Hallo Osho,
nach Mario und Kurt will auch ich mich noch an der Beantwortung
deiner Fragen versuchen...
Zuerst einmal:
Ich habe nie einen Vergleich 42mm LVW gegen 40mm Pentax machen können.
Der Grund warum ich zum Pentax rate ist,das beide den gleichen
tatsächlichen Himmelsausschnitt zeigen können,weil beide den gleichen
Feldblendendurchmesser haben (möglicherweise hat das LVW 1mm mehr),
das Pentax XL aber erheblich günstiger zu haben ist,wobei wohl beide über sehr gute Gesamtqualitäten verfügen.
Ich verwende das 40mm XL an meinem 8" f/6 Dobson.Da zeigt das Okular erst im äußeren fünftel geringe eigene Fehler zusätzlich zur Koma des
Parabolspiegels.
Es dient mir erstens zum Aufsuchen,ich habe damit bei 1200mm
Brennweite ca 2,2° am Himmel,zweitens zur Beobachtung sehr
ausgedehnter Objekte ("Stock 2, M31 , Cirrus-Gesamtkomplex ,
Galaxiengruppen) unter einem richtig dunklem Himmel
(die AP liegt bei 6,66mm).
Gesichtsfeld:
Dein Objektiv bildet den Sternenhimmel in der "Bildebene" ab,und von
diesem Bild greifst du dir mit deinem Okular den Teil heraus,der durch die Feldblende des Okulares paßt.Ein 2" Okular kann maximal
47mm durchlassen,weil ja von den 50,8mm (= 2") noch die Wandung der
Steckhülse abgeht.
Mario muß also in seine Formel statt 50,8mm nur 47mm eingeben,das
mit deinem Teleskop von 1950mm Brennweite sind also nach meiner
Berechnung "nur" 1,37° statt 1,49° am Himmel möglich.
Liegt also recht gut bei den "knapp über 1,3° " die ich dir beim ATT nannte.
Die 1,3 sind aber noch realistischer,weil noch eine wimzige Feldblende in der Steckhüls vorhanden ist.
Das 40mm hat an deinem Teleskop eine 48,75x Vergrößerung.
Multipliziert mit den 1,3° ergibt sich ein Eigengesichtsfeld von 63,375° ,sagen wir 63° ,der Rest ist Verzeichnung.
Wie die Verzeichnung zustande kommt habe ich dir auf dem Zettel
versucht aufzumalen.
Peter Krebs hat zur Erklärung der Verzeichnung einmal hier eine sehr
schöne Skizze gepostet,sie zeigt die <font color="pink">Notwendigkeit</font id="pink"> der Verzeichnung!
Man stelle sich vor,daß das Bildfeld des Objektives gewölbt ist.
Bei gegebener Öffnung um so stärker,je kürzer die Brennweite des
Objektives ist.
Die Bildfeldwölbung des Okulares ist genau gegenteilig orientiert.
Das führt nun dazu,daß wenn Sterne in der Mitte des Gesichtsfeldes
scharf fokussiert sind die Sterne am Rand wegen der Bildfeldwölbung
noch nicht scharfgestellt sind(!)
Das zeigt sich dann daran,daß sie noch kleine Scheibchen sind.
Dieser Effekt tritt besonders deutlich bei weniglinsigen Okularen mit großen scheinbaren Gesichtsfeld auf.
Moderne Weitwinkelokulare wie Pentax XL,Vixen LVW,Televue Nagler,..
haben aber ein (recht) flaches Bildfeld,was den oben genannten Effekt
stark vermindert und dazu beiträgt,daß die Sterne am Rand auch
"scharf" abgebildet werden.
Ein "Flatfieldokular" hat nun also eine gewisse Mindestverzeichnung.
Es wäre aber auch möglich daß diese Verzeichnung zum Rand hin größer
ist als in Peter`s Skizze.
Das also das absolut gleiche tatsächliche Bildfeld dem Auge größer erscheint,weil die Randstrahlen auf einem etwas anderen Weg durchs Okular laufen und dann zum Schluß "seitlicher einfallen,also einen
anderen (größeren) Winkel bilden.
Genau das scheint beim 42mm LVW im Vergleich zum XL der Fall zu sein.
Es treten dabei unterschiedliche Vergrößerungen in der Bildfeldmitte im Vergkeich zum Bildfeldrand auf.
Am Rand ist die Vergrößerung höher,flächige Objekte (z.B.
Planetenscheibe)zeigen sich verformt,"eierig".
Das Koma des Spiegels bleibt natürlich auch bei den modernen WW-Okus
sichtbar (sie sind z.B. für f/5 "korrigiert" aber
nicht "komakorrigiert,wie fälschlicherweise oft geschrieben wird),
die Sterne abseits des Gesichtsfeldes zeigen mit zunehmendem Abstand
von der optischen Achse zunehmend die "Koma-figuren",diese typischen
kleinen "Schweife" an den Sternen.
