Hallo Wolfgang,
vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast Deine Testphilisophie ausführlich darzustellen.
Aus dem Brockhaus „Naturwissenschaften und Technik“ entnehme ich.“ Test, (Stich-) Probe, Wertbestimmung, (Eignungs-) Prüfung“. Im Lexikon der Optik findet man: „Tessar, Testimpulsspektroskopie, Testobjekt....“ Eine allgemeine Definition für Test haben die glatt vergessen. Im Fischer Lexikon steht unter Test:“, Experiment, bei dem bestimmte praktische Erfahrungen gewonnen werden sollen“.
Ebenfalls aus obigem Brockhaus: „Messen, das experimentelle Vergleichen verschiedene rDarstellungen (z. B. unterschiedlicher Durchmesser zweier Zylinder) derselben physikalischer Größenart (z. B. Länge), um das zwischen ihnen bestehende Zahlenverhältnis (Meßwert) festzustellen....“.
Ich erlaube mir mal. Deine Ausführungen so weit es geht gemäß obiger Definitionen kritisch unter die Lupe zu nehmen.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Um Optiken umfassend zu würdigen sind umfangreiche, sich gegenseitig prüfende Tests notwendig. Sich auf
einen Test zu stürzen, ist falsch, weil er in der Regel nicht alle Aspekte erfaßt:
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist sicher richtig. Ich bleibe bei meiner Kritik mal bei dem Fall: Beurteilung der Abbildungsqualität auf der opt. Achse, die ja bei vis. Beobachtung mit hoher Vergrößerung entscheidend ist. Das gilt ebenso z. B. für Planetenfotografie.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zur quantitativen Messung kann man u.a. den Interferometer, den Ronchi-, den Caustic-, den Foucault-, den
Roddier- heranziehen. Caustic und Foucault messen prinzipiell nur auf einer meridionalen Linie, entsprechend
sagenhaft gut werden die Prüfergebnisse.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Eine Messung ist immer quantitativ. Die Schnittweitenmessung nach Foucault kann man ohne großen Aufwand für jeden beliebigen Meridian der Optik durchziehen, indem man die Bewegung und Ausrichtung der Messerschneide in einer definierten Ebene ermöglicht. Auf diese Weise kann man sehr präzise Aussagen über die Art und den Betrag des Fehlers. Wenn man sich z. B. mittels Startest vom Anastigmatismus des Prüflings überzeugt hat, ist die klassische „eindimensionale“ Schnittweitenmessung sehr zuverlässig und reproduzierbar. Es gibt heute PC- Programme, mit denen man aus den Schnittweitenmessungen PtV, RMS und natürlich auch Strehl berechnen kann. Das Programm „Foucault- Test Analysis 2 von Andeas Reifke gibt sogar noch Standardabweichung und Vertrauensbereich für den Strehl- Wert an. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine Kompensations-Messung über irgendeine Sphäre (Spiegel oder Linse) ist wegen der richtigen Abstände
kritisch - eine absolute Messung, wie bei der Autokollimations-Anordnung, ist sie deshalb nicht. Amateur-
Spiegelschleifer beweisen aber, daß es trotzdem genau gehen kann - wenn man ein bißchen nachdenkt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Man muss die Kompensation ganz schlicht durch sukzessive Verstellung der Linse und entsprechende Schnittweitenmessungen kalibrieren. Wenn man das richtig macht, hat man sogar einen Nulltest. Ich benutze parallel klassisch Foucault wie oben angegeben. Mein finaler Test ist der Startest am Himmel.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die qualitativen Tests halte ich fast für noch wichtiger: Was nützt mir ein hoher Strehlwert, wenn die Orangen-
haut-Fläche eines Spiegels, mit dem PhaseKontrast gemessen Mes, dermaßen viel Streulicht produziert, daß der Kontrast minimiert wird, oder die über Ronchi eindeutig feststellbar Unterkorrektur den gleichen Effekt verursacht..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Wer kann Phasenkontrast MESSEN? Die Beurteilung und Quantifizierung sollte allerdings praxisrelevant sein. So wäre eine der Definition gemäß richtige Messung der Definitionshelligkeit = Strehl- Werte schon ein sehr aussagekräftiges Vergleichsmaß. Definitionsgemäß heißt Verhältnis der Helligkeit des zentralen Beugungsscheibchens zur theoretisch möglichen Helligkeit bestimmen. Die theoretische Helligkeit des Zentrums wird durch jede Art von optischen Fehlern gemindert, damit auch der Strehl-Wert. Hoher Strehl- Wert und gleichzeitig hoher Streulichtanteil schließen daher einander aus. Wenn man allerdings ersatzweise nur eine eine "Streel"- Messung machen kann, bei der die Streulichtanteile nicht erfasst werden, dann hat man ein Problem. Ebenso wenig gibt es Spiegel mit sehr hohem Strehl-Wert und gleichzeitig signifikanter Fehlkorrektur. Problematisch und irreführend finde ich bei der Beurteilung insbesondere von FH- Refraktoren die Bestimmung des Strehl- Wertes aus Messung bei einer einzigen Wellenlänge, weil ein Großteil des andersfarbigen Lichtes gar nicht in dem einen zentralen Beugungsscheibchen der Meß- Wellenlänge landen kann.
