Beiträge von mosh67 im Thema „Firstlight, 27.12.2005 0.10 Uhr“

    Vielen Dank für eure Antworten und die Tipps.


    (==>)geissinger
    Danke für die schönen Anregungen. Werde ich bei besserem Wetter mal probieren. Justiert habe ich mit einem Laser und bin mir ziemlich sicher, dass das richtig gemacht habe.


    (==>)Anodyne
    Auf dem Mars habe ich überhaupt nichts gesehen. Ich denke aber, dass es am Seeing lag. Mit 6mm (267x fache Vergrößerung) war das kleine Scheibchen sehr wabernd und verschwommen.


    Viele Grüße
    Matthias


    Achja, kleine Frage am Rande. Wie beurteilt ihr eigentlich das Seeing?

    Nachdem am Vorabend der Misserfolg, wegen einer nicht genutzten 2“ Verlängerungshülse, im Prinzip nicht als Firstlight bezeichnet werden sollte, hatte ich heute noch einmal das Glück, dass die Bewölkung ab 22.00 Uhr anfing sich zu lockern. Optimistisch, dass das noch besser wird, habe ich meinen neuen 12“ Dobson nach draußen getragen, Abdeckungen abgenommen und den Okularkoffer ebenfalls herausgestellt.
    Mein Plan war eher bescheiden. Zunächst wollte ich mittels Polaris meinen Sucher und das Telrad ggf. fein-justieren und einen Sternentest machen. Für den Sternentest war mir aber schon bewusst, dass mein Okularset noch keine geeignete Vergrößerung hergibt. Ich habe erstmal mein „Übersichts-Okular“ 32mm eingesteckt, Polaris mittels Telrad angepeilt. Dann mal durch den Sucher geschaut. Passt. Dann durchs Okular geschaut und, welch Wunder, auf Anhieb war der Stern zu sehen und ließ sich prima fokussieren, was am Vortag ja noch völlig misslang. Im 6mm Okular dann den Stern noch mal schön zentriert eingestellt und Sucher und Telrad nun fein-justiert. Beim vollständigen defokussieren hatte ich aber nicht das erwartete Bild mit den Beugungsscheibchen, sondern eher eine sehr groß erscheinende Scheibe. Aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe macht man den Sternentest auch bei einer 1.5 fachen Vergrößerung gegebüber der Öffnung, also bei 450er. Für das einschätzen des Seeing fehlt mir die Erfahrung. Nun, da ja alles klappt, wollte ich auch ein paar Sachen sehen. Spontan habe ich mir Mizar (Doppelstern), Orion-Nebel, Plejaden, Mars, Saturn und Andromedar-Nebel vorgenommen. Alles Objekte, von denen ich mir zutraute, sie ohne weitere Hilfsmittel zu finden.
    Als erstes also die Deichsel vom großen Wagen angepeilt und mit 32mm liess sich bereits mühelos Mizar als Doppelstern trennen. Man merkt sofort, das Telrad wird mein bester Freund. Ich hatte nicht erwartet, dass sich die Objekte derart mühelos finden lassen. Ich habe dann noch mal Mizar mit dem 6mm betrachtet. Herrlich. Die Bewegung der Objekte ist hier noch nicht so groß wie zum Beispiel später beim Saturn, aber schon deutlich spürbar. Somit konnte ich mich schon mal an die Orientierung und an das nachschubsen gewöhnen.
    Die Plejaden kannte ich schon vom Fernglas gucken und ähnlich schön waren sie auch mit dem 32mm Okular zu sehen.
    Meinen ersten Planeten, den Mars, ließ sich mühelos finden. Mit dem 6mm Okular kam dann aber nicht mehr als ein kleines orange farbiges Scheibchen zum Vorschein. Details waren keine zu Erkennen.
    Nächstes Ziel dann der Orionnebel. Auch auf Anhieb gefunden. Der Anblick hat mich schlichtweg umgehauen. Ich konnte ein leises raunen vor staunen nicht unterdrücken. Einfach fantastisch.
    Das Auffinden des Andromedar Nebels hatte mich dann unerwartet vor größere Probleme gestellt. Als ich es dann endlich gefunden habe und das Okular wechselte haben sich wieder Wolken davor geschoben. Die hatte ich ja gar nicht kommen sehen.
    Ok, dann zum Abschluss den mit Spannung erwarteten Saturn angepeilt. Mit 15mm bereits deutlich den Ring gesehen. Ein tolles Gefühl. Mit 6mm konnte ich auch in einigen wenigen Momenten der Luftruhe auch die Cassini-Teilung sehen. Ich war begeistert. Verwundert über die Schnelligkeit, mit der der Saturn aus dem Gesichtsfeld herauswandert, habe ich mich ordentlich mit dem sanften Schubsens des Dobsons angefreundet. Da mir der Saturn auch überraschend hell erschien, wollte ich mal meinen Graufilter probieren. In der Dunkelheit habe ich dann – ohne es zu bemerken – einen Grünfilter erwischt. Effekt war aber trotzdem der, dass die Abbildung ein wenig schärfer erschien.
    Total glücklich mit einem breiten Grinsen habe ich dann eingepackt und alles wieder ins Haus geschleppt.


    Viele Grüße
    Matthias