus nicht mehr so stark sein
    Klar reichen 20 Minuten darüberglätten noch nicht aus. Ist ja auch ein großes Stück.
    Zum Feinschliff zurück zu gehen glaube ich ist nicht notwendig, weil du wirst wohl nicht eine halbe Stunde lang mit dem Wattebausch poliert haben weil da genügen 100 bis 150 Striche, weil man poliert da nur auf einen Bereich alleine.
    Versuche jetzt mit einen großen Tool regelmäßig zu polieren. in 2 Stunden sollte die Form wieder gut messsbar sein.
    Dann schreibst du uns wie groß der Abstand zwischen dem inneren Oval zum äußeren ist
    dann schreiben wir dir wie viel du noch zu polieren hast oder ob es wirklich notwendig ist zum Feinschliff zurück zu gehen. was ich aber nicht glaube.
    Wenn du den Spiegel, vermutlich diese Stelle größer sehen willst. dann versuche es mit einen 8 fachen Feldstecher der auf diese Nähe fokusierbar ist. Wenn er nicht so nahe heran kommt dann kannst du mit einer Lesebrille das Okular verstärken und es könnte ausreichen.
    Ein Opernglas hat viel zu wenig Blickfeld.


    Geduld und Vertrauen auf das Gelingen, wünscht dir
    Alois

    Hallo Achim !


    Du musst keine Angst bekommen.
    Du brauchst jetzt den Fehler immer nur noch zur Hälfte beheben, dann kannst du nicht darüber hinaus schießen.
    Aus L /2 wird L / 4 dann L / 8 dann L / 16.
    Du musst aber anfangen die Polierstriche zählen, damit kannst du deinen Abtrag quantifizieren.
    Um den Rand nicht zu beschädigen gewöhnst du dir an, nur beim hinauswerts fahren zu drücken und eher innerhalb der Mitte des Polierers.
    Auch ist es besser ( wie der Kurt schon geschrieben hat ) wenn du den Spiegel gut sphärisch hast und der künstliche Stern sollte jetzt nur noch 0,1 mm Dm. haben.
    Dann machst du bestimmt einen guten Spiegel.


    Gruß
    Alois

    HalloAchim !


    Noch etwas.
    Sollte der Astigmatismus zu langsam verschwinden dann kannst du dir aus Watte oder Lumpen einen faustgroße nassen gut ausgedrückten Knödel machen.
    Den belegst du auf einer Seite mit Poliermittel.
    Dann machst du fast am Spigelrand beginnend dort wo die erhöhte Stelle ist mit fast halbkreisbögen zu polieren, bis zu 2 /3 zur Mitte hin kleiner werdend wie das Segment ist.
    Danach das selbe mit Drittelkreisbögen und dann noch mit Viertelkreisbögen. Am Rand merheitlich polieren weil der Anstieg dort am stärksten ist. Ich denke das kann man sich bildlich vorstellen.
    Dadurch erreichst du eine Annäherung die zwingend ist. Die kleinen Unregelmäßiggkeiten die dabei entstehen gleicht die Polierschale dann schnell wieder aus.


    Gruß
    Alois

    Hallo Achim !


    Zitat.
    Wie auch immer, ich denke die Ursache ist klar: fehlendes zusätzliches Drehen auf der Unterlage. Bis zum Auspolieren werde ich geschätzte 5 bis 6 Stunden benötigen, Ich hoffe, den Astigmatismus bis dorthin wegzubekommen.
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    So denke ich auch.
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    Zitat.
    Ich will dies mit dem 35cm Tool versuchen, längs der "Erhebung" mit etwas mehr betonten zentralen langen Strichen, ab sofort alle Stunde messen.
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    Ja und zum Rand hin etwas mehr drücken, aber nicht kippen sonst bekommst du einen abgesunkenen Rand.
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    Zitat.
    "Erhebung" müßte wenn ich richtig denke dort sein, wo Extrafokal die Enden des
    länglichen Kreises sind - richtig??
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    Stimmt auch.


    Viel Erfolg beim Beheben.
    Gruß
    Alois

    Hallo Achim !


    Der Astigmatismustest aus dem Krümmungsmittelpunkt ist sehr einfach.
    Wichtig ist das der künstliche Stern Punktförmig ist. Nadelstich etwa 0,5 mm groß.
    Dann versuchst du an Stelle der Messerschneide mit einen kurzbrennweitigen Okular etwa 12 mm die schärfste und rundeste Abbildung zu finden, es kann sein das sich auch ein kleines Kreuz bildet. Von dort aus fokusierst du dann in richtung Spiegel,. Wird dieser Punkt zu einen Strich dann deutet das auf Astigmatismus hin. Dann fährst du gleich weit hinter den Ausgangspunkt und es wird wieder ein Strich, jedoch 90 Grad gedreht dann ist es sicher Astigmatismus.
    Dann drehst du den Spiegel so das der intrafokale Strich senkrecht ist, nur zur besseren Orientierung und dann weißt du auch das der Spiegel am linken und rechten Rand höher ist weil der wagrechte Schnitt einen kürzeren Radius hat.
    Versuche dann mit einer kleinen Polierschale zuerst an dieser Stelle vermehrt zu polieren und dann wieder mit einer großen die gesamte Fläche zu polieren. Die kleinen Unregelmäßigkeiten von der kleinen Polierschale verschwinden dann schnell wieder.
    Zum Schluss kannst du noch einen kleineren Stern machen dann wird die Kontrolle noch strenger.
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    Gelagert ist der Spiegel auf einem Drehteller bestehend aus 2 Küchenarbeitsplatten-Abschnitten, der Spiegel liegt auf einem Teppich-Stück, um Punktspannungen zu vermeiden.
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    Hier bin ich nicht im Klaren . Sind die Platten neben einander oder übereinander, ich hoffe das letzte ist der Fall, dann ist das in Ordnung weil sonst könnte eine Verkippung die Ursache sein.
    Du schreibst Drehteller. Das hört sich an als würdest du diesen drehen und das wäre falsch weil der Spiegel immer die gleiche Auflage hat. Es muss also der Spiegel auf dem Teller gedreht werden . Jeweils 20 bis 30 Grad genügen.
    Hoffe das der Astigmatismus nicht all zu stark ist und aus dem Radiusunterschied, das ist der Abstand zwischen den zwei Strichen, kannst du auch mit der Formel der Parabel (Y^2 / 2R) den Höhenunterschied, somit den nötigen Abtrag, ausrechnen.


    Gutes Gelingen
    Alois