Lieber als Strehl wäre mir die Kontrastübertragungsfunktion einer Optik, weil sich exakt gleiche Strehl-Werte durchaus unterschiedlich auf die Kontrastübertragung auswirken können. Die frei interpretierbaren Fotodokumente, wie Ronchi, Foucault ect. sind hilfreich, erlauben aber keine quantitative Beurteilung bezüglich Kontrastübertragung.elfen aber kaum bezüglich der Beurteilung Kontrastübertagzung
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">08 Foucault, PhaseKontrast und Spalt-Gegen-Test
08 Die nächsten fünf Bilder (Nr. 08 - 12) muß man als Einheit deswegen ansehen, weil sie einen bestimmten
Aspekt unter verschiedenen Blickwinkeln betrachten: Die Flächenrauhheit.
Zunächst die Orientierung der Topografie in Vergleich zum Ronchi-Test in der Mitte beginnend: Man erkennt
eine im L/6 PV wave Bereich vorhandene weiche Absenkung zur Mitte hin - bei Ronchi öffnen sich die
Streifen etwas. Nach dem "flachen Ringwall" in der 50% Zone fällt die Fläche um zum Rand hin wieder leicht
anzusteigen - bei Ronchi verengen sich die Streifen in dieser Zone leicht. Die Größe dieses Fehlers liegt
unter L/6 PV wave. Das ist ein nahezu perfekter Spiegel.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Woran erkennst Du, dass der Fehler im L/6 wave Bereich liegt?
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">10 Mein Lichtspalt unterm Mikroskop<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Bei allem Respekt, das „Eichnormal“ ist ein Rohr- Unikat. Was machst Du, wenn die „Normnase“ mal abbricht?
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">der Testanordnung geht es um die Frage, wie gut bildet der Test-Spiegel von GSO
den Spalt ab, im Vergleich zum ICS-Spiegel, von dem ich sicher weiß, daß die von mir fotografierten Spalt-
Bilder auch in der Praxis am Mond bei einer Vergrößerung von 1280-fach bei optimalen Bedingungen bestätigt
wurden. (siehe 04.05.2003 (28) Ein konservativer Dobson mit ...) Der Spalt-Test kann also als direkter Praxis-
Vergleich benutzt werden. Es waren ca. 20 Fotos, weil die exakte Fokussierung der Aufnahme bereits eine
Geduldsprobe ist. Den visuelle Eindruck konnte ich bisher noch nicht aufs Foto bannen, aber im Vergleich
der beiden Fotos kann man abschätzen, daß sich beide Spiegel ebenbürtig sind. (Anmerken möchte ich,
daß die im Bericht Nr. 28 gemachten Bedingungen für diese hohe Abbildungs-Leistung ebenfalls wichtig sind.) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Diese Art von Beurteilung kann einen in vielen Fächern erfahrenen Messpraktiker aus der Fassung bringen. Da steckt zu viel Subjektivität drin und zu wenig Chance zur Wiederholtests oder gar zu direktem Vergleich, schlicht Schätzologie pur. „ Bilder aus der Praxis am Mond bei 1280- fach“ Das klingt für mich wie aus einem Schüleraufsatz unter dem Motto „Ein Erlebnis in den Ferien“, Was willst Du uns damit beibringen? Mit meinen Teleskopen garantiere ich Dir fast jeden, frei wählbaren Vergrößerungswert an jedem x- beliebigen Himmelsobjekt, sonst aber nix[}:)].
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Würde man das I_Gramm, wie früher mit dem Lineal auswerten, dann käme
etwa eine lineare Störung von allerhöchsten L/10 PV wave heraus. Wenn
man diesen Wert mit den Bildern Nr. 08/09 vergleicht, sieht man die
Genauigkeit des Foucault-Testes, der bis in den L/40 PV wave Bereich
sicher mißt. Der bei der Auswertung angezeigte 0.17 * Lambda PV drückt
jedoch die Abweichung auf der gesamten Fläche aus: Da stecken in diesem
Fall die nach oben ansteigenden Streifenabstände drin, also viel weniger
die lineare Verformung über die Zonen. Um diesen Sachverhalt deutlich
zu machen, muß ich eine Auswertung über 3 - 4 Streifen erstellen, damit
ich die richtige Zuordnung des Fehlers habe. Ich erwarte ja gar nicht,
daß das jeder gleich versteht.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich würde aber gerne verstehen, welche Wiederholgenauigkeit Du mit dem relativ wenig aufwändigen Interferometer bezüglich Strehl erreichst und wie Du das ernmittelt hast. Bei professionell gefertigten Protokollen findet man meist verbindliche Angaben dazu. Wenn ich das bisher richtig mitbekommen habe, ist das in Deiner Testbatterie neben der Farbfehlerbestimmung das einzige Gerät mit dem Du nachprüfbare Messwerte produzierst.
Gruß Kurt