Beiträge von Christian_S im Thema „Zeichnungen: M76, NGC7008 und NGC891“

    Hallo Uwe,


    also zu meiner Bearbeitung der bereits möglichst gut gescannten Bilder:


    Eine Kopie des Rohscans wird folgendermaßen zum Pseudodark umgemodelt:
    Ich nehme im Paint Shop Pro das Tool zum Farbenaustauschen ("Color Replacer") womit ich Sterne und Objekt mit reinem schwarz übermale. Dazu wird als Ausgangsfarbe für den Pinsel reinweiß eingestellt und als Zielfarbe reinschwarz. Man kann einen Toleranzwert von 0 bis 255 (RGB-Stufen) bei dem Tool angeben, der bewirkt, wie weit die tatsächliche Farbe/Graustufe im Bild von der Ausgangsfarbe
    abweichen darf und noch durch die Zielfarbe ersetzt wird. Also Toleranz = 0 führt z.B. dazu, dass nur die Pixel im Bild, die exakt dem eingestellten RGB-Wert entsprechen, durch die Zielfarbe ersetzt werden.


    Mit einem typischen Toleranzwert von 160 bis 175 wird dann alles von reinweiß bis mittel/dunkelgrau mit schwarz übermalt. Die Toleranz stelle ich also sukzessive so ein, dass nur die Sterne und das Objekt mit schwarz übermalt werden, nicht jedoch der Hintergrund. Somit habe ich ein Bild, bei dem die wichtige Information weg ist, der Müll (das Hintegrundrauschen, Papierstruktur usw.) aber noch da ist.


    Schließlich wird diese Bild von dem Rohscan subtrahiert ("Arithmetic")
    wobei ich das Pseudodark meist noch vorher etwas unscharf mache und dafür beim Abziehen das Differenzbild noch etwas abdunkle. Somit erhält man ein Bild, in dem der Hintergrund mit aller Struktur, Gradienten, Flecken o.ä. zu schwarz plattgemacht wurde, Objekt und Sterne aber noch völlig unverändert sind. Dieses Bild wird dann wie oben beschreiben noch etwas weiter bearbeitet, fertig.


    Diese Verfahren habe ich entworfen, weil es mir allein durch Herumbasteln an Kontrast-, Gamma-, Kurven- und sonstigen Reglern nie gelang, den Hintergund bei dem alten schlechten Scanner zu plätten, ohne das Objekt dabei zu verunstalten. Außerdem geht es auch schneller.


    Natürlich kann man das reinschwarz im Endbild durch irgendeinen anderen Grauwert ersetzen, die Frage ist, wie dann der Übergang zum Objekt klappt. Hm, gerade kommt mir noch eine Idee dazu, muss ich am WE mal ausprobieren [:D].


    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Martin,


    danke für die Blumen!


    Genauso wie am Bildschirm ist auch das Zeichnen ein Problem. Die Dynamik und den Kontrast zwischen hell und dunkel bekommt man ärgerlicherweise nie so hin wie in natura. Und besonders weiß auf schwarz ist noch kritischer als mit Bleistift zu zeichnen. [}:)]
    Die Monitor-Problematik ist ohnehin uferlos, gerade mit den TFT-Monitoren, die man z.T. nicht richtig einstellen kann. Daher mache ich da nicht mehr groß herum, es sieht auf jedem Bildschirm etwas anders aus, das lässt sich nicht ändern.


    Zu NGC 7008 erlaube ich mir mal, meine alte Beobachtung mit dem TAL 1M (11cm f/7,3) hier reinzukopieren:


    "32x und 54x: mittelhell, mittelgroß, diffus, rundlich. 100x und 165x:
    oval, in der Mitte etwas dunkler bzw. schwach zweigeteilt, heller
    Doppelstern südlich sehr eng daneben."


    Also kein Problem mit kleiner Öffnung und auch sehr reizvoll durch die zwei Sterne eng daneben.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wie sehen die Zeichnungen ohne Bearbeitung aus?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Besser [:D].


    Also, ich setze ja den Hintergrund der Bilder auf reinschwarz. Dies mache ich durch das Abziehens eines Pseudeo-Darkfield (oder Flatfield?, keine Ahnung bei dem Fotozeug). Das kann ich genauer erklären, wenn es interessiert, aber jetzt ist es schon so spät [:p].


