Beiträge von Rohr im Thema „Astigmatismus mit Foucaulttest erkennen?“

    Hallo Alois,


    sehr schöne Aufnahmen. Zum "Fernrohr" auch noch ein paar Anmerkungen:
    Ein ähnliches, aber anderes Problem hat man mit den Digital-Kameras,
    wenn man die Tests fotografieren möchte. Auch für diesen Fall braucht
    man so ein "Fernrohr": Aber eines, was verkleinert. Durch dieses
    verkleinernde Kepler-Fernrohr schaue ich oft auch mit dem bloßen Auge,
    schon weil die Austritts-Pupille sehr weit draußen liegt. Während bei
    der Vergrößerung Flächenteile durch die Vergrößerung undeutlicher
    werden, sind in der Verkleinerung die Fehler in der Übersicht leichter
    zu erkennen. Die vergrößernden Kepler-Fernrohre mit auswechselbaren
    Okularen liegen bei mir alle ungenutzt herum, während ich das verklei-
    nernde täglich benutze. <font color="yellow"><b>Nach meiner Auffassung besteht der Sinn eines
    "Fernrohres" an dieser Stelle lediglich darin, die Austrittspupille
    so nach hinten zu verlegen, daß man mit Auge und Kamera leicht an das
    "Bild" kommt.</b></font id="yellow">
    Soviel zum Fernrohr und den Tests.


    Wolfgang Rohr

    Hallo Freunde,


    wir diskutieren hier zwei verschiedene Spiegellagerung:
    Ihr meint die Lagerung beim Polieren, das sprechen Stathis und Alois
    an. Das Wichtigste ist drehen, drehen , drehen ...


    Ich meinte jedoch die Spiegellagerung beim Messen: Ich kann Euch nämlich
    durch entsprechende Lagerung vorführen, wie man in einen Spiegel einen
    Astigmatismus "hineinlagert" oder "herauslagert". Und solange nicht
    ausgeschlossen ist, daß die Lagerung beim Messen zu einem Druck auf
    die Spiegelrückwand führt, würde ich überhaupt nicht polieren. Einen
    Halter für Deine Okulare läßt sich sicher aus Holz herstellen. Du
    bräuchtest nämlich viel Ruhe, um Dir das extrafokale Sternscheibchen
    anzuschauen.


    Nur nicht nachlassen ...


    Wolfgang Rohr

    Hallo Achim,


    Das erste, was stimmen muß, ist die Lagerung bei einem 20-Zöller!
    Hänge ihn in ein Gurt-Band ins Gleichgewicht mit einem Band, das
    so breit ist, wie der Spiegelrand selbst. Erst dann kannst Du sicher
    sein, daß ein möglicher Astigmatismus nicht von der Spiegellagerung
    kommt. http://www.astrotreff.de/user/scripts/postings-rohr.asp
    Mit dieser Webadresse kommst du im Bericht (12,Bild06) und auch (03) auf
    Bilder, wie ich das bei mir gelöst habe.




    Wenn Du aus dem Krümmungsmittelpunkt über einen künstlichen Stern
    prüfst, dann setze anstelle der Messerschneide ein kurzbrennweitige
    Okular (5 mm). Du wirst dann (nur) extrafokal ein Sternscheibchen
    sehen, an dem Du sehen kannst, ob Du Astigmatismus hast oder nicht.


    Wenn du statt der Messerschneide einen ca. 0.1 mm dicken Draht
    in das Lichtbündel stellst, dann siehst Du den Draht als dicken
    Balken und zugleich als einen Ring in der Zone, wo der Draht vom
    Abstand her ist. Schließt dieser Ring nicht, dann liegt Astigmatismus
    vor. Dabei markiere den Ring mit einer Null-Stellung und drehe ihn
    in Winkelschritten von 72-Grad jeweils und messe neu. Führe dabei
    ein Protokoll.


    Die deutlichste Möglichkeit, Astigmatismus nachzuweisen, geht mit dem
    Interferometer, weil Du eindeutige "Newton-Ringe" bekommst. Stathis
    und Kurt müßten eigentlich auch ihre Methoden schildern können, wie
    sie während der Herstellung auf Astigmatismus prüfen.


    Beim Feinschliff sollte ein Astigmatismus eigentlich unmöglich sein.
    Bei der Politur geht da schon eher was. Überprüfe die Lagerung beim
    Polieren. Selbst wenn Astigmatismus vorhanden wäre, ließe sich der
    noch herauspolieren.


    Beim Belegen muß nochmals aufgepaßt werden, weil beim Prozeß der
    Spiegel an irgendeiner Stelle aufgeheizt wird, und bei Verspannungen
    im Glas daraufr reagiert. Es sollte also möglichst wenig aufgeheizt
    werden.


    Bevor Du also nicht ganz genau weißt, ob und um wieviel der Spiegel
    astigmatisch ist, bitte kühlen Kopf bewahren.


    Viel Erfolg!


    Wolfgang Rohr