Beiträge von KHS im Thema „4mm okular = 6mm okular? (bresser skylux)“

    Hallo Himmelsluchs,


    ich habe meines mal nachgemessen und komme auf ca. 6mm Brennweite (den genauen Wert weiß ich nicht mehr, ist schon ein Weilchen her).
    Das geht recht einfach mit dieser Methode:
    Man nehme so man hat
    - Taschenlampe
    - durchsichtiges Plasiklineal mit mm-Einteilung (oder feiner)
    - Meterstab o.ä.
    - weiße Wand in einem dunklen Zimmer


    Okular ca. 1-2m vor einer Wand platzieren mit der Fassung zur Wand hin. Das Lineal vor das Okular stellen (mm-Aufdruck zum Okular) und mit der Taschenlampe durchleuchten. Auf der Wand ist jetzt die Projektion des Lineals zu sehen. Durch Verschieben des Okulars oder Linals halbwegs scharf stellen. Abstand zwischen Wand und Okular (ungefähr an der Stelle wo die Linse sitzt) messen (=b), Abstand der projizierten mm-Striche an der Wand messen (=B).


    Jetzt beginnt die Rechnerei. Es gilt:
    g/G = b/B (Strahlensatz)
    1/f=1/b + 1/g (Linsengleichung)


    mit
    f=gesuchte Brennweite
    g=Gegenstandsweite (unbekannt, schwer zu messen)
    G=Gegenstandshöhe (hier 1mm Strichabstand des Lineals)
    b=Bildweite (hier Abstand Okular-Wand, ca. 1000mm)
    B=Bildhöhe (hier Streifenabstand auf der Wand)


    Umformen des Strahlensatzes gibt 1/g = B/(G*b),
    Einsetzen in die Linsengleichung gibt 1/f = B/(G*b) + 1/b


    Die gesuchte Brennweite f ist somit
    f = 1/(B/(G*b) + 1/b)


    Der Trick: Den Abstand b Wand-Okular kann man mangels Kenntnis der Hauptpunktlagen des Okulars nur recht ungenau messen. Ein Fehler von 1cm (das kriegt man immer hin [:)]) macht aber im Endergebnis nur einen Fehler von 1cm/100cm = 1%! Da ist die Unsicherheit beim Ausmessen der projizierten Streifen größer. Mehrere Messungen mit anschließender Mittelwertbildung erhöhen hier die Genauigkeit.


    Viel Spaß beim Messen [:)]


    Gruß
    Karl-Heinz