Beiträge von martl im Thema „Binodobson - was bringt das ?“

    Hallo Leute!
    Ich beobachte seit 1997 mit einem selbstgebauten 10" Binodobson mit 2"-Anschluss und habe auch einen eher schlechten Binoansatz für mein 18"-Dobson. Der Vorteil bei einem echten Bino ist das wesentlich größere Gesichtsfeld (im 40mm Pentax passt der Nordamerikanebel schön rein und sieht mit OIII-Filter ziemlich gut aus, monokular habe ich da noch nichts Vergleichbares gesehen). Natürlich ist der Bastelaufwand erheblich, und wenn ich noch kein Fernrohr hätte, würde ich nicht unbedingt mit einem Binodobson anfangen. Bis ca. 2mm Augenpupille geht das Beobachten problemlos, bei höheren Vergrößerungen und hellen Objekten (Planeten, PNs oder Kugelhaufen) würde ich einem anständigen Binoansatz den Vorzug geben. Da hier in der Regel Barlows zum Einsatz kommen, lässt sich auch mit langbrennweitigen Okularen hohe Vergrößerung erzielen, bei kurzen Brennweiten wird das Verkippen der Okulare zunehmend zum Problem. Planeten würde ich nur mit Binoansatz beobachten, da ich persönlich die unterschiedlichen Luftturbulenzen beim Binodobson eher verwirrend finde und auch nichts bemerkt habe, dass die horizontale Auflösung durch den Abstand der 2 Spiegel steigt.
    Am meisten fasziniert mich beim Binodobson immer noch der Beobachtungskomfort (je länger man reinschaut, desto mehr sieht man) und die teilweise erstaunlichen 3D-Effekte beim Beobachten. Wer den Orionnebel mit 9mm Nagler gesehen hat, wird den Anblick nicht so schnell vergessen.


    Gruß
    Martin