Hallo Astrotreffler,
zunächst vielen Dank für die Antworten.
Uli, meines wissens hast Du einen 2X10 Zoll-Bino, demnach muss im Hinblick auf die Transportierbarkeit ein Vergleich zwischen diesem Gerät und einem sagen wir 14 Zoll Dobson mit Bino herangezogen werden (OK, eventuell 15 Zoll-Dobson, wegen Lichtverlust im Binoansatz; Siehe Kurts Argument) und nicht der Vergleich mit einem 20 Zoll Dobson. Jörg Peters hat, wohl auch Dank Stathis Spiegel, gezeigt, wie leicht ein 14 Zöller sein kann (13,8 kg). Transportvorteile hinsichtlich Gewicht denke ich können wir ausschliessen. Transportvorteile hinsichtlich Volumen wohl auch, obwohl der 14 Zöller, da F3,5 wenig sinnvoll ist, sicherlich mit längeren Stangen daherkommt. Gesamtgesehen ist er aber bestimmt kleiner.
Kurt hat recht mit der sphärischen Abberation und den Farbfehler aufgrund des schnellen Öffnungsverhältnisses von F5. Hier punktet der Binodobson. Vorausgesetzt, dass beim Binodobson Zenitspiegel und nicht Zenitprismen zum Einsatz kommen und dass es keinen Binoansatz gibt bzw. geben kann, der mit Spiegeln arbeitet (Was ich mir aber nicht recht vorstellen will.)
Bleibt die Frage nach dem Auflösungsvermögen. Ralf, die höhere Auflösung, entsprechend dem Durchmesser des "ovalen" Spiegels hättest Du nur, wenn Du die Bilder zur Interferenz bringst. Dies will zur Zeit selbst mit dem VLT nicht ohne weiters gelingen. Ich darf daher bezweiflen, das dies ein ATM-Binodobson schafft. Wir können davon ausgehen, dass hier der 14 Zoll-Dobson klar punktet. Bleibt zum Schluss noch die "praxisrelevante" Auflösung aufgrund des Seeings. Tom, meint, dass man durch die zwei Spiegel die doppelte Chance auf gutes Seeing besteht, und dass das Gehirn das verrechnet. Lieber Tom bei einem Binodobson steht der Beobachter direkt vor dem Strahlengang des Teleskopes. Die Berichte, auch z.B. von Kurt und vielen vielen anderen ATMs hier, zum Thema Tubusseeing und dessen Elimination (Stichworte wie Zangsbelüftung, soll der Ventilator saugen oder blasen klingeln mir jetztz noch in den Ohren, sind hier Legion. Es ist geradzu pervers anzunehmen, das das praxirelevante Auflösungsvermögen sprich "Seeing" beim Binodobson, besser wäre als beim traditionellen Doboson.
Betrachtet man die angeführten Vorteile des Binodobson, so lösen diese sich ziemlich schnell in Luft auf. Was bleibt ist der diskutierte "Achsfehler" offenbar ist damit gemeint, das manche Beobacheter schielen und ein Bino, ebenso wie einen Feldstecher, nicht benutzen können. In der Gesamtschau, bleibt aber dann nur noch der Schluss, dass ein Binodobson nur ein Gerät für schielende Amateurastronomen sein kann. Ein etwas "fahler" Geschmack, nicht wahr.
Was die Eingangs gestellte Frage "Was ist so toll am Binodobson" zumindest für gesunde und nicht schielend Fehlsichtige Amateurastronomen (eine sicherlich nicht unbedeutende Anzahl .-)) unbeantwortet lässt.
Viele Grüsse
Gerhard