Beiträge von Imageshare im Thema „Barlow-Linse und Okulare“

    Hallo Angel,


    irgendwie stell ich mir gerade bei dem Namen Angel etwas hübsches weibliches vor....immer diese Männer!


    Also, ich habe zwei Barlows...rumliegen! Eigentlich gibt es nur dann einen Bedarf für eine Barlow, wenn man kein Okular findet mit der nötigen kurzen Brennweite und dem guten Einblickverhalten. So kann man z.B. aus einem 5mm-Okular mit 80°-Gesichtsfeld und angenehmen Einblick ein gleichwertiges 2.5mm-Okular machen. Bei einem Standardplössel mit 2.5mm muss man Dir das Oku nach der Beobachtung aus dem Auge schneiden, so knapp icst dann der Augenabstand. Da nimmt man dann ein 5mm Okular mit besserem Einblickverhalten und "barlowed" dieses zum 2.5mm-Oku. Für Planeten sinnvoll, sonst nicht. In der Regel findet man aber ein gutes Okular um die 3.5mm mit sehr angenehmen Augenabstand etc.


    Ein anderre Einsatzgrund ist, daß man sich nur zwei gute, ich schreibe gute, Okulare leisten kann. Dann kann man mit der barlow die anderen nötigen Brennweiten erzeugen. Z.B. hast Du ein gutes 30mm und ein gutes 10mm. Das ergibt mit einer guten 2-fach-Barlow (die fast den Preis eines Okus hat) noch die Brennweiten 15mm und 5 mm.


    Der für mich allerdings wichtigste Einsatzzweck ist in der fókalen Fotografie. Da erzeugt man schlicht ein doppelt so großes Bild auf dem Chip, was ganz nett sein kann.


    Welche Barlow man kauft, hängt vom Geldbeutel ab. Gerade hier sollte man nicht wirklich sparen und auf extreme Qualität achten, denn eine schlechte Barlow reduziert alle anderen guten Eigenschaften des Teleskops und der teuren Okulare massiv. Ich habe mich für eine 2"-Barlow in extralanger Bauweise entschieden, da diese nachweislich einen wesentlich geringeren Farbfehler und weniger Bildwölbung zeigte. Alternativ gehen natürlich APO-Barlows auch, aber das wird teuer! Zudem wird der Winkel des in das Okular einfallenden Lichtkegels flacher und damit besser nutzbar für viele Okulare. Spitze Lichtkegel führen zwangsläufig zu Randfehlern und unschärfen.


    ACHTUNG: Viele der kurzbrennweitigen Okulare und der modernen Designs sind bereits Barlow-Konstruktionen, zum Beispiel "gebarlowte" Plössels oder "geplösselte" Barlows. [:D] Diese haben unten im Okular bereits eine Barlowlinse eingebaut. Ein "gebarlowtes" Okular nochmal zu "barlowen" ist sehr kontraproduktiv....wenn es sich nicht um Okulare der Leistungsoberklasse handelt. Dann braucht es aber auch eine Barlow der Oberklasse, ich meine preislich so der absolute GAU in der Geldbörse.


    Fazit: Kauf Dir Okulare für alle notwendigen Brennweiten und eine Barlow später wenn du mal ins Extreme willst (solche Nächte, wo man 400-600fach vergößern kann sind extrem rar!) oder für so unverschämt teure Dinger wie Fadenkreuzokulare. Da braucht man die ab und zu.


    PS: Ich habe ein modifiziertes Speers Waler mit 5mm (ehem. 7.5). Das mit einer 2-fach-Barlow (also 2.5mm) auf den Saturn gehalten ergibt eine völlig andere Dimension in der Beobachtung (jedenfalls für mich als Kein-Nagler-Besitzer). Da schwebt dann eine Riesenkugel in den Weiten des Weltalls. Dafür brauche ich eine Barlow obwohl die Speers Barlowkonstruktionen sind, geht das sehr gut.


    TIP : Wenn Du von einem guten 3.5mm-Oku, z.B. den Hyperions, Stratus und andere mit Barlow-Element) auf 2mm runter willst, barlowe nicht sondern versuch Dir eine Hülse zu machen. Diese muss zwischen dem abschraubbaren Barlowelement und dem Okularkörpen eingesetzt werden. Es besteht der dringende Verdacht, daß diese Technik nicht nur bei den Speers Walern funktioniert, sondern auch bei anderen "gebarlowten" Okus. Ein Versuch ist es wert!


    CS