Die Randschärfe der Okulare hängt auch noch davon ab,wie gut die
Okulare mit dem nach dem Brennpunkt stark auseinanderstrebendem Strahlenbündel zurechtkommt,also für welches Öffnungsverhältnis die
Okulare "korrigiert" sind.
Pentax gibt für die auslaufenden XL eine Korrektur bis f/6,4 an
(wobei ich nicht weis,ob das für <font color="pink">alle</font id="pink"> XL gilt oder nur
für die XL mit Negativelement im Strahlengang).
Bei deinem f/9,75 ist das Strahlenbündel kein Problem,wohl aber die
Bildfeldwölbung,die ist viel stärker als bei einem f/9,75 Spiegel
gleicher Öffnung.
Deshalb auch Marios Anmerkung einfache,weniglinsige Weitwinkel
(aufgebohrte Kellnerokulare)trotz ca f/10 zu meiden!
Wenn wir also davon ausgehen,daß das 40mm XL und das 42mm LVW wegen ihrer (fast genau) gleichgroßen Feldblenden den gleichen Himmelsausschnitt zeigen kann es trotzdem sein,daß sich die scheinbaren Gesichtsfelder unterscheiden,ein Okular mehr Verzeichnung
hat als das andere.
Kurt hat es ja schon erwähnt:Ich habe seinerzeit sein 21mm XL
erworben.
Vorher hatten wir mal einen ausführlichen "Test" von 4 verschiedenen WW-Okus gemacht,sowohl einen "trockentest" im Keller an einem Flatfieldobjektiv (von Nikon?!),da hatten wir die Möglichkeit durch
verschiedenen Blenden verschiedene Öffnungsverhältnisse zu simulieren.
Als auch am Himmel an seinem 8"f/5 und meinem 8"f/6 Dobson.
Die Kellerergebnisse bezüglich Bildfeldwölbung der Okulare und ihrer Randschärfe konnten am Himmel genau so gesehen werden.
Es zeigte sich,daß das 17mm LVW am f/5 Dobson etwas randschärfer als
das 21mm XL am f/6 Dobson war,bei gleicher Vergrößerung.
Trotzdem habe ich die Gelegenheit genutzt das 21mm XL zu kaufen,es ist
an meinem f/6 fast randscharf,aber in anderen Punkten (Augenmuschel,Transmission,Farbechtheit) mir besser gefiel.
H+chi per sind im XL so wunderschön,da kommen mir fast die Tränen
(was die Schärfe aber beeinträchtigen würde[:D]).
Deshalb kann ich Kurt nur zustimmen wenn er schreibt:
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aus der "Zwickmühle" kannst Du dich nach Verdauung der Fachinformationen nur selber befreien, durch Vergleiche am Himmel.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Austrittspupille:
Der Unterschied von 4,1mm (XL) und 4,3mm (LVW) an deinem VMC ist
marginal.
Beide werden sich fast überall nutzen lassen,außer in einer großen Stadt,wo der Himmel zu aufgehellt ist.
Ich bin mit Mario einer Meinung,daß beide genannten Weitwinkel eine gut nutzbare und auch sinnvolle Investition wären.
Falls du vor dem Kauf vergleichen kannst um so besser,ITV läßt grüßen.
Ich habe vor dort hinzufahren,wenn du auch kommst dann kannst du dir gerne mal mein 40mm XL ausborgen,ein LVW wird sich sicher auch finden.
Noch eine Anmerkung zu Mario`s Erklärung:
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das heisst dann, das es an deinem Teleskop am Rand des Gesichtsfelds des LVW schlicht
und ergreifend finster wird und Du trotz der 72deg scheinbares Gesichtsfeld ~5deg
davon verschenkst.
Gaebe es ein 40er Nagler, dann waere es fuer dein Teleskop denkbar ungeeignet:
Theoretisch haettest Du damit 1.76deg Feld, nur die aeusseren 0.28deg blieben halt
finster.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Also das LVW wird schon die 72° scheinbares Gesichtsfeld bringen,aber
das entsteht halt dadurch,daß die äußeren Bereiche "weiter auseinandergezogen" werden als im Pentax,das LVW hat eine größere Vergrößerungsdifferenz zwischen Mitte und Rand als das XL.
Zum theoretischen 40mm Nagler:Es könnte eben kein "echtes " 82° Feld haben,weil das durch 2" eben nicht mehr durchpasst,dann müßte es
statt 2" halt eine 3" Steckhülse haben.
Soweit meine Überlegungen zur Okularfrage,allen einen klaren Himmel,
Karsten
p.s.:Matthias müßte mir beim ITV mal beibringen,wie ich hier vernünftig Bilder und Skizzen einbauen kann.
p.p.s:Bringt jemand Modas oder Oslo mit?
Verflucht,ich kriege das mit dem Link nicht hin,was ist denn falsch,es soll das Wort <font color="pink">hier</font id="pink"> zum Beitrag führen!