    Da würde mich mal interessieren, wie euch das eigentlich so gefällt? Bei Fotos gibt es je Viele, die es nicht mögen, wenn der Hintergrund schwarz ist. Andererseits hebt es besser hervor, was man beobachtet hat, im Rest des Bildes ist außer den Sternen sicher keine Information, die man abschneiden würde.


    Danach wird ein wenig unscharf gemacht, verkleinert, nochmal unscharf, dann noch etwas an Kontrast und Gamma gekurbelt.


    Sinn und Zweck des Unscharfmachens ist die Verringerung der Papiertextur, die mich am Monitor im Gegensatz zum Original nervt. Außerdem bekommen die mit Tusche gezeichneten Sterne dabei eine deutlichere Helligkeitsverteilung. Das Verfahren der Schwärzung des Hintergrundes war unbedingt nötig bei den frühen Zeichungen, die noch mit einem schrecklich schlechten Scanner gescannt wurden. Bei den neueren Zeichnungen habe ich bei dem neuen viel besseren Scanner (macht schwarz nicht so rauschend hellgrau wie der alte) beibehalten, obwohl man mit dem neuen Scanner auch zu einem akzeptablen fast schwarzen dunkelgrau käme, wie es z.B. bei dir der Fall ist. Die (deine?) Alternative "Abfotographieren per Digitalkamera" konnte ich mangels Kamera noch nicht testen.


    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Matthias,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">bei NGC 891 hast du
    viel herausgeholt - so ungefähr schaut sie auch mit
    einem OIII-Filter am 42" aus<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich will gar nicht wissen, wie sie dann ohne OIII-Filter aussieht [8)]. Oder vielleicht doch [;)]. Sieht man da Gebiete, die auf OIII reagieren?


    Der M76 ist recht glatt, da gebe ich dir recht. Das scheint bei mir aber allgemein ein Problem zu sein, dass ich nur mit viel Anstrengung von dem Eindruck "gemottelt" zu fassbaren Details komme. Ich hoffe, das wird noch besser mit mehr Erfahrung.


    Viele Grüße
    Christian

    Hallo Uwe,


    ich meine bei NGC 891 nicht das Staubband selbst (sah ich nur strukturlos als dunklen Streifen und nicht bis zum Ende, eben wie gezeichnet), sondern das Knotenzeug, dass ich links und rechts daneben gezeichnet habe in der evtl. etwas übertrieben hellen Kernregion [:D][:D].


    Viele Grüße
    Christian

    Hallo,


    tja, NGC 891 ist wirklich etwas hell geraten, aber ich mag es nicht, wenn man sich am Monitor die Augen genauso verbiegen muss, wie am Okular, um was zu sehen. Im Original ist es besser [:)], auch wenn der Kern im Vergleich zum Rest wohl etwas zu grell ist.


    Was mich aber mehr interessiert, ist, ob jemand von euch Cracks [;)] die Knoten im Kerngebiet und das Sternchen im NO bestätigen kann?


    Bei NGC 7008 muss ich wohl nochmal ran, nach der Teilung in dem hellen Knoten suchen. Es ärgert mich, dass ich nichts davon bemerkt habe, oder ist es für 12" zu schwer?


    Viel Spass beim Spechteln!
    sagt der im Nebel sitzende
    Christian

    Hallo,


    ich möchte euch drei neue Zeichnungen vorstellen. Den Kleinen Hantelnebel habe ich schon Anfang September beobachtet und gezeichnet, aber erst jetzt eingescannt, die anderen beiden Zeichnungen sind noch frisch von letztem Wochenende, bevor der "Nebel des Grauens" aufzog und seitdem für anhaltend grauen Himmel sorgt [:(!].



    <b>M 76</b>

    http://www.himmel-und-er.de/imgpgs/zeichnungen/m76.htm



    <b>NGC 7008</b>

    http://www.himmel-und-er.de/imgpgs/zeichnungen/ngc7008.htm



    <b>NGC 891</b>

    http://www.himmel-und-er.de/imgpgs/zeichnungen/ngc0891.htm



    Viele Grüße
    Christian